Ungewissheit

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Kaito war nur noch wenige Meter von uns entfernt. Ich spürte, wie mein Puls wieder in die Höhe schoss. Mir war beinahe so, als wolle mir mein Herz aus der Brust springen. Demetri drückte leicht meine Schultern. Wohl als Zeichen dafür, dass ich mich gefälligst zu beruhigen hatte. Zu meiner eigenen Sicherheit sollte ich wirklich versuchen, meinen Herzrasen ein Stück weit zu unterdrücken. 

Aber egal was ich versuchte, nichts gelang mir. Ich spürte, wie ich zu zittern begann. Kleine Eissplitter schienen sich in meinem Magen zu bilden, zumindest fühlte es sich so an. Natürlich wusste ich, dass so etwas vollkommen unmöglich war. Ängstlich schloss ich die Augen und versuchte mit aller Kraft zu verdrängen, in welcher Lage ich mich gerade befand. 

Etwas eiskaltes legte sich um meinen Kopf. Erschrocken riss ich die Augen auf und wollte reflexartig ausweichen. Aber Demetri hielt mich so fest, dass es mir nicht möglich war, mich auch nur ein kleines stück von diesem Kaito zu entfernen. Er hatte Zeige- und Mittelfinger an meine Schläfen gelegt, die Daumen ruhten auf meinen Wangen. Das erklärte auch den beinahe stechend kalten Schmerz der mir in den Kopf fuhr. 

Ich blickte vorsichtig zu Kaito hoch. Er hatte die Augen geschlossen und schien konzentriert. Hin und wieder huschte der Hauch eines Grinsens über sein Gesicht. Ich hatte absolut keine Ahnung, was dies bedeuten könnte. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass sowohl mein Mentor als auch der Riese zu meiner Linken musterten den Asiaten mit kritischem Blick. Jede einzelne Regung von ihm schienen die beiden genaustens zu analysieren. Ob sie wohl wirklich glaubten, dass er mir weh tun würde? 

Je mehr Zeit verstrich, in der rein gar nichts passierte, desto unruhiger wurde ich. Immerhin hatte mir keiner gesagt, was dieser Kaito mit mir anstellen wollte. Aus Demetris Antwort von vorhin, dass ich schon sehen werde, was passiert, wurde ich nicht wirklich schlau. Aber er musste wohl irgendetwas mit meinen Gedanken anstellen. Dies würde auch erklären, wieso laut meinem Lehrer keiner meiner Freunde mehr wusste, dass ich tagelang von der Bildfläche verschwunden war. 

Am Meisten beunruhigte mich allerdings die Tatsache, dass auch die beiden Vampire neben mir zwar nicht unruhig wurden, dafür nahm ihre Anspannung aber immer mehr zu. Die beiden machten mich noch viel nervöser als ich ohnehin schon war, also richtete ich meinen Blick wieder auf Kaito. Mittlerweile hatte ich jegliches Gefühl für die vergangene Zeit verloren. 

Eben hatte Kaito noch ein Grinsen unterdrücken müssen, jetzt war er vollkommen ernst und presste die Kiefer aufeinander. Plötzlich wurde ich weggerissen und an eine Wand gedrückt. Panisch versuchte ich zu realisieren, was eben geschehen war. Demetri stand direkt vor mir, die Hände rechts un links neben mir an der Wand, mir hatte er den Rücken zugekehrt. Felix fixierte Kaito am anderen Ende des Raumes an dern Wand. Seine riesige Hand umschloss seine Kehle. "Was soll das?!" knurrte er atemlos. er schien keine Angst zu haben, im Gegenteil. Es kam mir sogar eher so vor, als wäre er sauer. Ich war vollkommen verwirrt. 

Gerade als ich nachfragen wollte, was hier abging, sprach Aro wieder. "Er hatte nicht vor, irgend etwas zu tun. Lass ihn weiter machen. Es dauert ohnehin noch eine Weile, bis er fertig ist." Felix sah Kaiton abschätzend an. Er schien ihm nicht über den Weg zu trauen. Demetri wandte sich wieder zu mir. "Spürst du eine Veränderung?" Verwirrt sah ich ihn an. Noch während mein Hirn systematisch überlegte, was er mit dieser Frage genau bezwecken wollte, bemerkte ich, dass der stechende, kalte Schmerz von vorhin sich mittlerweile in Kopfschmerzen gewandelt hatten. "Mein Kopf tut weh." antwortete ich mechanisch. "Gut." Kam nur als Antwort seiner seits. Das war gut? War das sein Ernst?

Felix ließ Kaito wieder los, stand aber noch vor ihm wieder bei mir. Demetri hatte mich ein Stück von der Wand weggezogen und hielt mich wieder fest. Dieses Mal versuchte ich wieder der Berührung des Fremden zu entgehen, aber wieder gab es keine Fluchtmöglichkeit. "Halt still!" befahl mein Mentor. Sofort rührte ich mich nicht mehr und spürte sofort wieder diese stechende Kälte, die von den Händen Kaitos ausging. Ich seufzte innerlich.

Mein Blick wanderte die gesamte Zeit über immer wieder von Kaito zu Felix und Demetri, seltener auch mal zu den Rektoren. Allmählich merkte ich tatsächlich einen Unterschied. Irgendetwas stimmte nicht. Ich bekam übelste Erinnerungslücken. Versuchte ich mich an das zu erinnern, was vor ein paar Tagen war, war da nur ein schwarzes Loch. Das Ganze ging eine Weile so.

Plötzlich überkam mich Müdigkeit. Meine Augenlider wurden immer schwerer und es viel mich auch schwer zu stehen. Ich spürte, wie Demetri wieder einen arm um mich legte, als ich leicht schwankte. Aber es wurde immer schlimmer. Lange würde es nicht mehr dauern, bis ich eingeschlafen war. Immer wieder fielen mir die Augen zu. Irgendwann zog Demetri mich ganz zu sich und hielt mich fest, dass ich nicht doch noch umfiel. Kurz darauf fielen mir die Augen wieder zu. Ich wurde es langsam leid gegen den Schlaf anzukämpfen. Ich war viel zu erschöpft um meine Augen ein weiteres Mal zu öffnen. schließlich schlief ich tatsächlich im Stehen ein. In Mitten von Vampiren. Mein einziger Halt war einer von ihnen, der mich an sich gedrückt festhielt. 


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Ja, es gibt mich auch noch ^^
Bestimmt haben einige von euch
gedacht, ich hab das hier abgebrochen.
Und ehrlich gesagt war ich ne Weile
sogar am überlegen, ob ich das auch
tun soll.
Ich hab nämlich entweder so viel für
die Schule zu tun, oder schlichtweg 
keinen Bock zum Schreiben.
Soviel zu meiner Erklärung ^^
Natürlich freue ich mich trotzdem
immer über eure Kommentare :)

Die Schule der angehenden WachenWhere stories live. Discover now