Hilft mir mal jemand?!

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Je weiter ich ging, desto weniger Licht drang noch hier her. Komisch, dass hier in keinem einzigen Haus Licht brannte. Naja, wirklich bewohnt sahen die ja auch nicht aus. Soweit ich wusste, stehen hier generell einige Häuser leer. Ganz ehrlich, würde ich hier nicht zur Schule gehen - gezwungenermaßen - würde ich auch nicht hier wohnen wollen. Hier gab es einfach nichts wirklich interessantes. 

Als die Gasse gerade aus, rechts und links weiter ging, drehte ich lieber um. Ich wollte mich ja nicht verlaufen. Ich war gerade einmal ein paar Schritte zurück gegangen, als ich aufgeregte Stimmen hörte, die sich unterhielten. Es waren schätzungsweise zwei Personen, höchstwahrscheinlich zwei Männer. Und sie kamen schneller auf mich zu, als mir lieb gewesen war. Mich beschlich das beschissene Gefühl, hier gar nicht sein zu dürfen. Kurz wog ich ab, ob ich die paar Schritte zurück gehen sollte, um mich in einer der anderen Gassen zu verstecken, aber ich wusste ja nicht einmal, aus welcher Richtung die Beiden kommen würden. Ich bekam wirklich Angst und lief schneller. 

Einer der Beiden sagte etwas zum anderen. Es klang noch immer aufgeregt, aber auch ein bisschen angenervt. Ich hörte nicht genau auf die Stimmen und begann zu rennen. Plötzlich packte mich aber etwas an der Schulter und drückte mich schmerzhaft grob gegen eine der Mauern. Ängstlich hatte ich die Augen geschlossen. Ich wollte nicht sehen, was gleich passieren würde. "Arina, was tust du hier?" fragte Felix plötzlich und klang dabei merkwürdig gepresst. Fast so, als wolle er nicht, dass ihn jemand hörte. "I-ich wollte nur..." setzte ich an. "Lass gut sein, ich mach das." sagte er und klang plötzlich erstaunlich alt. Felix ließ mich los und Demetri kam zu mir. "Geh schon mal vor, ich komm gleich nach. Wir treffen uns dann am Eingang unten." sagte er geheimnisvoll. Felix nickte nur und verschwand um die nächste Ecke. 

Demetri wandte sich mir zu. "Haben dir deine Eltern nicht gesagt, dass es keine gute Idee ist, als Mädchen des Nachts in dunklen Gassen herum zu spazieren?" wollte er streng wissen und stützte sich rechts und links neben mir an der Wand ab. Ich nickte vorsichtig. "Warum läufst du dann trotzdem hier rum? Es ist gefährlich! Man weiß nie, was in so einer Gasse auf einen lauert." wies er mich zurecht. "I-ich weiß!" sagte ich schnell und zog den Kopf ein. Die Situation war wirklich alles andere als normal. Demetri machte mir im Moment sogar richtig Angst. Ich kann nicht sagen wieso, aber er schien irgend eine dunkle, unheimliche Aura auszustrahlen. "Was willst du überhaupt hier? Es sah so aus, als ob du was suchst."stellte er fest und sah mir fest in die Augen. Selbst wenn ich es gewollt hätte, bei diesem Blick wäre ich niemals in der Lage gewesen, ihn anzulügen. "Ich hab Sie gesucht." gab ich kleinlaut zur Antwort. "Wieso das denn?" wollte er wissen. Er guckte kurz in die Richtung, in die Felix vorhin verschwunden war und wirkte dabei mehr als ungeduldig. 

