Kapitel 32

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Die Narben wurden wieder verdeckt und Hyunjin atmete tief ein. Jetzt kennt Chan sein wahres Ich. Er hoffte so sehr, dass es seine Augen geöffnet hat. Das was Chan gesehen hat, brachte ihn völlig aus der Fassung. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Jetzt sollte er doch sehen, dass Hyunjin ihn wirklich liebte, denn so was zeigte man nicht jedem. Nur den Personen, die man vertraute und in dem Fall liebte. Chan sollte Zuneigung spüren, weil Hyunjin ihn so sehr liebte, dass er ihn von seinem dunkelsten Geheimnis erzählte aber alles war er spürte ist Selbsthass. Wenn Hyunjin genau so wie er war, bedeutet es auch, dass er umso mehr Hyunjin verletzt hatte. Mit seinem ganzen Verhalten machte er Hyunjin traurig. Seinen verschissenen, dummes Verhalten. Wenn er bloß nicht den wundervollen Jungen kennen gelernt hätte, dann würde er Hyunjin von so viel Leid erlösen. Die Dunkelheit in Chan machte ihn blind. Blind für alles andere. Er merkte nicht mal, dass er wieder nur von sich dachte. Nicht wirklich, wie Hyunjin sich fühlen musste. Er stellte sich vor wie die Gefühle des schwarzhaarigen Jungen arbeiten, doch eine genaue Ahnung hatte er nicht. War zu auf sich selbst bezogen, weil Selbsthass ihn dazu zwang. Sie legte ihm eine Augenbinde vor die Augen, damit er sich nur auf sich selber konzentrierte anstatt auf Hyunjin.

„Ich war selber bei Psychologen und musste Tabletten für eine Zeit schlucken, was ich aber nur selten gemacht hab...aber ich wusste, irgendwann wird es mir besser gehen. Ich weiß wie du dich fühlst, Chan. Ich war genau wie du. Kein bisschen anders. Meine Tage sagen auch alle schwarz aus. Ich wollte mich jeden Tag umbringen, damit ich mein beschissene Leben hinter mir bringen konnte. Ich hab schon vergessen, wie oft ich versucht hab, mich umzubringen aber ich garantiere dir, dass es nicht wenige war. Irgendwann hatte ich es satt. Alles...und ich hab auf diesen kleinen Funken gehört, der mich vom Sterben abhalten wollte. Jeder nicht geschaffte Selbstmord hat mich irgendwie stärker gemacht und dann sind auch die Selbstmordgedanken verschwunden und jetzt hab ich mich schon seit über ein Jahr nicht mehr versucht mich umzubringen und nicht mehr geritzt. Wenn ich das kann, kannst du das auch. Ich bin bei dir, Chan. Ich lasse dich nicht alleine."

Hyunjins kleine Rede rührte den Australier zutiefst, doch er hatte immer noch die Augenbinde des Selbsthasses auf. Außerdem war da noch etwas anderes. Selbstmitleid. Es lachte ihn aus. Gemeinsam mit dem Selbsthass. Die Dunkelheit blendete Hyunjin vollkommen aus, lies ihn nur sich selber sehen, wie verzweifelt und armselig er doch war. Er hatte keinen Platz für Hyunjins Gefühle, denn sie waren für den Selbsthass unwichtig. Alleine der Gedanke, dass sich Chan in dem Punkt von Hyunjin unterscheidete, dass er sich nach wie vor selbst verletzte, machten den Selbsthass zufrieden. Chan würde doch nicht dumm sein und auf diesen Hyunjin hören. „Ich bin nicht so stark wie du...", sagte Chan leise. Würde er auch nie sein. Die Dunkelheit hat ihm alles genommen. Vor allem seine Kraft zum Kämpfen. Sie war schon längst fort und Chan fand sie nicht wieder. Nicht wie Hyunjin. Wie kann Hyunjin sich nur mit ihm vergleichen? Die Dunkelheit hat ihn verlassen, er war also nicht mehr wie er.

„Doch, Chan, du kannst stark sein, wenn du an dich glaubst. Ich glaube nämlich an dich. Hab es immer schon getan. Du bist stärker als die Monster. Hör nicht auf sie. Hör auf mich. Bitte, Chan. Mach' es für mich, Jagiya". Er wollte Chan in den Arm nehmen und ihn trösten, doch Chan drückte ihn weg von sich. „Danke, dass du so ehrlich zu mir bist, Hyunjin, aber ich bitte dich trotzdem zu gehen." Fassungslos starrte Hyunjin Chan an. „Wieso?". „Weil ich alleine sein will." Hyunjin trat wieder näher zu ihm. „Und das ist Gift für dich. Alles in dir sagt dir, dass es besser ist, wenn man alleine ist. So kann man niemand auf die Nerven gehen. In Wahrheit lassen dich deine Gedanken dich ertrinken und eigentlich willst du jemanden, mit dem du darüber reden kannst, weil alles in einem aufstaut. Es ist ein Teufelskreis, ich weiß aber ich kann dir helfen, raus zu kommen, wenn du mich nur lässt. Bitte, Chan. Ich will dich nicht verlieren".

Chan wollte nichts davon hören. Er war immer noch blind. Wieso kann Hyunjin es nicht akzeptieren, dass er einfach alleine sein wollte und sich mit Musik betäuben will? Einfach nichts machen, weil er keine Kraft mehr hatte. Außerdem verdient Hyunjin immer noch jemand besseres als er. Vor allem, nachdem er Chan alles erzählt hatte. Hyunjin war zwar stark, aber man kann auch schwache Momente haben und wenn die kommen, dann kann Chan nicht für ihn da sein. Er macht ihn nur kaputt, weil er dann sieht, was er früher mal gewesen war. Das konnte man sich doch nicht freiwillig geben? Lieber man flieht vor der Vergangenheit anstatt sie zu bekämpfen. Es hat doch keinen Sinn, wenn man immer gegen sie verliert. Man kann sie nicht kaputt machen, auch wenn sie bereits vergangen war. Sie lässt einen niemals in Ruhe. Nie.

Dudes, gestern hab ich sechs Kapitel von der ChanglixFF geschrieben und wollte immer noch weiter schreiben :'D Ich glaube, die FF wird auch bald zu Ende sein und ich hab die Ende September angefangen......  :'DD I can't slow down....ES MACHT EINFACH ZU VIEL SPASS <33 *-* 

Chan....DU PALME, geh zurück zu Hyunjin :/

Cry for me, Chan (Hyunchan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt