Chapter 6

2K 151 6
                                    

Warme Sonnenstrahlen fallen mir ins Gesicht und ein leises seufzen lässt mich die Augen öffnen. Müde schaue ich mich um und versuche, mich zu orientieren. Ich bin nicht in meinem Bett. Ich liege nicht einmal. Ich sitze auf dem Sofa unseres Wohnzimmers. Izzy liegt mit ihrem Kopf mal wieder auf meinem Schoss und versucht, ihr Gesicht vor der Sonne zu schützen. Jace liegt auf der anderen Couch.

Wir sind wohl beim Fernsehen gestern eingeschlafen. Seufzend reibe ich mir die Augen und nehme dann vorsichtig mein Handy vom Tisch. Fast acht Uhr. Wann wollte Izzy los? Um neun? Vorsichtig streiche ich meiner Schwester durch die Haare und rüttele sie an der Schulter. Genervt stöhnt sie und versucht, meine Hand wegzuschlagen. "Mom ich hab Ferien! Geh weg!", grummelt sie und ich grinse. "Ich bin nicht deine Mom.", sage ich mit verstellt tiefer Stimme.

Erschrocken fährt sie hoch und sieht mich aus geweiteten Augen an. "Gott Alec, erschreck mich doch nicht so!", schreit sie und haut mir ein Kissen ins Gesicht. Lachend nehme ich es und lege es neben mich auf die Couch. "Leute, wieso seid ihr denn so laut?", murmelt Jace neben uns und Izzy springt auf ihn drauf. Stöhnend entweicht die Luft aus seinen Lungen. "Gott Izzy, friss weniger! Du wiegst mehr als Alec und ich zusammen!", zieht er sie auf und erntet dafür einen schönen Schlag auf den Oberarm.

"Wie spät ist es?", fragt mein bester Freund und versucht sich mit meiner Schwester auf dem Schoss aufzusetzen. Grinsend beobachte ich die beiden. "Es ist acht Uhr, meine süßen Turteltäubchen.", flöte ich und ernte böse Blicke. "Als ob ich mit dem da was anfange! Eklig!", schwerzt Izzy und steht von seinem Schoss auf.

Grinsend sieht Jace sie an. "Ich hab auch keinen Bock auf irgendein Püppchen, das mehr Schminke im Gesicht hat als ich bei DM im Regal finde!", ärgert er sie und bekommt dafür ein Kissen ins Gesicht. "Ihr seid blöd, alle beide!", schmollt Izzy, sieht uns aber mit belustigt und liebevoll funkelnden Augen an.

"Na los Prinzessin, geh duschen. Ich mache Frühstück und Jace..." "Jace geht pissen und dann will er was essen!", beendet mein bester Freund meinen Satz. Belustigt schütteln Iz und ich den Kopf. Es ist einfach zu lustig, wenn er von sich selbst in der dritten Person redet.

Die beiden gehen hoch, Iz in ihr Zimmer, Jace in meins. Ich mache mich auf den Weg in die Küche, mache Kaffee, Toast, Omlett und Speck. Dazu schneide ich Obst klein und decke den Tisch für uns drei. Nur in Jogginghose und mit nassen Haaren betritt Jace die Küche und setzt sich an den Tisch. Wenig später gesellt meine Schwester sich zu uns.

Nur in Unterwäsche, einem T-Shirt von mir, das ihr bis an die mitte ihrer Oberschenkel reicht, und einem Handtuch auf dem Kopf setzt sie sich Jace gegenüber an den Tisch. Schnell stelle ich noch den Kaffee zum Essen dazu und setze mich ebenfalls. "Alec, bitte sag mir, dass du bei Clary wenigstens Frühstück für mich machst.", bettelt sie mit ihrem Hundeblick. Ich lächele sie an und schenke mir eine Tasse Kaffee ein.

