Die Tochter ihres Vaters; Der Sohn seiner Mutter

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Harry hatte immer gewußt, zu welcher Hexe die kleine Eleanore heranwachsen würde. Das bedeutete allerdings nicht, dass er es vorausgesehen hatte.

In Harrys Erinnerungen war Eleanore ein wunderschönes Baby gewesen, ein herzerwärmendes Kind und als Teenager hatte sie eher ausgesehen, wie ein Gemälde einer jungfräulichen Märtyrerin als eine ungeschickte und picklige Hexe, wie die Mädchen die Harry noch aus seiner eigenen Schulzeit kannte.

Von daher war es einfach nur angenehm gewesen, sich hinzusetzen und sie zu beobachten. Mit sechzehn war sie die schönste Hexe, die er je gesehen hatte.

Sobald sie Hogwarts beendet hatte, schloss sie sich den Auroren an. Seit dem war sie eine komplett andere Person.

Aber andererseits war sie das auch wieder nicht.

Es war nur so, als er begann, sie anderen Leuten vorzustellen, wurde ihm ziemlich schnell bewußt, wie viel er eigentlich über sie wusste. Doch sie hatte sich verändert, sie wurde erwachsen.

Es war eigentlich ganz einfach. Die Menschen mochten sie, sie wollten in ihrer Nähe sein, als wäre ihre Gegenwart ein Geschenk. Es war nicht schlimm, nur dass sie sich immer leicht verfolgt fühlte. Es war nicht besonders schlimm, es war nur so, dass sie sich des öfteren fragte, ob es jemals jemanden geben würde, der an der Magie vorbeikam, die an ihr haftete. Nein, sie haftete nicht an ihr, sie selber war die Magie.

Harry konnte allerdings sehr gut verstehen, dass sie für etwas gemocht werden wollte, dass nichts mit dem Unfall ihrer Herkunft zu tun hatte. Es war ungefähr so wie damals bei ihm, als er sich gefragt hatte, ob sich überhaupt irgendjemand für seine Person interessiert hätte, wenn er sich Voldemort nicht bereits als Baby widersetzt hätte.

Und so hatte sich die schöne Eleanore, einfach neu erfunden. Sie hatte sich ihre langen Haare abgeschnitten, Haare, von den er wusste, dass diese noch nie zuvor geschnitten worden waren. Sie trieften praktisch von Haarglättungsgel, was den unglücklichen Effekt hatte, dass ihre Haare, denen ihres Vaters sehr ähnelten.

Er hatte zum ersten Mal während eines Auroren-Meetings bemerkt, dass ihre Augen, die denen ihrer Mutter stark ähnelten, leicht mandelförmig waren. Was Harry allerdings stark missfiel, war die Tatsache, dass Eleanore angefangen hatte zu rauchen.

Aber trotz der zahlreichen Veränderungen, hatte Eleanore noch immer ein Herz für alle Außenseiter in dieser Welt. So fand sie zum Beispiel eine süße kleine rote Babykatze in einem Abfalleimer der Knockturngasse, taufte es Findelkind und nahm es mit nach Hause. Sie ging sogar soweit, dass sie für den Geist eines Babys, der in ihrer Wohnung weilte eine Wiege kaufte, aber Männer die sie umwarben, schlug sie weg, wie lästige Mücken.

Eleanore hatte Snapes grässlichen Sinn für Humor, aber dafür auch Hermines süßes und leichtes Lachen, geerbt.

Jeder junge Zauberer, der versuchte, ihre Aufmerksamkeit zu erregen, wurde mit demselben geschmacklosen Witz vergrault. „Entschuldige, Süßer, aber ich spar mich für meinen Onkel Harry auf."

Bis zu dem Tag an dem sie sich den Auroren anschloss, hatte Harry nicht gewußt, dass Eleanore völlig furchtlos war.

Bei einer unbedeutenderen Hexe, hätte man von Leichtsinnigkeit gesprochen, aber bei Eleanore Snape war es einfach nur unheimlich nervig.

Harry musste feststellen, dass Eleanore äußerst nervig war. Sie hatte unheimlich viel von ihrem Vater an sich. Allerdings hatte sie auch Hermines Gene geerbt. Wer außer Hermines Tochter würde darauf achten, dass Tonks ihre Gummistiefel anzog, bevor sie hinaus ging, oder über Rons unmögliche Tischmanieren nörgeln, während dieser an seinem eigenen Schreibtisch aß?

Mein Leben an seiner SeiteWhere stories live. Discover now