Kapitel 35

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Chan versuchte ebenfalls Hyunjin zuvergessen. Er hatte dem Jungen zu viel Leid getan. Er hatte ihn kaputt gemacht. Stück für Stück. Dunkelheit sagte ihm immer wieder, er hat das Richtige gemacht, indem er Hyunjin fallen lies. Er wird ihn nur von seinem Selbstmordversuch aufhalten und alles was Chan ausmachte in Grund und Boden zerstören. Wenn Hyunjin es geschafft hätte, Chan zum Kämpfer umzupolen, dann würde die Dunkelheit in Chan keinen Kopf mehr haben, den er mit Trauer, Selbsthass und Mitleid verseuchen konnte.

Und doch findet Liebe immer einen Weg durch die Dunkelheit.

Er vermisste Hyunjin. Jeden einzelnen Tag. Und langsam sah er ein, was er Hyunjin angetan hatte. Chan hatte seinen Engel verstoßen. Die wundervollste Person auf Erden. Der Junge, der ihn vor sich selber retten wollte und alles dafür gab. Hyunjin war immer bei ihm gewesen. Tag und Nacht. Und was macht er? Er verletzt Hyunjin, machte seine Gefühle für ihn kaputt und auch seine eigenen litten darunter. Sie litten, weil Chan sie versucht hatte zu ignorieren. Sie gingen ein, wurden matt und glanzlos. Chan behandelte sie wie Müll. Er sah es viel zu spät ein. Zu spät um alles wieder gut zu machen. Chan hasste sich noch mehr, weil er Hyunjin so viel Leid antat. Er hätte niemals existieren sollen. Dann würde es Hyunjin besser gehen. Wieso war er so ein großer Fehler?

Es waren einige Tage vergangen, seit Lucas Hyunjin das letzte Mal sah. Er fragte sich, was mit den beiden passiert ist. Chan redete nicht mehr von ihm. Tat so als würde er nicht mehr existieren. War...der Kuss unbedeutsam? Hat Chan Hyunjins Liebe nicht erwidert und so den Jungen verletzt? Lucas wusste, wie sich das anfühlte. Das Mädchen, welches er liebte, hatte ihn abserviert. Ihm tat Hyunjin Leid. Lucas beschloss ihn zu besuchen um einfach ein bisschen mit ihm zu reden. Vielleicht bekam er ja so raus, was mit seinem Bruder und ihm geschehen war. Er machte sich also nach der Schule auf den Weg zum Supermarkt, in dem Hyunjin arbeiten soll. Lucas suchte die Gegend ab, doch kein Hyunjin weit und breit. Musste heute wohl nicht arbeiten, deswegen fragte er eine Mitarbeiterin nach ihm.

Sie sagte, dass er an zwei Tagen in der Woche arbeitete. Es war Freitag. Also morgen. Morgen hatte er die Chance sich mit Hyunjin zu unterhalten. Mit der Information lief er nach Hause und wartete geduldig auf den Tag. Er ging mit Berry Gassi, spielte sogar ein wenig mit seiner kleinen Schwester und zockte. Dann war es nachts und er war müde. So langsam wollte er ins Bett,wäre da nicht Chan. Er lief aus seinem Zimmer raus, hielt seinen Kopf gesenkt, als wolle er etwas entfliehen und schaffte es nur so, wenn er sich so klein machte, wie nur möglich. „Chan?", fragte Lucas. Sein Bruder hob nicht mal den Kopf. „Ich geh noch schnell raus. Kopf frei bekommen." Er klang traurig. Bestimmt vermisste er Hyunjin. Lucas lief zu ihm und wollte ihm sagen, dass er mit Hyunjin reden wollte, als Chan sich über die Nase wischte. Lucas konnte das Blut an Chans Handrücken sehen.

Chan merkte nicht, dass sein kleiner Bruder das Blut sah. „Chan? Wieso blutest du aus der Nase?". „Einfach so. Manchmal hat man eben Nasenbluten". Eigentlich nicht. Es muss einen Grund geben. Einen den Chan nicht sagen wollte. „Geh wieder zurück in dein Zimmer, Lucas. Mir geht's gut. Wirklich". Chan spürte, dass sein Bruder sich Sorgen um ihn machte. Wie satt er das  hatte. Er konnte es nicht mehr aushalten. Chan hatte mehr als Genug von den den ganzen besorgten Blicke. Sie juckten auf seiner Haut. Ließen ihm keine Ruhe. Seine Familie denkt wirklich, dass es ihm bald besser gehen wird. Es wird ihn nie wieder gut gehen. Er wird weiterhin so leiden. Leiden, weil er leben musste. Bald nicht mehr. Chan wollte sich wieder umbringen. Morgen. Deswegen wollte er noch schnell seinen Mordgegenstand kaufen. Bleichmittel. Es hat ja fast geklappt und dieses Mal wird es kein Hyunjin geben, der ihn aufhalten wird.

„Geht es dir wirklich gut?", fragte Lucas besorgt. „Ja, hab nur Prüfungsstress und hab in den letzten Tagen deswegen nicht gut geschlafen". Er hatte wirklich nicht gut geschlafen, doch nicht wegen den Abschlussprüfungen. Seine Gedanken waren der Grund dafür. Chan hörte wie sein Bruder endlich ging und er sich schön ins Badezimmer einsperren konnte. Er schlurfte zum Waschbecken. Einzelne Bluttropfen fielen auf den Boden. Lautlos und klein. Rot auf weiß. Chan stützte sich am Waschbecken auf starrte in den Spiegel. Seine Augen waren nicht wichtig, seine Haare nur eine kure Notiz am Rande. Das was ihm wirklich war, floss ihn aus der Nase. Blut. Chan lächelte. Er lächelte, weil er blutete. Er rotzte Blut aus der Nase und sah zu, wie es im Ausfluss verschwand. Chan wollte noch mehr von dem roten Glück sehen. Seine Faust auf seinen Lippen. Schmerzen pochte wie wild. Zerriss ihm die Haut. Dann noch einen Schlag auf die Nase. Warm und taub. Noch mehr Blut floss raus,landete in der Keramikschüssel vor ihm. Chan schlug sich weiter auf sich ein. Es war ihm egal, ob man das sehen wird. Er wird morgen sterben.

DAS COMEBACK IST SO MEGA!! *-* WER FINDET ES AUCH SO TOLL, WIE ICH?! *-* Wer hat für euch am meisten gekillt? Woojin und Jeongin haben meega gekillt 0:

Cry for me, Chan (Hyunchan FF)Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz