How are you?

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Als etwa fünf Minuten verstrichen waren konnte die Black Widow wieder klar sehen, aber das Gefühl dass sie in nächster Zeit umkippen würde war immer noch da.
Sie hatte sich bei ihrem Begleiter eingehakt und hielt sich nun an seinem Arm fest. Trotz allem versuchte sie nicht allzu sehr zu klammern, um ihn nicht zu offensichtlich auf ihre Schwachstelle aufmerksam zu machen. Sie verstanden und vertrauten sich zwar blind, aber das hier war eine alte Angewohnheit, die wohl nie mehr so wirklich verschwinden würde...

Zum wiederholten Male spürte sie seinen Blick auf sich, der sie nervös werden ließ- zumindest im Inneren. Nach Außen hin war ihre Mimik unverändert und sie blickte geradeaus auf die kalte Straße.
"Nat ist wirklich alles in Ordnung? Du siehst so blass aus..." Romanoff zwang sich zu einem schnellen Lächeln und meinte nur "Ja, alles gut."
Die wenigen Laternen, die am Straßenrand standen und die Gehwege ein wenig erhellten wirkten auf sie beängstigend.
Die leichten Nebelschwaden, die aus den Gullies aufstiegen verliehen der Gegend hier einen mystischen- fast schon bedrohlichen- Ausdruck. 
Um von seiner eigentlichen Frage und auch sich selbst abzulenken fragte sie, wie weit es noch zu der Konzertwiese sei. Als der Bogenschütze ihr nicht antwortete schaute sie ihn von der Seite an.
In seinem Blick sah man Zweifel und Sorge um seine Freundin. "Was ist los Tasha?!" Bedrohlich machte er einen Schritt auf sie zu. Anschließend wich sie aus Reflex ein paar Schritte zurück, bis sie mit dem Rücken an eine kalte Hauswand stieß.
"Clint. Lass es." Seine Lippen verzogen sich zu einem kalten Lächeln. "Bist du echt immernoch davon überzeugt, dass du mir nicht vertrauen kannst?" Die Agentin ließ ihren Blick zu Boden wandern und schüttelte andeutungsweise ihren Kopf. "Darum geht es doch gar nicht."
"Und worum dann? Nat, ich kann dir nicht helfen wenn ich nicht weiß, was mit dir los ist!", sagte er und wurde dabei unbewusst lauter. Auffordernd hob er eine Augenbraue und betrachtete sie abwartend.
Als sie für eine ganze Weile nicht antwortete, sondern nur betreten zu Boden sah, seufzte er frustriert auf und nahm dann ihre Hand in seine.
"Lass uns zurück in die Pension gehen."
Sie willigte erleichtert ein und so gingen sie Hand in Hand wieder zu ihrer Herberge.
'Wie ein Pärchen'
Clint schüttelte den Kopf, um diesen Gedanken schnell zu vertreiben.
Das würde ihnen Fury nie im Leben erlauben und sie würden mit größter Wahrscheinlichkeit augenblicklich gefeuert werden.
Wieso konnten sie nicht einfach normale Menschen sein? Er musste sich in letzter Zeit immer öfter erneut ins Gedächtnis rufen, dass sie kein einfaches Leben führten und dazu auch nie im Leben fähig wären...

Später auf ihrem Zimmer waren beide Agenten in Gedanken versunken. Clint räumte die leeren Alkoholflaschen beiseite und seine Freundin starrte angestrengt auf den Boden.
Nach einer Weile sah sie zu ihm auf und räusperte sich.
"Clint?"
Er drehte sich zu ihr um. Ihre belegte Stimme zeigte ihm, dass es ihr nicht gut zu gehen schien also musterte er sie aufmerksam. "Was gibt's?"
Sie schluckte hart und atmete tief durch. "Es... tut mir wirklich leid Clint." Er zog seine Stirn in Falten und setzte sich zu ihr auf das Bett. "Huh? Wovon sprichst du?" "Ich... hätte vorhin nicht abblocken dürfen und dir sagen müssen, dass es mir nicht gut geht.- Das... war falsch." Er nahm ihre Hand in seine und wollte gerade ein 'nicht schlimm' flüstern. Da schaute sie jedoch mit einem eisernen Blick zu ihm auf. "Lass mich bitte erst ausreden... Ich hatte ein starkes Schwindelgefühl und habe mich nicht getraut es dir zu sagen. Clint. Das, was sie mich damals im Red Room gelehrt haben konnte ich einfach nicht vergessen und genau deshalb habe ich auch noch ständig Vorbehalte gegenüber anderer Menschen. Ich hätte aber nie gedacht, dass ich das jemals an dir auslassen würde..."
Ihr Kopf sank immer weiter nach unten.
Barton zögerte kurz, nahm sie dann aber in den Arm. Während er ihr durch die roten Locken fuhr redete er beruhigend auf sie ein.
"Ist schon okay. Danke, dass du's mir gesagt hast." Er machte eine kurze Pause in der er ihr einen flüchtigen Kuss auf den Scheitel gab und fügte dann noch hinzu: "Ich... habe auch einen ziemlich dummen Fehler gemacht. Ich hätte dich nicht so sehr in die Enge treiben und ausfragen dürfen."
Die Russin sah überrascht zu ihrem besten Freund auf und bemerkte sein sanftes Lächeln.
"Jetzt schlaf gut, ja?"
Der Falke drückte sie sanft auf die Matratze und deckte sie zu. Natasha drehte sich auf die Seite und rollte sich zusammen.
"Gute Nacht."

I know it took me really long. I'm so sorry 'bout that. >-<

Clintasha- Mission BudapestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt