Kapitel 3 - die Feier

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Nachdem ich mich auch schon umgezogen habe, rannte ich Richtung Eingang der Turnhalle. Ich sah vorne noch Kageyama der langsam schlenderte. Das ist meine Chance! Ich überholte ihn und rannte so schnell wie möglich weiter, um erster zu werden. "Hey, warte, Idiot", schrie er hinter mir. Ich hörte seine gewaltigen Schritte und seinen keuchenden Atem hinter mir. Er versuchte mich zu überholen, was ihm auch fast gelang. Doch an der Halle sind wir beide gleichzeitig angekommen. Wir warfen uns auf den Boden und versuchten Luft zu schnappen. "Schon wieder.. Gleichzeitig", sagte Kageyama, schweresatmens. Er schaute mich an, als ich auflachte. "Nächstes mal werde ich wieder gewinnen", sagte ich voller Selbstsicherheit. "Das denke ich nicht", meinte Kageyama und gab kurz ein gruseliges, kleines Lächeln von sich.
"Was macht ihr hier? Sofort rein!", sagte Daichi aufeinmal. Ich schaute zur Tür, wo er angelehnt am Türrahmen dastand. Kageyama und ich standen auf und liefen rein.
Drinnen angekommen stellten sich Kageyama und Sugawara auch schon an ihre Positionen des Zuspielers und die restlichen holten sich jeweils einen Ball für sich, um dann mit den Zuspielern die Angriffe zu üben. Ich stellte mich dann zu der Schlange, bei der Kageyama sein Zuspiel macht.
Als ich auch endlich an die Reihe kam, spielte ich ihm den Ball zu, rannte los, sprang hoch und er spielte mir den Ball direkt in meine rechte Hand, wobei ich den Ball dann über das Netz direkt auf den Boden geschlagen habe. Als ich zu Kageyama aufsah, nickte er mir kurz zu, um mir verständlich zu machen, dass ich den Angriff gut gemeistert habe. Ich lächelte ihn an und holte dann wieder meinen Ball.
So machten wir das eine Weile, bis wir schließlich eine Pause vorschlugen. Kageyama und ich setzten uns an die Treppe, wo wir auch unsere Wasserflaschen gelagert haben. Da ich durch das rennen, springen und schlagen großen Durst bekam, nahm ich große Schlücke.
Schließlich überlegte ich, was Kageyama eigentlich von Liebe hält? War er schon mal in einer Beziehung? Naja, dass denke ich eher nicht. Wenn dann nur mit seinem geliebten Volleyball. "Kageyama, was ist Liebe für dich?", sprudelte es aus mir heraus. Kageyama verschluckte sich an seinem Getränk und hustete laut auf. Ich schlug ihm paar mal auf den Rücken, bis er sich wieder eingekriegt hatte.
"Warum zum Teufel fragst du mich gerade sowas?", fragte er und schaute mich mit einem komischen Gesichtsausdruck an. Ich zuckte nur die Schultern. Die Wahrheit kann ich sowieso nicht bringen. "Unnötig." , sagte Kageyama nur. Ich blickte zu ihm auf. "Ich verstehe nicht, warum so viele Leute auf Liebe aus sind. Warum sie sowas brauchen", sagte er. Aua. Mein Herz verkrampfte sich. Diesmal war das nicht das angenehme Gefühl, welches ich immer bei ihm hatte. "Sag mir nicht, du hast dich in ein Mädchen verliebt?", hackte Kageyama nach. "Nein.. ", sagte ich nur. Nicht in ein Mädchen, aber in dich..
"Naja. Wegen Liebe verliert man oft den Kopf und ich würde dir nicht verzeihen, dass du wegen sowas viele Fehler in Volleyball machst oder dich dann deshalb einfach im Spiel nicht gut konzentrierst. Und deine verschwendete Zeit, wo du an deinen Schwarm gedacht hast, könntest du auch für deine miserablen Aufschläge nützen und sie etwas trainieren", sprach er seine Meinung aus. "Die sind nicht miserable!", sagte ich und schmollte mit dem Mund. Aber innerlich schmerzte es immer noch..
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Nach dem Training, kurz vor Schluss, rufte uns nochmal Daichi zusammen. Unser Trainer war schon weg. "Da wir ja beim letzten Spiel gewonnen haben, würde ich sagen, dass wir erst mal eine kleine Feier machen, um uns mehr Motivation zu geben. Ebenso haben wir es verdient, durch die ganze Anstrengung und Zeit, die wir in das Training investiert haben. Was hält ihr davon?", fragte Daichi in unsere Gruppe. Alle waren begeistert, bis auf Tsukishima und Kageyama. "Unnötig", meinte Tsukishima und wollte gerade gehen, als Yamaguchi ihn am Arm festhielt. Neben mir murrte Kageyama:" Wir könnten in dieser Zeit auch neue Tricks lernen". Ich schaute ihn an. "Kommst du also nicht?", fragte ich leise. Kageyama seufzte. "Ich komme schon, aber ich wollte einfach nur den Fakt erwähnen", sagte er. Ich lachte kurz. Es gibt wirklich keinen Moment, andem Kageyama auch mal an was anderes als Volleyball dachte.
Schließlich nahmen wir den Samstag, welcher in drei Tagen war. Dort treffen wir uns dann um Punkt 16.00 Uhr bei Daichi. Irgendwie freute ich mich, schließlich machen wir sowas nicht oft mit unserem Team...

Ein stechender SchmerzWhere stories live. Discover now