Kapitel 26 - Kuchen überall

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Diesmal war Nika diejenige, die als erstes da war und nun auf mich wartete.
Mit großen Schritten lief ich auf sie zu. Als sie aufschaute und mich sah, strahlte sie und stand auf. Sie rannte leicht auf mich zu und schmiss sich in meine Arme, wie in einem kitschigen Liebesfilm. "Hey", meinte ich nur und legte meine Arme um ihren Rücken. "Hey", entgegnete sie und löste sich aus der Umarmung.
"Hast du lange gewartet?", fragte ich sie. Sie schüttelte daraufhin den Kopf. "Bin gerade erst gekommen".
Sie nahm meine Hand und lief mit mir gemeinsam durch den Park. "Also, was wollen wir machen?", fragte sie mich und ließ meine Hand auch nicht los. Komischerweise machte es mir nicht mal im Geringsten was aus. "Auf was hättest du den Lust?", fragte ich sie.
Sie überlegte kurz und antwortete schließlich:" Wie wäre es, wenn wir was Süßes essen gehen?".
Was Süßes? "Okay, wie du möchtest", sagte ich und lächelte sie an. Sie erwiderte mein Lächeln und wir liefen gemeinsam Hand in Hand los zu dem Süßladen 'Zuckerschlecken'

Wir setzten uns an einen Tisch neben dem Fenster. Hier gab es nur Süßes zur Auswahl, weshalb ich mir einen Erdbeerkuchenstück besorgte und Nika einen Obstkuchenstück. Ich bezahlte extra für sie und mich, damit sie kein Geld ausgeben musste.
Genüßlich nahm sie mit einer kleinen Gabel einen Bissen vom Kuchen. "Mmmh", sagte sie und strahlte. Ihre Bäckchen wurden leicht rosa. Man sah direkt, dass sie Süßes sehr liebte.

"Du hast da ein bisschen Sahne", sagte sie plötzlich und zeigte mit dem Finger an ihren Mund, um mir zu zeigen, wo bei mir die Sahne war. Ich versuchte mit dem Handrücken die Sahne wegzuwischen, was aber wahrscheinlich nicht so gut klappte, da sie anfing zu kichern.
Auf einmal beugte sie sich zu mir nach vorne und wischte selber mit ihrem Daumen über meine Lippe. "Ist jetzt weg", sagte sie und lächelte.
Nachdem ich meinen Kuchen aufgegessen hatte, fragte ich sie:" Wie kam es dazu, dass du dich in mich verliebt hast?". Nika legte kurz ihre Finger an ihr Kinn, als würde sie nachdenken. "Ich weiß nicht so recht. Ich habe dich öfters in Pausen und generell in der Schule gesehen. Einmal war ich auch bei eurem Turnier dabei. Du hast mich total begeistert und meine Begeisterung hat sich wohl in Liebe umgewandelt", antwortete sie mir. Ich nickte.
Ich kann mir aber irgendwie nicht vorstellen, dass sie mich beobachtet hat, da ich sie noch nie in meiner Nähe gesehen habe.

Plötzlich öffnete sich die Tür, die Klingel oberhalb ertönte. Ein Junge mit einem Mädchen betraten das Geschäft. Und bei genauerem Hinsehen entdeckte ich, dass es Camilla und Kageyama waren. Sofort drehte Camillas Kopf in meine Richtung, als hätte sie meine Anwesenheit gespürt. Sie fixierte mich mit ihrem angriffslustigen Blick, während Kageyama die ganzen Kuchensorten betrachtete.
Doch Camilla riss ihn aus seiner Entscheidung und zog ihn mit sich zu meinem Tisch. "Na Hinata, schön dich hier zu sehen", meinte Camilla und stellte sich mit Kageyama direkt vor meinen Tisch. Kageyama starrte mir in die Augen, von wegen 'was willst du hier'. Dann schweifte sein Blick rüber zu Nika. Bevor er fragen konnte, wer sie war, hatte Camilla das Wort ergriffen:" Wer ist das den? Deine Freundin?". Sofort schüttelte ich den Kopf, doch Nika antwortete:" Nein, aber bald".
Mein Mund öffnete sich vor Schock, doch schloss sich wieder, als ich wieder Kageyamas Blick an mir spüren konnte.
"Hast du also doch jemanden gefunden, Hinatalein? Na dann wünsche ich euch noch viel Glück". Sie zwinkerte Nika zu und huschte mit Kageyama an einen Tisch im anderen Eck. Dass Kageyama kein einziges Wort gesagt hatte, hatte mich ehrlichgesagt verletzt.
Nun wandte ich mich zu Nika. "Warum hast du gesagt, dass wir bald zusammen kommen?"
"Damit sie sich von dir fernhält", meinte sie und stand auf. "Also, wollen wir gehen?", fragte sie mich und lächelte. Kurz saß ich da wie ein Eisblock, doch dann stand ich auf und lief mit ihr aus dem Geschäft.
Was denkt sich Kageyama nun dabei?...

Ein stechender SchmerzOù les histoires vivent. Découvrez maintenant