Kapitel 25 - Nikas Grund

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"Der Grund ist.. Dass ich dich schon sehr lange beobachtet habe", murmelte sie und biss sich auf ihre Unterlippe.
Ich zog nur eine Augenbraue nach oben. "Beobachtet?", fragte ich sie, woraufhin sie leicht nickte.
"Ich habe dich sehr oft von der Ferne beobachtet und ich konnte nie meine Augen von dir abwenden". Sie hörte auf, mit ihren Fingern zu spielen, aber stattdessen nahm sie meine Hände in ihre. Ihr Gesicht wurde leicht rötlich. "Hinata, ich denke, ich habe starke Gefühle für dich", sagte sie und schaute weiterhin auf den Boden.
Ich saß erstmal da und musste das alles verarbeiten. Verliebt? In mich? So glauben tu ich ihr das nicht wirklich.
Mir hat selber noch nie ein Mädchen die Liebe gestanden und jetzt sitzt vor mir auf einmal wahrscheinlich das niedlichste Mädchen, dass ich je sah und gesteht mir ihre Liebe, nachdem sie mir einen selbstgebackenen Muffin gegeben hatte.
"Bist du dir sicher?", fragte ich sie. Sie nahm meine Hände los und nickte. Ich seufzte. Was soll ich jetzt tun? Ich wollte ihre Gefühle nicht zerbrechen, so wie Kageyama es bei mir gemacht hat. Ich bin nicht so ein egoistischer König wie er.
Vielleicht würde es ja mit uns klappen? Naja, bis vor kurzem habe ich gedacht, dass ich Homosexuell wäre, aber vielleicht habe ich mich ja in meiner Sexualität getäuscht und ich bin doch Bi oder Pan? Nur weil ich für Kageyama, einen Jungen, Gefühle habe, heißt das ja nicht sofort, dass ich nur auf Typen stehe.
Ich schaute sie an. Sie spürte meinen Blick auf ihr liegen, weshalb sie mich auch ansah. An dieses Gesicht könnte ich mich gewöhnen.
"Wie wäre es, wenn wir morgen etwas zusammen unternehmen?", fragte ich sie. Sie fing an zu strahlen, wodurch man ihre Grübchen erkennen konnte. Ich lächelte ebenfalls.
Nika war wirklich zuckersüß und vielleicht werden sich meine Gefühle auch noch zur Liebe umwandeln.

Da es schon spät wurde, beschlossen wir nach Hause zu gehen. Und da ich ja ein Gentleman bin, begleitete ich Nika nah Hause, auch wenn sie nicht weit weg vom Park wohnte. Während wir liefen, haben wir darüber geredet, was wir morgen tun konnten, aber beschlossen dann, es einfach morgen spontan zu entscheiden. Nach kurzer Zeit kamen wir auch schon an. Ihr Haus war recht groß und hatte ein schönes Himmelsblau. Wir blieben vor der Haustür stehen und sie drehte sich zu mir.
"Danke, dass du heute mit mir im Park warst, obwohl es so kurzfristig war", sagte sie und lächelte. Ich winkte nur kurz ab und sagte:" Kein Problem, besser als zu Hause rumzugammeln".
Sie legte ihre Hand vor ihren Mund und kicherte leicht. "Na dann, freue ich mich schon auf morgen", sagte sie und kam auf mich zu. Sie legte ihre kurzen Arme um mich und schenkte mir eine Umarmung. Kurz stand ich erst da vor Überraschung, doch dann erwiderte ich die Umarmung. Sie fühlte sich so klein und zierlich an, als wäre sie zerbrechlich. Kageyama hingegen war ja größer als ich, wodurch ich mich bei seiner Umarmung geschützt und geborgen fühle. Bei Nika war das umgekehrt. Ich sah mich selber als Beschützer und wollte, dass sie sich geborgen fühlt.
Ich schüttelte kurz den Kopf. Ich kann doch nicht einfach an Kageyama denken, während ich ein Mädchen umarme, welches mir ihre Liebe gestanden hat.
Als sie sich von mir löste, behielt ich immer noch den Duft von Honig und Blumen in meiner Nase, der von ihr aus kam. "Ich hoffe, dass war in Ordnung", sagte sie nur schüchtern. "Daran könnte ich mich gewöhnen", meinte ich ehrlich, woraufhin sie wieder kicherte.

Nachdem wir uns nochmal verabschiedet haben, kehrte ich wieder zurück nach Hause. Dort schmiss ich mich erst mal auf das Bett und wollte mich ausruhen und über paar Dinge nachdenken. Doch sobald ich die Augen schloss, fiel ich auch schon in einen tiefen Schlaf.

Am nächsten Morgen öffnete ich meine Augen und drehte mein Kopf nach links, um auf die Uhr an der Wand zu schauen. Es war 10 Uhr morgens.
Ich rappelte mich auf und streckte mich kurz. Ich Dummkopf bin ja gestern einfach auf dem Bett eingeschlafen, ohne mich bettfertig zu machen.
Ich war schon immer so einer, der egal wann und egal wo einfach einschlafen konnte. Sogar damals als Kind bin ich manchmal einfach während dem Spielen auf dem Boden eingeschlafen, woraufhin meine Mutter immer peinliche Bilder von mir machte.
Außer wenn ich total nervös bin, dann kann ich nicht schlafen. Wie zum Beispiel bei Turnieren oder großen Ausflügen.

Ich schlenderte in die Küche und machte mir erstmal eine warme Tasse Tee. Während ich da saß und ab und zu mal an der Tasse nippte, schrieb ich mit Nika, die auch schon wach war. Sie schrieb mir, dass sie generell eine Frühaufsteherin war, während ich eigentlich das komplette Gegenteil bin.
Wir haben uns dazu entschieden, uns wieder an der selben Stelle wie gestern -die Bank im Park- zu treffen und dann spontan entscheiden, wo wir hingehen, im Bezug zu unseren heutigen Bedürfnissen und worauf wir einfach gerade Lust haben.

Schließlich war ich fertig mit dem Tee und aß noch kurz eine Schüssel Müsli. Danach lief ich in mein Zimmer und machte mich schon mal zurecht für das 'Date' mit Nika...

Ein stechender SchmerzDonde viven las historias. Descúbrelo ahora