Memories

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Seit dem Tag von Natasha's Erwachen bis heute waren beinahe zwei Wochen vergangen.
Clint befand sich in einer emotionalen Zwickmühle; weil er wusste, dass die Russin dringend jemanden brauchte, der ihr eine helfende Hand anbot. Dennoch hielt er zu ihr mehr Abstand als sonst. Ihm war klar, dass sie ihn nie wieder so sehen würde, wie er sie sah - dass sie ihn nicht mehr liebte... Und es tat weh, diese Tatsache immer im Hinterkopf haben zu müssen.

Am Ende der zweiten Woche sprach sie ihn auf sein Verhalten an. Gerade betrat er ihr Krankenzimmer.
"Es ist wirklich schön, dich beinahe jeden Tag zu sehen, Clint. Die vielen Ärzte machen mich mit ihren ständigen Untersuchungen und Tests noch verrückt."

Er nahm wieder neben ihr Platz und reichte ihr eine kleine Pralinenschachtel.
Ihre Augen begannen zu leuchten. "Für mich?", fragte sie und strahlte über das ganze Gesicht. Der Bogenschütze schmunzelte. "Deine Lieblingspralinen. Ich dachte mir, vielleicht kann Schokolade dich ein bisschen aufmuntern." "Es ist wirklich gruselig, was du alles über mich weißt... Aber wenn das dein Ziel war, hast du es definitiv erreicht.", lächelte sie und öffnete ungeduldig die Packung.
Als sie die erste Praline auf der Zunge hatte und zufrieden kaute, entschloss sie sich, ihm eine Frage zu stellen, die sie nun schon schon eine Weile beschäftigte.

"Clint?"
"Hm..."
"Tue ich dir eigentlich weh damit, dich quasi 'nur' wie einen Freund zu behandeln?" Er lächelte gezwungen und verneinte, hatte ihr aber mit seiner Reaktion die Antwort bereits gegeben.
"Tut mir leid. Alles. Ich bin mir sicher, wir wären ein gutes Paar geworden, wenn ich nicht so leichtsinnig gehandelt hätte..."

Ihr Kommentar brach seinen inneren Schutzwall ein und er drehte sich von ihr weg, als ihm die ersten Tränen die Wangen hinab liefen. In den letzten Tagen hatte er oft geweint. Bisher hatte er seinen Schmerz so gut wie möglich vor Natasha verborgen, aber anscheinend konnte sie ihn auch trotz der Amnesie einwandfrei wie ein offenes Buch lesen.
Aber sie sollte ihn so nicht sehen. Sie sollte die Chance auf einen Neuanfang bekommen. Mit ihm als besten Freund an ihrer Seite. Es wäre sicherlich besser so.

"Hey... Es ist okay. Lass die Tränen ruhig zu." Mittlerweile hatte sich die Russin aufgesetzt und streichelte ihm über den Rücken.
Ein leises Schluchzen entwich ihm.
"Wieso kannst du mich immer noch ohne Einschränkungen verstehen?", wimmerte er.
Es war einfach zu viel. Was sie natürlich auch spürte. Sie zog ihn an sich heran und umarmte ihn fest.

"Clint, ich denke, du brauchst eine Pause von mir. Ich werde sicherlich bald entlassen. Bis dahin solltest du erst einmal wieder emotional mit dir selbst ins Reine kommen. Sonst zerbrichst du vielleicht und das wäre fatal für uns beide." Sie löste sich kurz, um ihm entschlossen in die Augen zu schauen. "Ich verspreche dir auch, dass ich dich finden werde, wenn es soweit ist."
"Das geht nicht. Du... Du kennst hier niemanden. Ich muss doch auf dich aufpassen, Nat." "Es ist okay. Ich komme schon klar... Wollen wir dann meinem geehrten Ziehvater vielleicht einen kleinen Besuch abstatten, den er nie wieder vergessen wird?"
Es folgte ein entschlossenes Nicken seitens Hawkeye. "Bin dabei."

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Nach dem geheimnisvollen Tod Petrovitchs während eines Massakers verließen die beiden Agenten Budapest. Natasha trat etwa einen Monat später wieder offiziell in den Dienst von SHIELD ein.
Sie brauchte anfangs eine Weile, um sich einzugewöhnen. Alles hier war neu für sie, aber mit der Hilfe von Barton fühlte sie sich in der Basis letzten Endes dann doch wohl.
Zusätzlich trainierten sie wieder öfter zusammen, um sich erneut aufeinander einzuspielen und zu einem guten Team zu werden.

Die folgenden Jahre vergingen wie im Flug. Natasha konnte sich schrittweise immer wieder an ein paar Fetzen ihrer Vergangenheit mit Clint erinnern.
Und auch trotz der Spannung, die manchmal zwischen ihnen herrschte, blieben die beiden nur Freunde.

Später wurden sie zu Mitgliedern einer größeren Einheit, den Avengers. Clint wurde von einem Gott 'umgekehrt' und machte sich lange Vorwürfe, Natasha beinahe umgebracht zu haben, während Natasha ihn versuchte aufzubauen. Immerhin hatte sie ihn mit ihrer Amnesie auch verletzt.

Während der Schlacht in New York wichen sie sich anfangs nicht von der Seite. Gaben sich gegenseitig Rückendeckung in dem Kampf gegen die Aliens.
Mit einem Mal kommentierte Natasha das Geschehen mit. "Das ist genauso wie in Budapest, weißt du noch?"
Er antwortete nur trocken darauf
"Da haben wir aber ganz andere Vorstellungen von Budapest.", denn während sie an den Kampf gegen Ivan und seine Söldner dachte, erinnerte er sich an die unbeschwerte Zeit, als er Natasha noch seine feste Freundin nennen durfte...

Souu. Das dürfte das Ende sein, ihr Lieben.
Ich danke euch sehr für euer fleißiges Lesen, Voten und kommentieren. Viele von euch sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich danke euch für euren süßen Support.

Schreibt mir doch einmal, wie ihr diese Version von Budapest fandet. Ich bin sehr zufrieden mit ihr und hoffe ihr seid es auch. ❤️
An Budapest habe ich nun schon etwa drei Jahre geschrieben und bin quasi während des Schreibens Erwachsen geworden. Mein Schreibstil hat sich währenddessen auch sehr zum Positiven hin verändert und ich bin stolz auf das, was ich hier letzten Endes fabriziert habe.

War es realistisch geschrieben? Manchmal wusste ich nicht, ob etwas an den Haaren herbeigezogen wurde oder ob es gut klang.

Hat es euch gefallen?

Habt ihr vielleicht noch Fragen an mich, was die Story oder die Charaktere betrifft? Sollten am Ende genug Fragen zusammenkommen könnte ich ja vielleicht ein Q&A machen. Was sagt ihr dazu? ❤️

Achso, für die Leser, die Clintasha Fluff lieben und von dem Ende hier enttäuscht sind (duh xD), ihr seid hiermit herzlich eingeladen, meine nächste Clintasha - Fanfiction zu lesen. Hierbei geht es dann um High-school, Liebe und Freundschaft plus.
Alles Liebe, Eure Clintasha315. ❤️

Clintasha- Mission BudapestWhere stories live. Discover now