Akzeptanz

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Ihr erster Tag als Ehepaar war ein Samstag. Severus hätte es vorgezogen, zu arbeiten, doch leider gab es nichts für ihn zu tun.

In erster Linie verbrachten sie den Tag, mit lesen, doch von Zeit zu Zeit hielten sie inne, um ein oder zwei Fragen zustellen.

Severus hatte angenommen, dass sie den Tag nutzen würde, um mit den anderen nach Hogsmeade zu gehen. Anscheinend hatte sie mehr Verstand, als er vermutete.

Hermine wiederum dachte, sie könnte ihn in eine unangenehme Lage bringen, in dem sie, kaum dass die Hochzeitsfeierlichkeiten vorbei waren, sofort zu ihren ehemaligen Klassenkameraden laufen würde.

Darum hatte sie ihm auch mehrfach versichert, dass sie ein paar gute Bücher, der Gesellschaft der meisten Menschen, bevorzugen würde.

Aussagen wie diese, ließen Severus fast so etwas wie Zuneigung für seine frisch angetraute Frau spüren.

Gegen Abend entfachte Snape ein Feuer im Kamin, zum einen weil er es gewohnt war, das ein Feuer brannte und zum anderen sorgte der kühle Herbstwind dafür, dass es in den kühlen Kerkern langsam frischer wurde.

Hermine hatte ihn beobachtet und rückte nun etwas Näher zu ihm, als sie es den ganzen Tag getan hatte. Es war ehrlich gesagt, etwas beunruhigend.

„Ich glaube, ich würde gerne wieder Sex haben", sagte sie unverblümt.

„Darf ich annehmen, du meinst mit mir?", fragte er sarkastisch, da er sich insgeheim fragte, ob es wirklich das war, was sie meinte.

Sie schien mit dieser Frage nicht gerechnet zu haben, denn eine Antwort blieb aus.

„Du bist nicht verpflichtet dazu, weder vom Gesetz, der Tradition oder von deinem Ehemann.", fügte er hinzu.

„Aber was ist, wenn ich es möchte? Ich meine...., ich denke.. du willst.., willst du eine zölibatäre Ehe führen?", fragte sie zögerlich. „ Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich habe die gestrige Nacht genossen, also ich meine den sexuellen Teil davon: nicht die Zeremonie und die Unmengen an fremden Leuten, die ihr beigewohnt haben. Warum sollte man also nicht, das Beste aus der Situation machen.

Severus spürte ein wenig Freude in sich, aber er fühlte sich auch unwohl bei dem Thema, obwohl er sich nichts anmerken ließ, als er seine Beine ausstreckte. „Ich denke, ich hätte nichts dagegen meinen ehelichen Pflichten nachzugehen.", entgegnete er und sah sie aus dem Augenwinkel an.

„Denkst du denn, du könntest dich daran gewöhnen?"

„Ich denke, dass könnte ich.Ja!", nickte sie und schien dabei, etwas von ihrer Forschheit zu verlieren.

Er starrte ins Feuer. „Alles was du zu tun hast ist zu fragen, Madam. Denn du solltest dir eins merken, ich werde nicht zu dir kommen. Die Initiative liegt und bleibt bei dir allein!"

„Warum?", fragte Hermine, unverblümt.

Merlin das Mädchen hatte die Feinheit eines Elchs.  „Ich bevorzuge eher meine Hand, als die Umarmung einer dazu gezwungenen Frau!", entgegnete er scharf, in der Hoffnung sie damit zu verschrecken.

„Verstehe", erwiderte sie und schluckte hart. Dann ohne weiter Vorwarnung, beugte sie sich zu ihm und küsste ihn auf den Mund.

Es hätte ihn nicht überraschen sollen, aber er war es. Sie sollte nicht spüren, dass er weniger Erfahrung beim Küssen hatte, als in anderen Bereichen.

Einer der obersten Regeln der Todesser war gewesen, immer die Masken zu tragen. Also hatte man sie auch während der berüchtigten Orgien aufgehabt. So hatte man nie wirklich gewusst, wer wirklich unter einem lag. Gut er hatte manchmal geahnt, dass Narzisse oder Bellatrix unter ihm waren, da er sie ein halbes Leben kannte; aber ganz sicher, war er sich da nie gewesen.

Mein Leben an seiner SeiteWhere stories live. Discover now