Von Erwachsenen und Kindern 1. Teil

2.1K 51 17
                                    


Mit nun fünfundfünfzig hatte er einen Punkt des unerwarteten Gleichgewichts in seinem Leben erreicht.

Professor Severus Snape genoss die Trägheit des Sommers in Snape House, die Abwesenheit der Kinder anderer Leute und die damit verbundene Stille.

Obwohl es der Ort seiner Geburt, sein Elternhaus und mit schrecklich Erinnerungen aus seiner Kindheit verbunden war, liebte er es, dieses alte großflächige Haus, als Sommerresidenz für sich und seine Familie zu nutzen. Hier könnte er starke Schutzzauber aufstellen, die es seinen Kindern erlaubte Baumhäuser zu bauen und wo sie versuchen konnten sich gegenseitig im Teich zu ertränken ohne das ihnen etwas geschah, während er Madame Snape stundenlang in ihren Gemächern vögelte.

Besonders genoss er es, zu seiner gewohnt frühen Stunde aufzustehen und über das weite Gelände zu laufen, ehe die Sonne aufging und alles ruinierte.

Severus konnte die herankommende Störung spüren, noch bevor er sie hörte. Er sah nach oben und suchte den Himmel ab, als die Vibration sich in ein Geräusch verwandelte, ähnlich einem Donnergrollen.

Inmitten der schwarzen Wolken, könnte er ein entferntes Glitzern von Chrom erkennen.

Der Himmel spuckte einen kleinen Mann aus, der von der Monstrosität des Gefährts, mit dem er reiste deutlich in den Schatten gestellt wurde.

Egal wie oft seine Kinder darauf bestanden, dass es sehr schroff war, er würde Potter, gekleidet in die übergroße Lederjacke seines Paten und auf dem riesigen Motorrad sitzend, immer absolut lächerlich finden. Nur wenn er geneigt war zu lachen, natürlich.

Snape fragte sich vage, was Harry Potter dazu bewegte, ungebeten vor Tagesanbruch in Snape House aufzutauchen.

Wie üblich kannte die Rücksicht des Bezwingers des dunklen Lords keine Grenzen. Er musste warten, bis Potter das Monstrum vor seinen Füßen zum stehen brachte, ehe er ihn fragen konnte.
Der Lärm, den das Motorrad machte war überwältigend.

„Potter", grüßte Severus knapp.

„Snape", kam die ebenso knappe Antwort.

„Du bist früh unterwegs. Mir war nicht bewusst, dass du in der Lage bist, eine so makellos schöne Stunde zu genießen.", begann Severus und registrierte Harrys rote Augen, das graue Gesicht und die Schlamm verkrusteten Klamotten. „Oder hast du deinen Schlafplatz gewechselt?"

Potter vergrub seine Hände in den Taschen. „Ich hab sie verlassen!"

„Dann geh sofort zurück und entschuldige dich augenblicklich!", knurrte Severus und musterte Potter von oben bis unten abfällig. Was für ein verdammter Idiot, warum hatte dieser Trottel nicht einfach dafür gesorgt, dass die kleine Weasley ein paar hübsche kleine Rotschöpfe zu umsorgen hatte?

Harry antwortete nicht. Stattdessen reichte er ihm eine kleine flache muschelförmige Schachtel.
„Habe das bei mir zu Hause gefunden!"

Snape öffnete sie vorsichtig und konnte Muggel-Pastillen darin erkennen. Ortho Novom, stand auf dem Blister in den die Pastillen verpackt waren. Er drückte eine von ihnen heraus. Es handelte sich definitiv um kein Gift. Es roch ausgesprochen weiblich. Severus roch erneut an der Tablette und leckte dann kurz über die Stelle, an der sie mit seinem Finger in Kontakt gekommen war. Trotz des synthetischen Muggel-Nachgeschmacks, bestand kein Zweifel daran, was dieser Geschmack wirklich war.

„Es ist ein Verhütungsmittel", sagte Potter angewidert. „Wenn ich den Titel Auror wirklich verdient hätte, dann würde ich jetzt meine Frau für den Gebrauch von dunklen Künsten einsperren."

„Sei nicht dumm, Potter. Wenn du deine Frau wegen der Benutzung von Verhütungsmittel einsperren würdest, dann gäbe es weitaus schlimmere Namen für dich als Auror und glaube mir meine Frau würde sie alle für dich benutzen!"

Mein Leben an seiner SeiteWhere stories live. Discover now