Kapitel 10

1.4K 115 68
                                    

„Hyunjin?" Chan lächelte schwach. „Ja.....er arbeitet doch hier, oder?". Die Mitarbeiterin nickte. „Ja, er arbeitet erst seit kurzem hier....bist du ein Freund von ihm? Soll ich ihm etwas ausrichten? Warte....ich erinnere mich, dass ich dir etwas ausrichten muss: „Wenn ein Junge mit blondgefärbten Haaren nach 17:00 kommt und nach mir fragt, gib ihm meine Nummer. Er ist ein Freund." Das sagte er mir. Hyunjin ist nicht mehr da, er musste schnell nach Hause, aber er wollte unbedingt, dass du seine Nummer hast. Also gib mir dein Handy und ich speichere ihn ein." Zitternd nahm Chan sein Handy raus und gab es ihr. Völlig perplex von der Situation. Hyunjin wollte wirklich Kontakt mit ihm haben. Wieso auch immer. Wieso ist er so nett? Die Mitarbeiterin war fertig und Chan ging.

Zwar war die Sache geklärt aber der Wunsch nach Selbstverletzung war immer noch da. Wenn er nur pünktlich gewesen wäre, dann würde er jetzt mit Hyunjin reden können, anstatt nur seine Nummer zu haben. Vielleicht ist sie auch eine Fakenummer und Hyunjin hat ihm die Nummer von einem Psycho gegeben, der Chan dann stalkt oder so. Solange er ihn am Ende tötet, war es okay, dachte er. Chan war alles so leid, dass es ihm sogar nichts ausmachte, dass ihn jemand umbringen würde. Chans Finger kribbelten, seine Gedanken drehten vollkommen durch. Endlich erreichte Chan sein Zuhause und ging wieder in sein Zimmer, ohne ein Wort mit seiner Familie zu wechseln. Damit niemand rein kam, während er sich schlug, schloss er ab. Am liebsten wollte er weinen, doch er lies es nicht zu. Er lies nicht zu, dass Traurigkeit aus ihm ausfließen konnte. Solange er es weglächeln würde, dann würde die Traurigkeit ihn auch nicht ertrinken lassen. „Du bist so lächerlich", sagte er zu sich selber. „Hyunjin will mich bestimmt verarschen. Er findet es sicher lustig, dass ich mich umbringen will. Ja, erlacht sich bestimmt tot". Bittere Wörter, die er sich selber an den Kopf warf. „Er ist bestimmt wie Woojin und ich bin dumm und krieche immer wieder zu ihm hin, weil ich mit ihm befreundet sein will, obwohl er es nicht will." Chan ballte die Hand zur Faust und lies sie gegen seinen Kiefer krachen. Schmerz explodierte dort. Eigentlich wollte er sich nicht ins Gesicht schlagen aber heute machte er eine Ausnahme.

„Wieso kann ich nicht akzeptieren,dass mich niemand mag? Wieso versuche ich weiter Freunde zu finden, wenn ich es am Ende nicht schaffe?", fragte er und Chans Stimme war nur noch ein Wimmern. Er setzte sich auf die Bettkannte und biss sich auf die Unterlippe. Fest, so fest, weil er das Blut darinschmecken wollte. Die Schmerzen, wenn er seine Haut mit den Zähnen aufriss. Seine Faust krachte in die Rippengegend und es tat mehr weh, als die letzten Male, weil die Stelle noch voll war mit den alten Blutergüssen war. Egal. Mehr Schmerzen bedeuten mehr betäubt und mehr Glück. Nochmal ein Schlag. Dann noch einer, bis sein ganzer Körper brannte. „Bring dich um", flüstere Chan sich selber zu. „Mach es endlich und du bist frei"Chan raufte sich die blonden Haare, grub seine Hände in die Kopfhaut fest, wollte Wunden entstehen lassen. „Wieso bist du so dumm, und kannst dich nicht einfach umbringen, Chan?", fragte er sich selber. Alle Selbstmordversuche, die er bisher versucht hatte, waren nicht erfolgreich und sein Mut einen neuen zu wagen, wurde immer weniger. Es wird nicht klappen, weil er viel zu schwach und dumm war, sich einfach umbringen zu können. Deswegen hoffte er so sehr, dass es dieses Mal klappte. Er wusste, dass er Bleichmittel hat. Er wusste, dass er sich nur ein paar Minuten bewegen musste, um an den Behälter zu gelangen. Doch er wusste auch, dass er die Nummer von Hyunjin hatte.

Chan kämpfte sich mit sich selber. Er wollte sterben, gerade mehr als in der letzten Zeit, doch er musste auch an Hyunjin denken. Deswegen holte er sein Handy raus und schrieb ihn an:

Chan: Ich will sterben

Dann legte er das Handy neben sich und lehnte sich an der Wand ab. Sein Körper schmerzte. Alles in ihm tat weh. Er hörte, dass er eine neue Nachricht bekommen hatte.

Hyunjin: Bist du derBleichmittel/Schokoriegeljunge?

Chan: Ja

Hyunjin wollte ihn anrufen und Chan ging ran. „H-hey". „"Hey, alles wird gut. Wie heißt du?" „Chan", antwortete der Australier mit zittriger Stimme. „Chan, alles wird gut. Vertrau mir. Du bist stärker als die Monster in deinem Kopf, okay? Bitte leg das Messer und die Rasierklinge weg. Geh von dem Gebäuderand weg und bitte schließ' die Tablettendose zu. Du bist wichtig, Chan, hörst du? Du bist ein wundervoller Mensch." „D-du kennst mich doch gar nicht", sagte Chan leise. „Muss ich auch nicht. Jeder Mensch ist wertvoll und du auch. Alles wird okay. Glaub mir. Du schaffst das schon. Bitte, bring dich nicht um. Das wäre doch traurig." Chan seufzte. „Nein, es ist nicht traurig...es ist besser so." „Nein,Chan, ist es nicht. Selbstmord ist sehr traurig und macht alles kaputt. Du willst doch deine Familie nicht traurig machen. Chan, was auch immer du jetzt denkst, du bist mehr wert als die Dämonen in deinen Kopf dich denken lassen. Sie sind Lügner, hör nicht auf sie. Hör auf mich, okay?" „Okay....", sagte Chan, während er sich Tränen runterschluckte. Er versuchte zu Lächeln, wie immer, wenn es ihm scheiße ging. „Gut Chan, ich bin stolz auf dich." Chan lachte bitter. „Auf mich kann man nicht stolz sein. Ich kann nichts." „Doch, du hast dich getraut mich anzuschreiben und mir deine Sorgen anzuvertrauen.Das ist ein großer Schritt, Chan. Keine Sorge, ich bin bei dir. Ich lasse dich nicht alleine. Du schaffst das. Du bist stärker als die Gedanken."

„Nein, bin ich nicht. Hyunjin...ich kann nicht mehr", wimmerte Chan in sein Handy. „Das weiß ich aber du hast bis jetzt durchgehalten und das freut mich. Du schafft noch weitere Tage, okay? Ich glaube an dich. Willst du morgen was mit mir machen?" Wollte Hyunjin ernsthaft was mit ihm machen? „Ich...ich weiß nicht". „Es ist okay, wirklich. Ich dachte nur, dass du einsam bist und jemanden brauchst...der mit dir redet nicht nur am Handy...sondern in echt...der dich vielleicht mal in den Arm nimmt." Wieso war Hyunjin so nett zu ihm? Die Sache hat doch bestimmt einen Haken, oder? „Ich würde mich freuen, wenn wir was zusammen machen könnten", sagte Hyunjin. „Okay...", sagte Chan leise. Er wollte sich darauf einlassen, vor allem weil Hyunjin so nette Sachen gesagt hatte. Chan wollte an sie glauben. „Das freut mich. Ich gebe dir Bescheid, geht's dir besser?". Geht es ihm besser? Eigentlich nicht. Er wollte immer noch sterben aber Hyunjins Wörter haben ihn ein wenig abgelenkt, sodass er sich nicht mehr selber schlagen wollte. Stattdessen unterhielt er sich noch eine Weile mit Hyunjin und stellte fest, dass dieser Junge sehr nett war. Er hatte sicher bestimmt viele Freunden und war mega beliebt. Nicht wie er. Den Freak

Ne' Frage: Wollt ihr eigentlich ein Smutkapitel? 0: <3 Die FF hat kein Smut aber ich kann es ja ändern =w= Mit Vergnügen ;) Aber nur wenn ihr wollt, natürlich

Cry for me, Chan (Hyunchan FF)Where stories live. Discover now