Von Erwachsenen und Kindern Teil 2

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Madame Snape saß in der Küche im Haus am Grimauldplatz. Kein falscher Vorwand hatte sie hierher geführt. Sie zwang sich zu keinem Lächeln. Sie sprach in keinem mütterlichen Ton mit ihrer Freundin. Die Situation war ernst.

Sie sah sich um, während sie an ihrem Tee nippte. Eigentlich war er viel zu heiß um ihn zu trinken, aber sie war durstig und irgendwie genoß sie das leichte brennen in ihrem Hals.

Offensichtlich hatten Ginny und Harry, Mollys Arbeit fortgesetzt, diesen Ort weniger gruselig zu gestalten. Die Räume waren so hell wie möglich gestaltet worden, ohne dass sie dabei wie Vernehmungsräume wirkten. Die Farben an den Wänden wirkten allerdings sehr grell, die Beiden hatten sich sehr bemüht, vielleicht etwas zu sehr.

„Vielleicht ist es so am Besten",sagte Ginny und drehte dabei ihren Teelöffel zwischen den Fingern.

„Lügen sind niemals gut. Auch wenn wir dabei denken, wir würden damit jemanden beschützen, den wir lieben!", entgegnete Hermine vorsichtig.

Ginny seufzte. „Du gibst mir die Schuld, nicht wahr? Aber so wie die Dinge jetzt liegen, gehöre ich mir ganz alleine. Ich bin Ginny Potter, Sucherin bei den Appleby Arrows. Schwanger kann ich nur schwer einen Schnatz verfolgen. Du konntest ja kaum aus den Kerkern empor steigen."

„Ich bin sicher, wenn du es Harry so erklären würdest, dass er bereit wäre zu warten, bis deine Karriere etwas abflaut. Es ist die Lüge, die ihn verletzt hat, Gin.", beschwichtigte Hermine.

Ginevra schluckte schwer. „Hermine, ich erwarte nicht, dass du das verstehst, aber als ich Harry geheiratet habe, dachte ich.....ich habe immer gedacht Harry ist so wegen Voldemort und nachdem er besiegt worden war, würde es Harry besser gehen — ich mache keinen Sinn, nicht wahr? Ich hör mich an wie Ron!"

„Sprich weiter, Ginny. Ich bin deine Freundin; ich möchte dich verstehen." Und ich möchte, dass Harry Potter mein Haus verlässt, dachte Hermine bei sich.

„Die meiste Zeit ist Harry ein süßer unschuldiger Typ, weißt du? Aber er kann auch sehr bitter, sarkastisch und kleinlich sein, wenn die Dinge nicht nach seinem Kopf laufen, dann läuft er weg!", fuhr Ginny fort und bog den Teelöffel zwischen zwei Fingern.

„Und wie solle es weitergehen?", fragte Hermine vorsichtig.

Ginny zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung! Ich empfinde viel für ihn, ehrlich, ich....Er kann so liebevoll sein, aber auch so wütend und es stört mich auch nicht, dass ich manchmal das Gefühl habe, als wäre ich sein Betreuer. Aber ich kann kein Baby in dieses Chaos bringen!"

Hermine konnte Ginnys Entscheidung nachvollziehen, auch wenn es nicht die war, die sie sie für sich selbst getroffen hatte. Das bedeutete aber auf keinen Fall, dass sie wusste, was sie sagen sollte.

„Glaubst du, ich habe einen Fehler mit Severus gemacht?", fragte sie offen, nachdem sie den letzten Schluck aus ihrer Teetasse genommen hatte.

Ginny zuckte bei der Frage zusammen. „Bist du glücklich mit ihm? Ich meine Professor Snape ist nicht gerade meine erste Wahl von einem Mann, eher...... nun jedem dass seine, solange man glücklich dabei ist!"

Hermine nickte ein wenig unbehaglich. „Ich liebe ihn, Gin. Ich habe sogar das Gefühl, dass ich ihn von Tag zu Tag mehr liebe. Ich denke, ich selber muss mich gebraucht fühlen. Versteh mich nicht falsch, aber ich bin nicht so aufgewachsen, wie du. Ich war immer irgendwie einsam, bevor ich Severus geheiratet habe."

„Du wirktest nie einsam!", kommentierte Ginny und steckte sich einen Keks in den Mund.

Nun war es Hermine, die die Schultern zuckte. „Offenbar, wirkte ich in vielen Dingen nicht!"

Mein Leben an seiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt