Kapitel 45

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Hyunjin wandte sich an Chan. „Meine Mutter ist wieder weg..." „Wirklich?", fragte Hannah vorsichtig. „Ja...." „Honey? Könntest du mich und Hyunjin kurz alleine lassen? Es ist wichtig". Hannah schmollte kurz aber ging dann. Nur Berry blieb bei Hyunjin liegen. Chan machte es sich auf dem Sofa gemütlich und zog Hyunjin zu sich. „Ich hab Angst, dass sie mich findet und wieder schlagen will...Chan es tut weh...wieso mag mich meine Mutter nicht? Was hab ich nur falsch gemacht?". Chan nahm Hyunjins Gesicht in seine Hände. „Nichts. Du machst alles richtig. Deine Mutter sieht nicht, wie wundervoll du bist." Hyunjin strich über den Pulli rand.„Ich will mir wieder weh tun.....". Chan kannte es so gut. Dieses kranke Verlangen sich zu verstümmeln. Schmerz ist was schlimmes, nichts tolles. Er hatte es geschafft den Wunsch zu widerstehen."Nein, musst du nicht. Erinnere dich, was du damals zu mir gesagt hast." Chan nahm Hyunjins Hand in seine und drückte sie fest. „Du schaffst das, Angel". Chan lächelte. Hyunjin hielt den Wunsch sich selbst zu verletzen dank Chans Hilfe stand.

In den nächsten Tagen spürte Hyunjin nur noch Angst. Er hatte Angst, dass seine Mutter auf ihn lauerte. Die Schule begann wieder und Daehwi musste ihn sehr oft beruhigen. Zum Glück ging er auf dieselbe Schule wie er. So war Hyunjin nie alleine. Chan dagegen konnte sich in seine neue Klasse gut einleben. Seit Jahren sprach man mit ihm und er wurde nicht mehr gemobbt. Im Gegenteil. Die anderen mochten ihn und das machte Chan glücklich.

Mitten in der Woche trafen sich Hyunjin und Chan. Sie saßen in Chans Garten und schauten zu, wie es langsam abends wurde. Hyunjin lag in Chans Armen. „Ich kann nicht mehr schlafen", gestand Chan. Hyunjin schaute ihn an. Was? Ging es ihm wieder schlechter? „Keine Sorge, ich denke nicht mehr an Selbstmord...zwar kommen ab und zu noch traurige Gedanken und wollen mich wieder fallen sehen aber es ist okay. Ich lasse mich nicht davon runterziehen....ich mache mir nur Sorgen um dich. Mir geht es nicht gut, wenn ich daran denke, dass du solche Angst hast...ich hoffe du ritzt dich nicht mehr". Chans Besorgnis war süß. Wie er sich um ihn kümmerte. Hyunjin hat sich nicht mehr geritzt. Nicht mehr seit er mit Chan die Klingen weggeworfen hatte. „Nein, mache ich nicht mehr, Jagiya". Chan küsste ihn auf den Kopf. „Ich bin stolz auf dich". Er musste an den Anruf von damals denken, wo er Hyunjin angerufen hatte, weil er sterben wollte. Es fühlte sich an, als wäre es vor Jahrzehnten passiert.

„Hyunjin? Ich hab mir etwas überlegt. Wie wäre es wenn wir nach unseren Abschlüssen gemeinsam nach Sydney ziehen? Ich hab schon darüber nachgedacht für eine Zeit zurück nach Australien zu gehen, weil ich das Land vermisse aber vielleicht haben wir beide ein besseres Leben dort". Chan wollte seiner Vergangenheit in Korea den Rücken kehren. Hier wollte er sterben. Hyunjin würde seiner Mutter entkommen, die immer und überall auftauchen könnte. Das bedeutet auch Freunde und Familie zurücklassen, aber die kann man ja besuchen. Hyunjins Herz klopfte laut, als er von Chans Plan erfuhr. Chan will wirklich mit ihm in Sydney leben. Zusammen. „Du musst es jetzt nicht wissen. Es ist ja noch eine Weile bis dahin." Chan ist seine Liebe seines Lebens. Er würde mit ihm überall hinlaufen. „Ich weißes aber schon und es hört sich schön an." Chan war überrascht, dass Hyunjin so schnell eine Antwort parat hatte. „Du kannst es dir noch überlegen. Du musst doch erstmal deine Tante fragen und was ist mit Daehwi?". Daehwi würde er sehr vermissen. Er war schließlich sein bester Freund aber er könnte mit ihm skypen. Er wird schon Zeit für ihn finden.

Hyunjin erzählte sofort seiner Tante und Daehwi Bescheid. Natürlich war Daehwi traurig, dass Hyunjin vielleicht nach Australien zog aber er freute sich auch für ihn. Vielleicht konnte er dort eine Karriere als Tänzer aufstellen. Das war schon immer Hyunjins größter Wunsch gewesen. Irgendwo aufzutreten und die Seele aus seinem Herz zu tanzen. Chan fand das Rappen für sich. Er fing nach seiner Klinikaufenthalt an Lieder zu schreiben. Sie gingen über die schwere dunkle Zeit, die er sich hinter sich hatte. Chan wollte den anderen helfen, die Depression haben und andere Krankheiten über die es schwer war, darüber zu reden. Er wollte mit seinen Texten genau die Person sein, die mit mittels Raplines genau den Menschen zuhört und auffängt. Er wollte anderen glücklich machen, weil es auf der Welt viel zu viel Trauer gibt und kaum glückliche Nachrichten. Chan wollte den Planeten zu etwas besseren machen. Und wenn es mit dem Rappen und Tanzen nicht klappte, dann würden sie etwas anderes finden.


Cry for me, Chan (Hyunchan FF)Where stories live. Discover now