Kapitel 8 - 'Jungsabend'

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Schnell wie der Blitz fuhr ich auf den Weg zu Kageyama. Auch wenn ich am Liebsten mit Vollgas zu ihm fahren würde, musste ich trotzdem gelegentlich an Ampeln halten.
Nach einiger Zeit konnte ich von weitem schon sein Haus sehen, welches bei den Nachbarshäusern herausstand. Als ich etwas näher kam, sah ich eine menschliche Gestalt mit verschränkten Armen vor der Eingangstür. Es stellte sich heraus, dass es Kageyama war, der durch mein zuspät kommen auf mich draußen warten muss. Ich wollte eigentlich klingeln, wenn ich ankomme. Aber nun sieht es wohl anderst aus.
Ich drückte nochmal mit Vollgas auf die Pedale, bis ich außer Puste bei ihm ankam. Ich schnappte nach Luft und stieg vom Fahrrad. Als Kageyama mich sah, kam er direkt auf mich zu. "Du Vollidiot! Ich hab dir doch verdammt nochmal geschrieben, dass du nicht zu spät kommen sollst!", zischte er mich an. Während ich tief Luft holte und wieder ausatmete, schaute ich ihn entschuldigend an. "Tut mir leid.. ", meinte ich nur und stellte mein Fahrrad an die Wand seines Hauses ab, da ich gemeinsam mit ihm zu Daichi laufen werde. Kageyama machte nur ein leises "tz" und machte sich auf den Weg mit mir.
Während des Laufens sagte er kein Wort. Ich ebenfalls. Es herrschte wieder die komische, unangenehme Stille, die wir schon mal hatten, als wir miteinander nach Hause liefen. Und da ich diese Stimmung nicht gerade angenehm empfand, erzählte ich ihm, dass ich vorhin mit Natsu gespielt habe, weshalb ich dann auch die Zeit aus den Augen verlor. Während meines Gespräches nickte er ab und zu mal, sagte aber kein Wort, was aber normal bei ihm ist.
Jedes mal, wenn wir gemeinsam sind, bin ich eigentlich immer der, der redet, während Kageyama leise zuhört und manchmal auch seinen Senf dazu gibt. Sonst erzählt er nie was von sich aus, weshalb ich auch nicht viel über ihn weiß.
Gerade eben wollte ich ihn bisschen über ihn selber ausfragen, aber dann merkte ich, als ich zur Seite blickte, dass wir schon angekommen sind.
Wahrscheinlich sind wir die Letzten, die ankommen.
Zusammen mit Kageyama klingelte ich an der Tür. Drinnen hörte ich dann ein leises Lachen. Schließlich wurde die Tür geöffnet und ein fröhlicher Tanaka öffnete die Tür. "Na ihr beiden, auch mal da?", fragte er und lachte wieder. "Ist die Schuld des Knirpses", schob Kageyama die Schuld auf mich, während er auf mich deutete. Ich schlug ihn kurz mit meinem Ellenbogen gegen die Seite.

Drinnen angekommen ließ ich mich erst mal auf das große, rote Sofa neben Daichi fallen. Sugawara stand am Tisch und trank ein Schluck aus seinem Glas. Tanaka und Asahi tanzten gerade 'Just dance' auf der Wii. Naja, zumindest versuchte Asahi es so gut wie möglich nachzutanzen, aber stockte in jeder Bewegung. Er sah sehr verklemmt aus, was er auch ist. Tanaka war das komplette Gegenteil. Er hatte seinen Spaß und überteibte jede einzelne Bewegung.
Ich sah mich nochmal um. Tsukki und Yamaguchi saßen hinten im Eck auf einem Sitzkissen. Tsukki war mit seinem Handy beschäftigt und Yamaguchi schaute bei den Tanzvögeln mit.
Ich entdeckte jeden einzelnen, doch Nishinoya war nicht zu sehen. "Wo ist eigentlich Nishinoya?", fragte ich in Runde. Sugawara setzte sich neben mich und zuckte mit den Schultern. "Er ist wohl noch nicht da", sagte er und setzte sein Glas am Tisch ab. Hm, und ich dachte schon Kageyama und ich wären die Letzten, die angekommen sind.
Der Rest des Abends verlief eigentlich recht lustig ab.
Ich konnte Asahis Tanzversuchen nicht mehr zusehen, weshalb ich im seine Wii-Fernbedienung einfach abnahm und mit Tanaka zusammen tanzte. Ich machte ihn mit meinem Highscore komplett fertig, weshalb er die Fernbedingung weiter übergab. So haben wir uns immer abgewechselt, sodass jeder mal tanzen durfte. Naja, außer Kageyama und Tsukki, die jedes mal ablehnten. Zwar zog ich Kageyama mal am Arm mit zur Tanzfläche, doch er blieb nur stehen und rührte sich gar nicht, weshalb ich es einfach aufgab.
Der Abend verlief eigentlich ganz lustig. Es war nicht wirklich eine Party, eher ein kleiner Jungsabend.
Ich dachte, es würde so auch weitergehen. ICH DACHTE.. Doch als Nishinoya endlich auch mal kam, änderte sich das gewaltig. Der Abend lief in die andere Richtung.. Und zwar in eine komplett Falsche...

Ein stechender SchmerzWhere stories live. Discover now