"Ich wollte Sie fragen..." setzte ich an, aber er winkte ab. "Das kannst du mich auch nachehr noch fragen. Fakt ist, dass ich dich ohnehin holen wollte." sagte er und stieß sich von der Wand ab. "Weshalb? Hab ich was falsch gemacht?" fragte ich unsicher und bekam ein flaues Gefühl in der Magengegend. Doch mein Mentor schüttelte schnell den Kopf. "Keineswegs. Eher das Gegenteil ist der Fall: ich soll dich zu Aro bringen." erklärte er. "Darf ich wissen, wieso?" wollte ich vorsichtig wissen. "Naja, sagen wir es mal so: weil du als erstes das Rätsel gelöst hast, bekommst du auch jetzt deine Belohnung." antwortete er. Verwirrt sah ich ihn an. 
"Ich hab das Rätsel gelöst? Wann denn?" 
"Ist schon eine ganze Weile her."
"Und wieso weiß ich davon nichts?"
"Weil wir dein Gedächtnis gelöscht haben."
"W-was?! Das ist doch gar nicht möglich!"
"Doch, ist es."
"Wie?!" wollte ich sofort wissen. 
"Das erfährst du alles noch früh genug."
"Warum ausgerechnet jetzt?" fragte ich unsicher nach.
"Weil erst jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist, ganz einfach."
Ich setzte gerade an, eine weitere Frage zu stellen, da packte er mich schon am Handgelenk und zog mich in die Richtung, aus der ich eben noch geflohen war. "Wo bringen sie mich hin?" fragte ich ängstlich. "Zu Aro, hab ich doch gesagt." antwortete er und zog mich neben sich, dass ich neben ihm her ging und nicht hinter ihm war. 

"Wunder dich nicht, wir nehmen einen anderen Eingang. Wenn du aber einem deiner Freunde von dem hier erzählst, fliegst du von der Schule." drohte er und blieb stehen. Weit und breit konnte ich keine Tür sehen. "Ich sag nichts, versprochen. Aber... wo geht es denn jetzt rein?" Demetri antwortete nicht. Er deutete nur auf einen Gullideckel der in den Boden eingelassen war, direkt neben ihm. Verwirrt sah ich ihn an. Er grinste nur. "Ich mein es ernst." sagte er, nun wieder vollkommen ernst. Mein Mentor machte mir zunehmend mehr Angst. Er bückte sich und schob den Deckel mit einer solchen Leichtigkeit beiseite, als wäre dies eine Attrappe aus Kunststoff. Dabei hatte ich selbst einmal einen dieser Deckel verschieben sollen - keine Chance. 

"Na endlich!" rief Felix von unten. Es klang so, als wäre er verdammt weit unten. Und da sollte ich jetzt auch hin? Niemals würde ich da heil ankommen! "Na komm schon." forderte Demetri mich plötzlich auf. Ich trat einen Schritt zurück und schüttelte nur den Kopf. Er legte seine Hände auf meine Schultern und schob mich zu dem schwarzen Loch. Ob er wohl merkte, dass ich mich mit all meiner Kraft gegen ihn gestemmt hatte? 

Plötzlich tauchte Felix aus dem Loch auf. Erst sah er kurz mich an, dann zu Demetri. "hat sie Angst?" fragte er und zog grinsend eine Augenbraue hoch. "Ja. Wärst du so freundlich?" bat er. Ich hatte keine Ahnung, was er damit meinte, aber das Grinsen das ich aus seinem Ton heraus hören konnte, machte mir irgendwie Angst - schon wieder. 

Demetri zog mich wieder ein Stück zurück, was Felix ausnutzte und nach oben kletterte. Erst als er diesen dunklen Umhang auszog, fiel mir auf, dass auch Demetri so ein albernes Ding trug. Es war nicht Halloween, weshalb ich den Sinn dahinter nicht einmal ansatzweise verstand. Ich wusste auch nicht, was er mit dieser Aktion bewirken wollte. Felix zog mich plötzlich zu sich und stopfte mich in den viel zu langen Umhang. Ich meine, der Typ ist mindestens zwei Meter groß und ich bin gerade mal ein Meter und 56 Zentimeter klein. "Da unten ist es ziemlich kalt, du wirst gleich froh sein, den an zu haben." erklärte er. 

Ehe ich mich's versah, schnappte er mich und nahm mich so hoch, dass ich mit dem Kopf und den Armen über seiner Schulter hing. Panisch versuchte ich mich zu wehren und wollte gerade schreien, als Demetri mir den Mund zu hielt. "Halt still!" befahl mein Mentor. Das fühlte sich an wie ein Déjà-vu. Irgendwann hatte er einmal genau dasselbe zu mir gesagt, genau im selben Ton! 

Ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, setzte ich Felix in Bewegung. Ich sah über meine Schulter hinweg, dass er jetzt genau vor dem Loch im Boden stand. "Sie wollen da doch nicht ernsthaft runter springen?" fragte ich schockiert nach. "Klar." antwortete Felix lachend. Und schon sprang er. Ich klammerte mich panisch an ihn. 

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Hey Leute! Dies ist der letzte Teil meines Silvesterkalenders. 
Ich hoffe, dass euch das gefallen hat, weil ich nächstes Jahr wahrscheinlich auch wieder
einen machen werde ^^
Als kleine Überraschung, ist dies hier aber nicht das einzige Kapitel, das ich heute hoch lade. 
Auch bei meiner anderen FF "Der Blutspender" findet ihr ein neues 
Kapitel! 
Bevor ihr dies hier jetzt schließt, muss ich euch dringend noch etwas mitteilen. 

Vielen Dank

Vielen, vielen Dank für dieses tolle Jahr. Ich hab wirklich tolle Dinge dieses Jahr erlebt, aber natürlich hatte ich auch so meine Tiefs.
Aber vor allem hatte ich ganz, ganz viel Spaß. Ich hab neue Leute kennen gelernt, neue Erfahrungen gemacht, eine ganz andere Stadt zu Gesicht bekommen und auch endlich ein Ziel für mich gefunden, was ich unbedingt erreichen möchte. 
Zudem hab ich einen kompletten Wechsel meines Namens, sowie meines kompletten Designs vorgenommen, was euch anscheinend gar nichts ausmacht .
Und dann war da noch das Schreiben. Ich hab es mal zusammen gerechnet. Wie ihr vielleicht wisst, bin ich auch auf Fanfiktion.de unterwegs. Ich hab das neue Kapitel noch nicht dazu rechnen können, weshalb diese Zahlen in ein paar Stunden, dieses Jahr sogar noch, veraltet sein werden. Aber sie sind dennoch beeindruckend. 

Stand 31.12.2014 um 19:00 Uhr
Meine Geschichten haben insgesamt 98.353 Aufrufe,
160 Leute folgen mir auf diesen Seiten,
und ich habe diese Geschichten 816 wirklich tolle Kommentare bekommen,
sowie 2.546 Abstimmungen auf Wattpad erhalten. 
Meine Geschichten, das sind 17 Geschichten mit insgesamt 82 Kapiteln.

Also bedeutet das im Schnitt:
Ich habe pro Kapitel 
- 1.199,43 Aufrufe
- 31,05 Abstimmungen
Ist das nicht der Hammer?! Und das hab ich alles nur EUCH zu verdanken!

Aber als wäre das nicht genug, ist es jetzt fast ein Jahr her, in dem das Buch erschien, in dem ich eine Kurzgeschichte veröffentlichen durfte. Dieses erschien im mysteria Verlag. Meine Geschichte heißt "Hexenherz". Solltet ihr euch diese jemals durchlesen, würde ich mich wahnsinnig freuen, wenn ihr mir dazu eure Meinung per Mail schicken würdet 

Zum Abschluss für dieses Jahr möchte ich mich also ganz herzlich bei jedem von euch, meinen Liebsten Lesern, bedanken. Ohne Euch wäre ich NIEMALS so weit gekommen. <3
Vielen Dank für Eure Unterstützung und dafür, dass ihr Euch meine Geschichten durchlest und so tolle Feedbacks gebt. 
Vielen, vielen lieben Dank :D
ICH WÜNSCHE EUCH ALLEN EIN GANZ TOLLES, ERFOLGREICHES JAHR
Und natürlich einen Haufen Kraft und vor allem Durchhaltevermögen, um Eure guten Vorsätze auch durch zu ziehen 

P.S: nochmals ein dickes Danke dafür, wenn ihr wirklich bis hier her gelesen habt :D

Die Schule der angehenden WachenWhere stories live. Discover now