Kapitel 34

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Hyunjin wollte am nächsten Morgen nicht mehr aufwachen. Es fühlte sich an, als würde er in einen Alptraum rein schlüpfen, als er die Augen aufschlug. Er hatte von Chan geträumt. Es war ein schöner Traum, wo alles gut zwischen den beiden war. Keiner der beiden mussten sich mit Problemen rum schlagen. Hyunjin schloss wieder die Augen, wollte wieder zurück in den Traum,der Realität entfliegen. Hyunjin wollte nicht sein schmerzendes Herz spüren, wenn alles in ihm bereit war aufzustehen und einen neuen Tag zu starten. Wenn er doch nur wieder einschlafen könnte.Machte er aber nicht. Er seufzte und öffnete wieder die Augen.Dieses Mal lies er sie offen und schaute sich um. Daehwi schlief noch, der Glückliche. Hyunjin griff nach seinem Handy, das er während der Nacht aufgeladen hatte. Am liebsten würde er Chan ein 'Guten Morgen' schreiben, das wurde Gewohnheit für ihn, aber er durfte ihm nicht mehr schreiben. Trotzdem starrte Hyunjin die Nachrichten an, die sie sich vor ein paar Tagen noch ausgetauscht hatten. Damals wo alles noch schön war und es Chan noch besser ging. Zumindest glaubte er, dass es ihm in der Zeit besser ging. Hyunjin wünschte sich so sehr bei ihm zu sein, dass er das Textfeld im Chat antippte. Sein Finger verharrte sehr lange nur auf dem leeren Textfeld. Nein, so gern er ihn schreiben will, Chan wird es eh ignorieren werden. Egal was er schreibt. Er wird keine Antwort bekommen.

Lustlos verbrachte er den Sonntag mit Daehwi und musste kämpfen nicht die ganze Zeit an Chan zu denken. Er versuchte es so sehr. Schaffte es nicht, Je mehr er versuchten Chans schönes Gesicht aus seinen Gedanken zu streichen, desto deutlicher sah er die einzelnen Konturen seines ehemaligen Freundes. Es gab kein Entkommen. Chan blieb bei ihm. Egal wo Hyunjin war. Der Gedanke an die verlorene Liebe hatte sich zu tief in Hyunjins zerbrochenes Herz gebrannt.

Was Hyunjin nicht merkte war, dass die Dunkelheit ihn niemals verlassen hatte. Sie versteckte sich lediglich von ihm. Die Dunkelheit lies Hyunjin glauben, dass sie sich zurückgezogen hatte und ihn endlich in Ruhe lies. Das eine Jahr war sie so lieb und erfüllte Hyunjin den Wunsch. Sie lies ihn in Ruhe, projezierte ihm keine Selbstmordgedanken mehr, machten ihn das Ritzen uninteressant und nutzlos. Sie wollte, dass Hyunjin glaubte, dass er nicht länger depressiv ist. Doch jetzt ist es Zeit zurück zu kommen. Sie musste wieder aus ihrem kleinen Versteck ganz tief in Hyunjins Verstand raus, wo sie das gesamte Jahr darinhauste. Danke, Chan. Nur wegen ihm fand die Dunkelheit wieder genug Kraft, um Hyunjin aufs neuste zu terrorisieren. Wie in guten alten Zeiten. Sie weckte den Selbsthass und den Wunsch sich selbst zu verletzen wieder auf. Während der gesamten Zeit, lies die Dunkelheit sie schlafen. Beide freuten sich, dass sie wieder zurück sind. Hyunjin wird wieder leiden. Wie früher.

Und das tat er auch. Hyunjins Gedanken verdunkelten und er verlor den Halt. Stürzte wieder in die Dunkelheit, von der ereinst erfolgreich geflohen war. Hyunjin stand freitagnachmittags im Supermarkt, ein ganz anderer, und schaute auf die Rasierer, die ihn anlächelten. Hyunjin war wieder so tief gesunken, dass er sich wieder selbst verletzten wollte. Was konnte noch verletzt werden, wenn sein Herz bereits verletzt wurde? Er wollte etwas spüren. Nicht nur diese Taubheit und Trauer wegen Chan. Er wollte sein Blut sehen, dass ihm signalisierte, dass er noch lebte und nicht wegen Chans Verlust gestorben war. Er nahm die Packung mit den Rasierer und holte sich auch anderes Zeugs, das er kaufen wollte. Kurz musste er an seine erste Begegnung mit Chan denken. Diese Ironie. Damals hielt er ihn vom Selbstmord auf und jetzt kaufte er sich Rasierer, um sich selbst zu verletzen. Wie lächerlich war er denn bitte?

Er stellte den Einkauf in die Küche ab, ging mit den Rasierklingen ins Bad und schloss zu. Wenn Chunhei herausbekommt, dass er sich wieder ritzte, dann wird sie ihm wieder die ganzen Psychologen auf den Hals hetzen. Naja, sie musste es nicht herausbekommen. Emotionslos krempelte Hyunjin seinen schwarzen Pulli nach oben und sah auf seine unzähligen Narben an den Hüften. Jetzt werden mehr folgen. Blut wird wieder fließen, falsche Freude durch seinen Adern wandern, ihn zum Lächeln bringen. Gleich wird alles besser werden. Der erste Schnitt verursachte ein nostalgisches Gefühl in Hyunjin aus. Er war ganz vorsichtig vorgegangen und so war der Schnitt nicht sehr tief. Langsam wieder an die größeren Schnitte wagen. Jene, aus der so viel Blut rann, dass Hyunjin es nicht aufhalten konnte und sie seine Boxer verschmutzten. Nach diesen tiefen Schnitten sehnte sich der schwarzhaarige Junge. Hyunjin wusste was zu tun war. Er zog den Pulli aus, darunter hatte er ein T-Shirt an, und legte sich den Pulli an die Hüften, damit sie das heraustretende Blut auffangen konnte. Blut sieht man schlecht in schwarzer Kleidung, also perfekt. Hyunjin schnitt weiter und wurde immer mutiger. Bald wurden die Schnitte tiefer und die Schmerzen stärker. Hyunjin war glücklich. Er säuberte die Schnitte und warf den schwarzen Pulli in die Waschmaschine.

Heute in der Mittagspause hab ich einen HyunchanOS geschrieben, weil meine Mitschülerin einen OS lesen wollte und weil sie so gar keinen Smut mag, hab ich es halt cute geschrieben....während in meinem Kopf die perversesten Hyunchanszenen dort zu dem Plot abgegangen sind :') <3 Irgendwann schreibe ich den OS nochmal :') Update: Yass, ich hab den geschrieben und er ist wundervoll <33

Cry for me, Chan (Hyunchan FF)Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora