Kapitel 36

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Chan schlug sich weiter die Lippe blutig, bis er das überschüssige Blut ausspucken musste, weil es warm und metallig in seinem Mund rum schwamm. Immer wieder traf seine Faust das Gesicht. Immer mehr Blut trat aus seinem Körper raus. Chan hustete Blut. Vielleicht konnte er ja auch so sterben? So ging es ihm aber zu langsam. Besser wäre eine Kopfverletzung. Wenn er die richtige Stelle trifft, dann könnte er sogar daran sterben. Dann müsse er nicht extra Bleichmittel kaufen. Das wäre doch viel besser. Chan schlug seinen Kopf an das harte, weiße Keramik des Waschbeckens. Tiefer Schmerz zog sich wie ein Blitz durch sein Kopf. Schöner Schmerz. Leider lebte er noch. Also nochmal. Es machte ein gruseliges Geräusch, als Chan seinen Kopf wieder gegen das Waschbecken rammte. Als würde er etwas in sich zerbrechen. Er spürte plötzlich etwas warmes an der Schläfe. Dort pochte ein immenser Schmerz. Langsam schaute Chan hoch und sah, dass er sich eine Platzwunde zugezogen hatte. Blut rann ihm warm über die Haut hinab. Chan wischte es nicht ab. Er schaute lieber zu wie Blut aus der großen Wunde rann. Zwar hatte er sich nicht umbringen können, doch das war ein Trostpreis.

„Chan?". Sein kleiner Bruder.Wieso konnte er ihn nicht in Ruhe lassen?" „Was ist?". „Ist wirklich alles gut?". Lucas hat ein komisches Geräusch aus dem Bad gehört. Was wenn sein Bruder gerade dabei.....sich wieder umzubringen? Nein. Bitte nicht. „Ja, mach dir keine Sorgen", sagte Chan, während er sich immer noch im Spiegel betrachtete.

„Du bringst dich nicht gerade um, oder? Ich hab Angst, Chan". Lucas berührte die Holztür des Badezimmers. Er will zu seinem großen Bruder und sich vergewissern, dass er sich nicht umbringen wollte. Dass er einfach nur das Blut wegwaschen wollte, anstatt das Leben in ihm. Er wollte ihn lebendig sehen, nicht tot auf den Kacheln des Badezimmers. „Mach auf, bitte, Chan", bettelte Lucas, doch Chan war nicht dumm, um seinen Bruder seinen Anblick zu zeigen. Er würde nur Mom und Dad benachrichtigen. „Ich bringe mich nicht um, keine Sorge, Großer". Chan versuchte fröhlich zu klingen, während alles in ihm weinen wollte. Lucas ging aber nicht weg. Erst wenn Chan ihn rein lies, würde er einen Schritt von der Tür entfernen. „Falls du es doch machst, dann hör auf, bitte Chan". Lucas kämpfte mit den Tränen. Er wusste zwar nicht, ob Chan die Wahrheit sagte aber es macht ihn trotzdem traurig, weil Chan in letzter Zeit wieder so traurig aussah wie früher. Genau so, bevor er sich das Leben nehmen wollte. „Hör mir zu Chan, ich liebe dich. Unsere Familie liebt dich. Berry liebt dich. Hyunjin liebt dich. Wir wollen dich alle nicht verlieren. Komm raus, Chan", schluchzte Lucas.

„Was ist hier passiert?". Hannah kam mit Berry. Die Eltern waren wieder aus. Sie vertrauen Chan und wissen, dass Hyunjin sich gut um ihn kümmerte. Das war in der Vergangenheit. Sie wussten nicht, dass ihr Sohn im Moment im Lebensgefahr schwebte. Berry spürte sofort, das etwas nicht stimmte und bellte. Seine Pfoten kratzten an die Badezimmertür. Einer seiner Herrchen war da drinnen und es geht im richtig schlecht. Berry jaulte und winselte. Er wollte Chan trösten, doch Chan wollte nicht getröstet werden. „Was ist los, Lucas?",fragte sie ihren Bruder. „Nichts... geh bitte zurück in dein Zimmer." Hannah konnte Tränen in Lucas Augen sehen. „Wieso weinst du?", fragte sie. „Ist Chan im Bad?" Sie hob die Braue, weil sie die einzige Bang ist, die nichts von Chans Selbsmordversuch erfahren hatte. Sie sollte verschont bleiben. Sie war doch noch zu jung, umso etwas schmerzhaftes zu erfahren. „Nichts. Bitte, Hannah. Ich flehe dich an. Bitte geh zurück...und ruf Eomma und Appa an...bitte". Hannah verschränkt die Arme. „Erst wenn du mir sagst, was los ist." Lucas schaute seine kleine Schwester traurig an. „Hör zu, wenn du nicht Eomma und Appa sofort anrufst, dann wird Chan sterben."

Chan wird sterben? Aber wieso? Lucas redet die ganze Zeit in Rätsel. Er will ihr nicht erzählen, was passiert ist. Was war mit Chan? Geht es im gut? Hat er wieder einen Schwächeanfall? Lucas wurde immer ungeduldiger. Er hatte sich geschworen niemals Hannah von Chans Selbstmordversuch zu erzählen, aber er kann ihn jetzt nicht alleine lassen und das Telefon ist unten. „Hannah......Chan will sich umbringen...". Lucas weinte wieder, als die Wörter aus seinem Mund kamen. Hannah starrte ihn an. Konnte nicht begreifen, was Lucas da sagte. Chan will sich umbringen? Ihr geliebter großer Bruder? Chan der immer lächelt? Chan der immer dieses Glitzern in den Augen hat? „Nein...", sagte sie leise. „Doch und jetzt ruf die Nummer vom Notdienst an.... du kennst die Nummer...ruf lieber nicht Eomma und Appa an...es ist schon viel zu spät...Chan könnte schon tot sein...". „Ruft nicht den Notdienst an", kam es von Chan. Lucas hielt inne. Chan lebt noch. Aber wie lang? „Doch, ich werde. Ob du es willst oder nicht!". Lucas wird seinen Bruder nicht einfach sterben lassen!"„Hannah, mach jetzt!". Hannah wollte losrennen, als Chan „Warte", rief.

„Ruft lieber Hyunjin an".

Cry for me, Chan (Hyunchan FF)Where stories live. Discover now