"Ich werde mich schon mit Jocelyn einigen. Du wirst auf jeden Fall nicht verhungern.", antworte ich ehrlich und nippe an meiner Tasse. Die anderen beiden bedienen sich reichlich am Essen und ich stehe auf, nachdem ich meine Tasse geleert habe. Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass wir eigentlich in 20 Minuten los wollen. "Iz, pack mir bitte ein bisschen was ein für die Fahrt.", sage ich und eile hoch in mein Zimmer. Schnell springe ich unter die Dusche.

Fertig geduscht und abgetrocknet ziehe ich mir eine graue Jogginghose, meine Turnschuhe und ein dunkles Tangtop an. Dann kontrolliere ich meine Taschen, ob ich alles nötige für sechs Wochen eingepackt habe. Diese Taschen nehme ich dann und bringe sie runter, stelle sie neben Izzy's in den Flur. Jace kommt mit einer Brotdose aus der Küche geschlendert und drückt mir diese in die Hand. "Wo ist Iz?", frage ich und er öffnet bereits die Haustür. "Die zieht sich was anderes an.", antwortet er und nimmt sich ihr Gepäck.

Ich folge Jace mit meinem Gepäck nach draußen und verstaue alles im Kofferraum. Die Brotdose packe ich auf den Beifahrersitz und Jace holt seine Sachen aus meinem Auto, um sie ebenfalls in den Kofferraum meines Dad's zu packen. Grade als wir fertig sind kommt meine Schwester mit drei Flaschen Wasser und zwei Flaschen Cola aus der Haustür und schließt zu. "Wisst ihr, Mom und Dad würden gar nicht merken, wenn wir hier bleiben.", stellt sie fest und legt die Getränke auf die Rückbank.

"Doch würden sie. Jocelyn würde ihnen sofort Bescheid sagen, wenn wir heute Abend nicht da sind.", antworte ich und steige auf den Fahrersitz. Izzy setzt sich neben mich und Jace macht es sich hinter Izzy auf der Rückbank bequem. "Wie machen wir das jetzt mit dem Fahren? Also abwechselnd?", fragt Izzy und ich sehe und höre, dass sie Angst hat. Sie fährt selten und auch immer nur da, wo sie sich sowieso schon perfekt auskennt.

"Ich würde sagen, ich fahre und dann gucken wir, dass wir zwischendurch mal Pausen machen.", schlage ich vor und stelle das Navi ein. Als die Route berechnet ist, schnalle ich mich an und fahre los. Schnell sind wir aus New York raus und auf dem Highway Richtung Alicante.

Izzy redet viel und ganz aufgeregt. Es gibt echt viel, was sie dort machen will oder was sie Clary alles erzählen muss. Schweigend höre ich ihr mit einem Ohr zu, konzentriere mich aber so gut es geht auf die Strecke, die ich fahren muss. Dafür, dass ab heute Ferien sind, sind die Straßen relativ leer, was mir das Fahren wirklich erleichtert.

Nach ungefähr zwei Stunden machen wir auf einem Rastplatz Nähe des Highways Pause um auf Toilette zu gehen und uns kurz die Beine zu vertreten. "Wie lange fahren wir noch?", fragt Izzy aufgeregt und ich grinse leicht. "Wenn wir weiter so gut durchkommen, dann noch knapp dreieinhalb Stunden. Keine Sorge, du wirst genug Zeit dort haben!", gebe ich zurück und sie lehnt sich an mich.

"Ich frage mich, wie dieser Stallboy aussieht.", schneidet Jace das altbekannte Thema wieder an. Lächelnd blickt Izzy zu ihm. "Keine Ahnung, Clary hat leider kein Bild von ihm. Aber er ist wohl asiatischer Herkunft und heiß! Bei den weiblichen Gästen kommt er sehr gut an, aber sie sind eben nicht sein Beuteschema.", sagt sie und wir alle fangen an zu lachen.

Das Glück der Erde...Where stories live. Discover now