Wie die Mächtigen fielen

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Severus wünschte sich von Herzen, dass sie das nicht getan hätte. Einerseits war es ein Traum, wie auch ein Alptraum, die nervtötendste, faszinierendste Hexe, die er jemals kennen gelernt hatte, vor sich kniend zusehen.

Er war ihr Geschenk?

Wenn er überhaupt eine Art von Geschenk war, dann ein wirklich armseliges. Eines von der Sorte, das schon kaputt ist, wenn man es erhält und nie richtig funktionierte, egal wieviel Zeit,Mühe und Geld man investierte.

Oh er wäre gerne ihrer würdig, doch er war es nicht und das war das Ende vom Lied.

Am liebsten hätte er seine Frau geschnappt und ihr ein für allemal verdeutlicht, wie sehr sie sie sich so eben erniedrigt hatte.

Er wollte sie auf den Boden werfen und sie gnadenlos nehmen und sie gleichzeitig mit seinen Qualen, seinem Zorn und seinem Samen füllen.

Natürlich würde er so etwas nicht tun.

Er liebte sie.

Severus war in seinem ganzen Leben noch nie so dankbar über die Anwesenheit von Albus Dumbledore gewesen, wie heute.

Doch als er nach links schaute, war der alte Knacker verschwunden.

„Erniedrige dich nie wieder vor einem Untergebenen.", sagte er streng und zog das exquisite törichte kleine Ding auf ihre Füße.

Severus bemerkte entsetzt, wie seine Frau den Mund öffnete, um zu widersprechen. „Für einen Untergebenen bist du allerdings schrecklich dominant, findest du nicht auch?", fragte Hermine bissig.

„Versuch nicht mich zu reizen", knurrte er und merkte dabei nicht, dass er noch immer ihren Arm umklammerte.

„Wenn es dabei hilft, deine alberne Hemmungen ab zulegen, dann bin gerne bereit, dieses Risiko einzugehen."

„Das werde ich mit Sicherheit nicht tun.", entgegnete er.
„Warum nicht?", fragte sie.

„Wenn ich es täte, dann könnte es sehr leicht sein, dass ich dich töte!", erklärte er sachlich.

Severus konnte sehen, wie es ihr dämmerte. Sie konnte zwar die Dunkelheit in ihm berühren, aber nie ganz ergreifen. Das Tier in ihm konnte gestreichelt werden, aber es von der Leine zu lassen, wäre Wahnsinn.

Der dunkle Lord hatte immer große Freude daran gehabt ihn dabei zu beobachten, wie er die Kontrolle über sich selbst verloren hatte.

Hermine hingegen brachte bei ihm einige Dinge hervor, von denen er nicht wusste, dass er sie besaß. Sie zu verletzen war ein Risiko, dass er nicht eingehen wollte.

„Vertrau mir", bat er und drückte steif ihre Schulter. „Bitte!"

Hermine lächelte unbehaglich und nickte.

„Hast du irgendwelche Einwände gegen die Tatsache, dass ich dich mit all der Sanftheit meiner ärmlichen Seele liebe?", fragte er mit emotionsloser Stimme. „Sie ist genauso vorhanden wie die weniger anständigen Teile von mir."

„Kannst du mir verübeln, dass ich alles von dir will?", fragte sie mit ihrer eigenen leisen klagenden Stimme. „Du hast doch auch alles von mir!"

Ihre Aussage bestürzte ihn, obwohl er nicht genau sagen könnte warum.

„Das Monster in mir liebt dich, Proserpina. Das bedeutet aber nicht, dass einer von uns ihm vertrauen kann. Erlaube mir deshalb, dich behutsam zu lieben, Liebes."

„Kann ich es trotzdem durch das Gitter streicheln?", fragte sie zaghaft.

Er zog sie in seine Arme und küsste ihr Gesicht, ehe er seine Lippen zu ihrer Kehle wandern ließ. Wenn sie es zulassen würde, könnte er dort den Rest seines Lebens verbringen.

Mein Leben an seiner SeiteWhere stories live. Discover now