Die Entlassung

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In dieser Nacht war Hermine zu ausgelaugt, um in ihrem Krankenhausbett zu liegen und sich Sorgen um ihren Ehemann zu machen. Stattdessen fiel sie in eine dunkle traumlose Leere.

Der nächste Morgen war allerdings eine andere Geschichte; Sie konnte an nichts anderes mehr denken. Sie würde ihn aus Askaban heraus holen, selbst wenn sie dazu das Gefängnis selbst stürmen müsste.

Sie hatte völlig vergessen, das heute der Tag der Wahl war, bis sie eine Eule von Fudge erhielt, in der er ihr anbot, ihren Ehemann vollständig zu rehabilitieren, vorausgesetzt, er trat bis elf Uhr Mittags zurück.

Ihre erste Antwort bestand aus einem Schwall von Obszönitäten, die Severus stolz gemacht hätten, wenn er vor Ort gewesen wäre. Die zweite Reaktion bestand aus einer Flut von Eulen an das Zaubergamot. Bettlägerig oder nicht, sie würde das nicht einfach hinnehmen.

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Sicher gab es langweiligere Dinge als Askaban ohne Dementoren. Es war nur so, dass Severus Snape keine kannte.

Er verbrachte seine Inhaftierung damit, in dem er mit Train und Septimus Karten spielte.

Seine Mahlzeiten erhielt er mit einer Sondergenehmigung von Tom aus dem tropfenden Kessel.

Nach Dumbledores Ansprache waren die Wachen wesentlich fürsorglicher.

Es war eher wie ein Aufenthalt in einem äußerst schlechten Hotel, mit sehr sehr gutem Service.

Natürlich hatte er die Wahl gewonnen. Sogar mit deutlichem Abstand. Die ganze Situation war mehr als nervig. Fudge musste schließlich einsehen, dass er keine Chancen hatte, aber trotzdem zögerte er Severus Freilassung so lange wie möglich hinaus.

Seine Gedanken waren stets bei seiner Frau. Aber selbst wenn sie dazu in der Lage gewesen wäre, hätte er ihr verboten ihn hier in seiner Zelle zu besuchen. Ihre täglichen Briefe mussten ausreichen, bis zum Tag seiner Freilassung. Es war beruhigend zu sehen, wie ihre Schreibkunst täglich zu ihrer typischen Hermine-Art zurückkehrte, jeder einzelne Buchstabe war perfekt geformt, sowie es ein Grundschulkind tat. So unnatürlich es auch war, Severus fand es hatte es was ungemein tröstliches an sich.

Er hätte es wissen sollen, dass Fudge seine Freilassung bis zum Datum der Vereidigung hinauszögerte und jeden Schritt den Hermine beim Zaubergamot vereitelte.

Er freute sich darauf, endlich aus dem schwarz-weiß gestreiften Hemd herauszukommen.

Severus gab sein Bestes, um gedanklich nicht bei Hermine zu verweilen. Sie waren nie mehr länger als 12 Stunden voneinander getrennt gewesen, seit dem Tag von Traians Geburt. Er bemerkte, dass er jedesmal verstummte, wenn sie ihm in den Sinn kam. Er ärgerte sich über sich selbst, wenn er bemerkte, wie oft er sich am Tag fragte: Was würde Hermine davon halten? Was würde Hermine dazu sagen? Es ging sogar soweit, dass er sich lebhaft vorstellte, welchen Gesichtsausdruck sie hatte, wenn er sie so richtig verärgerte.

So war es ziemlich enttäuschend, als Fawkes plötzlich auftauchte und mit dem Befehl ihn freizulassen durch die niedrigen Gänge von Askaban segelte. Noch am selben Tag sollte er seinen Schwur als zukünftig Diener und Beschützer der Britischen Inseln ablegen.

Es war schade, dass der Phönix genau in dem Moment auftauchte, in dem Severus ein einmaliges Blatt auf der Hand hatte.

Seine erste Handlung als freier Mann bestand darin, seinen Ring zurückzufordern, den Madame Snape ihm an ihrem ersten gemeinsamen Weihnachtsfest geschenkt hatte.

Mein Leben an seiner SeiteWhere stories live. Discover now