Kapitel 11 - Vertrauensvolle Person

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Der Rest des Trainings verlief relativ normal ab. Nur Kageyama beachtete mich weiterhin nicht.
Als mir vorhin die Tränen kamen und Sugawara versucht hat, mich zu trösten, hat es ihn trotzdem nicht interessiert. Er schaute zwar kurz zu mir, mit einem verletzten Gesichtsausdruck, ging aber gleich wieder Bälle zuspielen.
Ich muss sagen, dieser Schmerz in meiner Brust war nicht angenehm. Vor der Party fühlten sich meine Gefühle für ihn ganz schön und komisch an. Doch jetzt zieht sich alles nur zusammen, wenn ich bei den Gedanken an Kageyama hängen bleibe.

Nach dem Training beschloss Sugawara mit mir ein Stück nach Hause zu laufen. Ich schob, wie bei Kageyama, mein Fahrrad neben mir her. Ehrlich gesagt bin ich noch nie allein mit Sugawara nach Hause gelaufen. Deshalb hatte ich nicht die geringste Ahnung, über was wir reden könnten.
Sugawara schon.
"Was ist mit dir und Kageyama los?", fragte er und schaute mich von der Seite an. Ich lief ein Stückchen. "Ich hab selber keine Ahnung. Du musst ihn fragen, warum der auf einmal so komisch ist", grummelte ich vor mich hin.
Mir kam in den Sinn, dass vielleicht Sugawara mir erzählen könnte, was an dem Samstag abend geschah, sodass ich mich an nichts erinnern konnte und dass sogar Kageyama mich seit diesem Tag meidet.
"Weißt du vielleicht, was an dem Samstag Abend passiert ist?", fragte ich ihn, neugierig, die Antwort endlich zu erfahren.
Doch er zuckte nur mit den Schultern. "Also bis dahin, wo ich dann nach Hause gegangen bin, ist nichts passiert", sagte Sugawara.
Ach ja stimmt. Suga war der Erste,  der gegangen war. Daran konnte ich mich noch erinnern.
"Stimmt", sagte ich nur.
"Weißt du wirklich nicht, was du vielleicht getan haben könntest?", fragte er mich wieder mit einer ruhigen Stimme. Sugawara war für mich eine vertrauensvolle Person. Ich fühlte mich bei ihm wohl und ich weiß, wie sehr er sich um mich und die anderen im Team kümmert. Mit ihm konnte man alles bereden und er hört einem auch zu. Anschließend versucht er nutzvolle Tipps zu geben, um den anderen nicht hängen zu lassen.
Ich bin mir komplett sicher, dass ich ihm meine Gefühle zu Kageyama anvertrauen kann. Ich weiß, er wird mich nicht auslachen, dass ich auf einen Jungen stehe und dass er auch noch mein egoistischer Zuspieler ist. Er wird versuchen, eine Lösung mit mir zu finden, nur um mich nicht leiden zu sehen.
Er ist echt eine liebevolle, freundliche Person.
Ich erzählte ihm alles. Gestartet mit meinen Gefühlen gegenüber Kageyama, bis hin zu dem Samstag Abend, an den ich mich nicht erinnern kann und er mir seitdem komplett aus dem Weg geht.
Sugawara hörte mir konzentriert zu, nickte auch öfter.
Als ich anschließend fertig mit meinem Gerede war, blieb Suga aufeinmal stehen. Ich blieb ebenso stehen und schaute ihn an. Er kam auf mich mit schnellen Schritten zu.
Plötzlich legte er seine Arme um mich und schenkte mir eine warmherzige Umarmung. Kurz blieb ich wie angewurzelt stehen, doch dann erwiderte ich diese.
"Hinata.. Tut mir alles so leid für dich", sagte er und ließ mich los. Ich schenkte im ein strahlendes Lächeln. "Schon gut. Du kannst ja nichts dafür", sagte ich, immer noch lächelnd. Suga hatte einen Gesichtsausdruck, der mir deuten soll, dass er Mitleid mit mir hatte.
Er zwingte auch ein Lächeln auf und sagte:" Keine sorge, wir bekommen das schon wieder gerade gebogen".

Als ich mich schließlich auf mein Bett fallen ließ, seufzte ich. Kurz, nachdem Sugawara und ich getrennte Wege gegangen sind, hat er mir kurz über den Kopf gestreichelt und gesagt:" es wird wieder".
Er gab mir den Rat, zu Hause nochmal genau darüber nachzudenken, was am Samstag abend passiert war. Vielleicht erinnere ich mich an eine Kleinigkeit, die Kageyama wahrscheinlich aus der Fassung brachte.
Ich nahm meinen Volleyball, legte mich hin und warf ihn immer wieder hoch. Danach fing ich ihn gekonnt wieder auf. Während diesem Hochwerfen, dachte ich nach. Ich überlegte und überlegte, was passiert sein könnte. Doch mir kam nichts in den Sinn, außer tanzende Teamkameraden an der Wii.
Plötzlich rutschte mir der Ball aus der Hand und landete direkt auf meine Stirn. Ich schrie kurz auf, setzte mich hin und reibte meine schmerzende Stirn. Doch..
Auf einmal viel es mir wieder ein.
Alles. Einfach alles.
Was an diesem Tag später geschah...
Ich hielt mir meine Hand vor dem Mund, machte einen erschrockenen Gesichtsausdruck.
Mir kamen die Tränen..
Was hab ich nur getan?!....

Eigentlich wollte ich heute kein Kapitel hochladen, da ich keine Zeit hatte, einen zu schreiben. Nach der Schule nach Hause, kurz was essen. Dann zum Volleyballtraining (ja, ich spiele selber Volleyball. :D) und danach für die französisch Arbeit morgen lernen..

Doch nach dem Training muss ich sowieso immer lange auf den Zug warten, sodass ich Zeit hatte, dieses hier zu schreiben! :D

Hoffe, es gefällt euch!

Ein stechender SchmerzWhere stories live. Discover now