Kapitel 34 - Geschenk

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Wir betraten gemeinsam den Laden und sofort erblickte ich die ganzen Automaten und Spielzeuge. Meine Augen leuchteten wahrscheinlich und ich benahm mich eigentlich wie ein kleines Kind, aber das interessierte mich nicht.
Mein Blick schoss sofort zu einem Kranautomaten, indem es Pikachus zum gewinnen gab. "Kageyama, lass da hin!", sagte ich mit fröhlicher Stimme und nahm seine Hand, um ihn zum Automaten mitzuziehen.
Ich krammte meinen Geldbeutel raus und holte 2 Euro raus, um zwei Runden zu spielen. Sofort warf ich meine Münze rein und startete das Spiel. Ich bewegte den Kran zu einem Pikachu, welches leicht zu greifen aussah. Sofort packte ich es direkt am Bauch und hob es hoch, doch der Pikachu rutschte und fiel wieder runter. Ich schmollte und versuchte es nochmal. Doch auch beim zweiten mal fiel es wieder runter.
Ich versuchte es weiter, bin ich keine Lust mehr hatte, nachdem ich schon 12 Euro ausgegeben habe. Ich verschrenkte meine Arme und schaute beleidigt auf den Automaten. "Scheiß Automat", fluchte ich.
Kageyama schaute mich kurz an und schob mich dann beiseite. "Du bist einfach schlecht, lass mich mal", sagte er und warf seine 2 Euro ein. Sofort steuerte er den Kran auf ein Pikachu zu, welches etwas weiter hinten lag. Er griff danach, doch es fiel wieder runter.
Ich fing an zu lachen. "Und ich soll schlecht sein?", fragte ich ihn, immer noch lachend. Kageyama schnaubte und startete einen zweiten Versuch. Er griff das Kuscheltier am Hals und hob es hoch. Langsam bewegte es sich zum Loch, ohne runterzurutschen. Noch ein bisschen... Bisschen...
Und das Pikachu fiel in das Loch! Er hat es tatsächlich gleich beim zweiten Versuch geschafft, während ich nach 12 Versuchen es immer noch nicht hinbekam. "Wie gesagt", gab er an, holte das Pikachu raus und streckte es mir entgegen. "Du hast es doch gewonnen?", sagte ich. "Was will ich mit einem Kuscheltier. Vor allem wolltest du den doch unbedingt", sagte er und drückte ihn mir in die Hand. Meine Augen fingen wieder an zu funkeln. Ich ging auf ihn zu und fiel ihm um den Hals. "Dankeschön. Auch wenn du gesagt hast, dass ich schlecht bin", meinte ich lächelnd und drückte ihn fest an mich. "Hey, mach das nicht in der Öffentlichkeit", zischte Kageyama mir ins Ohr. Ich löste mich etwas von ihm, sodass ich seine Augen angucken konnte, aber ließ meinen Griff um seinen Hals nicht locker. "Ist es dir etwa unangenehm?", flüsterte ich leise, während ich seine wunderschönen, blauen Augen betrachte. "Was wenn ja?", sagte er nur. "Und was würdest du jetzt tun, wenn ich dich hier und jetzt küssen würde?", fragte ich wieder so leise, wie davor. Kageyamas Augen weiteten sich vor Schreck. Ich lachte auf, löste mich von ihm und schlug kumpelhaft auf seine Schulter. "War'n Scherz", sagte ich ihm die Wahrheit. Als Kageyama meine Worte verarbeitet hatte, krallte er seine Hand in meine Haare. "Au, ist ja schon gut, tut mir leid", meinte ich anschließend, woraufhin er aufhörte. "Lass uns hier noch ein bisschen umschauen", schlug er vor.

Nach zahlreichen Regalen mit unzähligen, verschiedenen Spielzeugen und weiteren Automaten, bei denen aber nur ich gespielt habe(und anschließend verloren habe), weil Kageyama nicht mehr sein Geld ausgeben wollte, war die gute halbe Stunde wahrscheinlich auch schon vorbei, weshalb wir uns wieder auf dem Weg zum Schmuckladen machten.
"Wir sind wieder da", sagte ich laut, als wir den Laden betraten. Der Verkäufer schaute auf. "Ah, ihr seid's. Dann bring ich euch mal die fertigen Stücke".
Er verschwand wieder in diesem Raum, in dem wir die Aufzeichnungen der Überwachungskameras angeguckt haben. Nach kurzer Zeit kam er auch schon zurück, mit zwei silbernen Ketten in der Hand. "Ich hoffe, die sind so in Ordnung", sagte der Mann und überreichte mir die Ketten. Ich betrachtete sie etwas genauer. Sie sahen genauso aus, wie ich sie mir vorgestellt habe. Eine Kette, mit einer '9' als Anhänger und eine Kette mit einer '10' als Anhänger.
Ich dankte dem Verkäufer nochmal für das Geschenk und verließ schließlich den Laden, zusammen mit Kageyama.
"Willst du mir mal meine Kette geben?", fragte Kageyama und streckte seine Hand aus. Ich lächelte. "Also ich möchte die Kette mit der '9'", meinte ich und überreichte ihm somit die Kette mit der '10'. "Was soll das?", fragte Kageyama misstrauisch. "Du hast doch zugestimmt, als ich den Vorschlag gemacht habe", erinnerte ich ihn daran.
"Aber du hast nicht gesagt, welche Kette dir gehört"
"Dann hättest du halt fragen müssen", entgegnete ich. Kageyama seufzte. "Dann halt nicht", sagte er und wollte gerade die Kette in seine Hosentasche verschwinden lassen, als ich ihm an die Hand packte und somit aufhielt. "Bitte trag sie. Nur für heute", bittete ich. Er guckte nicht gerade begeistert. "Du hast sogar Camillas Kette getragen. Willst du damit sagen, dass du eher Sachen von ihr tragen würdest, als von mir?", fragte ich ihn. Er seufzte schon wieder.
Plötzlich drehte er sich mit dem Rücken zu mir und überreichte mir die Kette. "Dann leg sie um", meinte er. Ich betrachtete seine breiten Schultern und sein weißes T-shirt. "Ehm.. Würde ich ja gerne, aber du bist etwas groß", murmelte ich. Kageyama sah mich kurz an und fing an zu lachen. "Lach nicht", meinte ich beleidigt. Er versuchte aufzuhören und kniete sich hin. Vorsichtig legte ich die Kette um seinen Hals und machte sie hinten zu. Dabei streifte ich mit meiner Hand über seinen Nacken. "Ich liebe dich wirklich sehr", sagte ich und sprang auf seinen Rücken. Sachte legte ich meinen Kopf auf seiner Schulter ab. "Was soll das?", sagte Kageyama verblüfft. "Ich liebe dich", wiederholte ich wieder und schloss die Augen. "Das brauchst du nicht zu wiederholen", meinte Kageyama. Ich lächelte. "Ich möchte es dir aber so oft wie möglich sagen"...

Ein stechender SchmerzWhere stories live. Discover now