Kapitel 32 - Aufstand im Schmuckladen

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"Also, was wollen wir machen?", fragte ich Kageyama, während ich immer noch seine Hand halte und auch nicht vorhabe, sie loszulassen. "Ich dachte an Eis essen, weil du mal gesagt hast, dass du Eis magst", schlug Kageyama vor, während er die Tauben beobachtete, die das Restessen vom Boden aßen.
Ich blieb vor ihm stehen. "Du kannst dich noch daran erinnern?", fragte ich ihn verwundert. Er schaute mich an und als er merkte, wie glücklich ich war, zischte er nur ein "natürlich, Idiot".

Zufrieden mit Kageyamas Vorschlag liefen wir nun zu einer kleinen Eisdiele.
"Hallo", begrüßte uns der Eisverkäufer. Wir begrüßten ihn zurück und schauten gemeinsam auf die verschiedenen Eissorten. Meine Lieblingseissorte war natürlich Erdbeereis, doch leider konnte ich sie nirgendwo entdecken. "Ich nehme einmal Vanille", sagte ich. Der Eisverkäufer nickte und gab mir das Vanilleeis, woraufhin ich ihm das Geld in die Hand drückte.
Kageyama holte sich ein Schokoeis und nachdem auch er bezahlt hatte, setzten wir uns auf eine Bank.
"Ich dachte, du holst Erdbeereis", meinte Kageyama und schleckte an seinem Eis.
"Dachte ich auch, aber irgendwie gabs den da nicht. Wahrscheinlich ausverkauft oder so", vermutete ich achselzuckend. Aber Vanilleeis schmeckt auch nicht schlecht.
"Du hast Vanille, oder?", fragte Kageyama, woraufhin ich nickte. "Lass mich mal probieren", sagte er, bückte sich plötzlich zu mir nach vorne und schleckte über mein Eis drüber. Mein Mund war offen und wahrscheinlich wurde ich gerade rot wie eine Tomate. "Hey!", sagte ich nur.
"Meins schmeckt besser", meinte er dann und leckte weiter sein Eis.
"Das war ein indirekter Kuss", sagte ich und starre ihn an. Kageyama hörte auf zu schlecken und schaute mich mit einem ahnungslosen Gesichtsausdruck an. "Was labberst du", sagte er. Doch ich grinste. "Hehe, wir kommen langsam in unserer Beziehung weiter".
Kageyama starrte eine Weile, doch dann blickte er blitzschnell weg. Ich stupste ihn an der Schulter an. "Sei doch nicht gleich so schüchtern", ärgerte ich ihn. Doch er fauchte nur:" bin ich nicht". Ich lachte und packte ihn wieder an der Hand. "Lass ein bisschen rumlaufen, bis wir das Eis gegessen haben".

Wir liefen durch die Stadt und sahen uns die verschiedenen Läden an. Irgendwann mal war mein Eis leer und Kageyamas ebenso. Wir liefen weiter, bis Kageyama plötzlich stehen blieb. "Was ist?", fragte ich ihn. "Schau mal", sagte er und zeigte mit seinem Zeigefinger auf einen Schmuckladen. Erst dachte ich, dass er da rein möchte, doch dann erkannte ich eine sehr bekannte Person an der Kasse stehen, die gerade wahrscheinlich mit dem Verkäufer stritt. Es war niemand anderes als Camilla.
Ich lachte auf. "Sollen wir einfach aus reiner Provokation reingehen? ", fragte ich ihn. Kageyama setzte sein teuflisch aussehendes Grinsen auf, welcher aber zu dieser Situation passte. Wir gingen auf den Laden zu und Kageyama öffnete für mich die Tür. "Ladys first", neckte er mich, weshalb ich ihm auf die Schulter schlug.
Als wir den Laden betraten, klingelte die Glocke über der Tür, um zu deuten, dass Kundschaft da wäre. Der Verkäufer und Camilla drehten sich zu uns um.
Als Camilla jedoch erkannte, wer wir waren, formten sich ihre Augen zu Schlitzen. Danach drehte sie sich wieder zum Verkäufer. "Wenn sie es nicht zugeben, rufe ich meinen Vater an. Er ist Polizist und kann es ganz schnell klären", sagte sie frech und zückte ihr Handy aus ihrer Handtasche. Der Verkäufer seufzte aber nur. "Wie oft noch, ich habe nichts getan", sagte er verzweifelt und genervt.
Aber ich kann ihn verstehen, von Camillas Anblick wäre ich auch genervt.
"Sowas ist sexuelle Belästigung und das lasse ich nicht einfach so stehen!", fauchte sie wütend und verschrenkte ihre Arme.
Ich drehte mich zu Kageyama und flüsterte:" Lass uns einmischen". Kageyama nickte und gemeinsam gingen wir zu den Beiden. "Was ist passiert?", fragte ich unschuldig. Camilla schaute mich recht wütend an. "Geht dich nichts an Zwerg, also verpiss dich", zischte sie zu mir. "Solche Kraftausdrücke dulde ich nicht in meinem Geschäft", sagte der Verkäufer. Daraufhin fauchte Camilla ihn an:" Ach, was kommt den jetzt? Wollen sie mich vergewaltigen?".
Der Verkäufer fasste sich verzweifelt an die Stirn. Man konnte direkt erkennen, dass er mit Camilla nicht klar kam.
"Wir kennen dieses Mädchen. Vielleicht könnten wir deshalb in dieser Situation nützlich sein, wenn sie uns verraten, was der Grund für diese Auseinandersetzung wäre", sagte Kageyama zum Verkäufer gewandt. Er war genauso neugierig, warum Camilla eigentlich so einen Aufstand machte. Außerdem ist sie sowieso eine große Dramaqueen, weshalb sie höchstwahrscheinlich einfach nur übertreibte...

Die Gesichte wird wahrscheinlich nach paar Kapiteln zu Ende sein 🙈

Ein stechender SchmerzWhere stories live. Discover now