Hermines Intrigen

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Laut Kalender war dies die zweitlängste Nacht des Jahres. Später in seinem Leben würde Severus Snape noch merken, dass diese Nacht von großer Bedeutung für ihn war. Er war etwas verstimmt, als er in die Küche schlurfte, um eine Kleinigkeit zu essen. Es war spät, aber hatte nicht vermutet, dass seine Frau länger als eine Stunde brauchte um ins Bett zurück zu kommen. Er war verärgert.

Hermine hatte es nicht nur versäumt, in postkoitaler Benommenheit in seinen Armen in einen tiefen Schlaf abzudriften, nein sie war sogar regelrecht aus ihrem ehelichen Bett geflohen, als könnte sie es gar nicht mehr erwarten eine weitere Nacht in der Gesellschaft seiner Großmutter zu verbringen. 

Severus Snape war anscheinend nur für eine Sache gut genug.

Darüber hinaus waren die beiden Frauen, die beide behaupteten, für ihn zu sorgen und sich um ihn zu kümmern, so begeistert von der Gesellschaft und den tiefen Gesprächen der anderen, dass sie seine Anwesenheit gar nicht bemerkten, als er sich entschlossen hatte, sich ihnen anzuschließen.

Sie hatten es auch nicht bemerkt, als er wieder ging. Er war wirklich äußerst begeistert, dass er so hoch von ihnen geschätzt wurde.

Als er sich jetzt durch die Vorratsschränke kämpfte, konnte er noch immer Ausschnitte ihrer Unterhaltung hören.

„Die Frage ist, Hermine, möchtest du wirklich die Welt verändern oder ist es einfach nur dein Wunsch nach persönlichem Ruhm?", schnurrte seine Urgroßmutter.

Nicht schon wieder Politik. Severus Snape war es zu tiefst zuwider ständig über Politik, Kämpfe und Ethik zu reden. Warum konnte seine Frau die Ungerechtigkeiten der Welt nicht einfach vergessen und ihm ein weiteres Kind schenken? Sie konnte manchmal wirklich egoistisch sein.

Es war so untypisch für eine Gryffindor.

Severus schätzte Hermines habgieriges Gehirn wirklich sehr, doch in letzter  Zeit schien es eine Art manischen Anfall zu haben. Ein Baby würde mit Sicherheit alles in Ordnung bringen. Eine Schwangerschaft nahm einer Hexe die Schärfe, das hieß, wenn sie durch die Schwangerschaft nicht gerade zu einer kreischenden Hyäne wurde.

Egal, er würde seinen Willen früher oder später durchsetzen. Sie musste doch früher oder später des ewigen und sinnlosen Widerstands müde werden, oder? Selbst Hermine die Schreckliche war nicht unerschöpflich, nicht wahr?

„Um ehrlich zu sein, er ist der ideale Kandidat für unsere Zwecke!", sagte Hermine mit einem Seufzer.

Severus fragte sich völlig desinteressiert, wer für was der ideale Kandidat war, ehrlich gesagt interessierte ihn momentan mehr, was mit dem Braten passiert war, der beim Abendessen unberührt geblieben war.

„Candy", rief er ins dunkle. „Wo ist der Braten?" Das war seltsam. Normalerweise erschien der alte Hauself in dem Moment, in dem er gerufen wurde.

„Candy", rief Severus erneut und seine Verärgerung begann zu steigen. Er war kurz davor ein drittes Mal zu rufen, als ein jüngerer Hauself plötzlich vor ihm erschien.

„Brandy wird dem Herrn dienen, Sir", sagte der Elf und band sich sein Geschirrtuch um.

„Wo ist Candy?", fragte Severus genervt.

„Candy, macht Besorgungen für die Urgroßmutter von der Herrin und dem Herrn, Sir. Brandy und Wendy sollen solange seine Lücke schließen." Brandy zuckte zusammen, als er das sagte.

„Wo ist der Braten?", fragte Severus unbeeindruckt.

Brandy bedeckte seinen Kopf mit den Händen und entgegnete eingeschüchtert. „Herr Seti und Ji...nein, Sheee, nein....nein Herrin Snape Nummer drei...., die kleinste Herrin Snape,....die neue hat ihn genommen." Der Elf sah aus als würde er sich geistig darauf vorbereiten, sich selbst ein Leid zuzufügen. „Brandy hat Kekse für den Herrn, für das Weihnachtsfest."

Mein Leben an seiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt