Kapitel 38

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Zusammen ging Hyunjin mit Chan aus dem Bad. Er hatte den blonden Jungen fest an sich gedrückt. Chan sah in die traurigen Gesichter seiner Schwester und seinem Bruder. Er fühlte sich schrecklich, weil er den beiden so viele Sorgen bereitet hatte. Ab jetzt wird es ändern. Er wird sich selber ändern. „Es tut mir so Leid", sagte er und nahm die beiden in den Arm. Hannah drückte sich fest an ihn. „Bitte mach' das nie wieder". Sie weinte an Chans Schulter. Er fuhr ihr sanft durchs schwarze, seidige Haar. Für Hannah würde eine Welt untergehen, wenn ihr Bruder gestorben wäre. Es würde jahrelang dauern, bis sie es verkraften konnte, vielleicht auch nie. „Keine Sorge, Honey. Ich mache es nicht wieder" Hannah schaut sie mit großen Welpenaugen an. „Versprochen?". Chan nickte. Er will nicht weiter sehen, wie seine kleine Schwester um ihn weinte. Er wollte sie lächeln sehen. Auch Lucas weinte. Fast hätte er seinen großen Bruder verloren. Wie hätte er nur damit leben können? Gar nicht. Lucas drückte sich fest an Chan und wollte ihn am liebsten nicht mehr los lassen. Lucas und Hannah liebten ihren Bruder so sehr.

Als Hannah sich von Chan löste,umarmte sie auch Hyunjin. „Danke, dass du Chan gerettet hast" Hyunjin lächelte und legte die Arme um das kleine Mädchen. Er könnte wie Hannah den Tod von Chan nicht verkraften können. Auch wenn sie keine Freunde mehr sind Chan war immer noch der wichtigste Mensch in seinem Leben und er würde ihn auch retten, wenn Chan ihn hassen würde. Er würde alles in Kauf nehmen, solange er den schönen Jungen am Leben halten konnte. „Danke, Hyunjin". Lucas wischte sich die letzten Tränen aus den Augen. Hyunjins und Chans Augen trafen sich. Schuldbewusst schaute der Australier weg, in dem Moment fühlte er sich mehr als schlecht. Hyunjin verstand es, würde immer Verständnis für Chan aufbringen. Er sah ihn weiterhin sanft an und lächelte. Chans Augen wanderten zu ihm und er sah, wie viel Liebe in Hyunjins dunkle Augen war. Er schaute ihn so an, weil er ihn liebte. Hyunjin liebte ihn.

„Was ist hier passiert? Chan! Du blutest ja!". Niemand hatte bemerkt, dass Chans Eltern nach Hause gekommen waren. Schockiert schaute seine Mutter auf ihren Sohn, der am Kopf blutete. „Wir müssen sofort den Arzt anrufen!", sagte sein Vater und holte sein Handy raus. Mittlerweile hatte das Pochen an Chans Schläfe aufgehört, nur noch ein dumpfer Schmerz spürte er dort.Außerdem war ihm etwas schwindelig. Er hielt sich vorsichtig den Kopf. „Chan?",fragte Hyunjin besorgt. Kraftlos klammerte sich Chan an Hyunjins Arm fest. „Mir istso schwindelig", stieß er hervor und lehnte sich an Hyunjins Brust. „Chan, was ist passiert?", fragte seine Mutter nochmal, weil ihr immer noch niemand geantwortet hatte.„Ein Krankenwagen wird gleich kommen", teilte Chans Vater mit und steckte das Handy wieder in die Hosentasche.

Der erste Schritt seine Krankheit anzuerkennen und gegen sie zu kämpfen war es, sie nicht zu verleugnen.„Mom...ich hab versucht mich wieder...umzubringen". Hyunjin schaute ihn aufmunternd an. Chan war gerade dabei alles richtig zumachen. Er war so stolz auf ihn. „Chan.." Seine Mutter konnte es nicht glauben, dass sich ihr geliebter Sohn wieder das Leben nehmen wollte. Dabei hatte sie doch gedacht, dass es ihm langsam besser geht. Wie sehr sie sich täuschen lies. Sofort wurden ihre Augen wässrig. Sie liebte Chan so sehr, dass sie hier und sofort zu weinen begann. „Chan....mein Schatz, wieso willst du so sehr sterben?"Chan suchte die Nähe seiner Mutter. „Es tut mir so Leid. Ich werde mich bessern.. ich verspreche es, Mom." Sie drückte ihren Sohn fest an, fuhr ihm durch die blonden, weichen Haare, während sie um ihn weinte.

Chans Vater war unendlich traurig. Sein Sohn wollte wieder sterben. Seinen Sohn, den er um alles liebte. Chan war so ein guter Junge und verdiente es nicht so zu leiden. Er versuchte sich vorzustellen, was er alles durchmachen musste und musste feststellen, dass Chan ein Kämpfer ist. Auch wenn er sich das Leben nehmen wollte, es brauchte Mut und Kraft durch so eine schreckliche Zeit zu gehen. „Es tut mir Leid", entschuldigte sich Chan. „Ich hab euch alle lieb".Ein kaputtes Lächeln über seine Lippen. „Und danke, dass ihr mich liebt".

Der Krankenwagen kam und behandelten vorerst Chans Platzwunde. Chan erzählte ihnen, das er einen Selbstmordversuch hinter sich hatte. Bis zum Krankenhaus war Chans Kopf mit einem Verband verbunden. Die Sanitäter brachten den Australier zum Krankenwagen und Hyunjin begleitete ihn bis zum Wagen. Da er kein Familienmitglied war, durfte er nicht mitfahren aber das war okay. Er wusste, dass man Chan im Krankenhaus gut behandeln wird. Außerdem hatte er ihm versprochen, ihn morgen besuchen zu kommen. Er freute sich schon darauf. Chan fuhr mit seiner Familie weg und Hyunjin stieg in den Wagen seiner Tante, die bis jetzt auf ihren Neffen gewartet hatte. „Und?", fragte sie noch bevor Hyunjin sich hinsetzte. „Er lebt und ist jetzt im Krankenhaus." Chunhei fiel ein Stein vom Herzen. Das sind gute Nachrichten. Der Tod wird nicht noch eine unschuldige Seele an sich reißen. „Ja, ich bin so froh, dass er lebt." Ein Glitzern in Hyunjins Augen.

Chan wird leben.

Cry for me, Chan (Hyunchan FF)Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin