Chapter 35

1.4K 127 14
                                    

Langsam schlage ich meine Augen auf und sehe in dunkles Haar. Magnus liegt mit dem Rücken zu mir, eng an meine Brust gekuschelt. Zufrieden lege ich meine Arme enger um ihn und ziehe ihn noch näher an mich, meine Nase in seinen Haaren vergraben. Vorsichtig streiche ich über seinen Bauch hoch zu seiner muskulösen Brust. Seufzend bewegt er sich neben mir.

"Na? Schon wach?", murmele ich an seinen Hals und leicht nickt er. "Gut geschlafen?", murmelt er und dreht sich in meinen Armen zu mir um. "Neben dir kann ich garnicht schlecht schlafen.", hauche ich und verteile kleine Küsse an seinem Hals. "Mhm.", seufzt er leise. "Kann ich dich was fragen?", frage ich und stütze mich auf meinen Ellenbogen auf um auf ihn herunter zu sehen. "Klar. Was ist los?"

"Wieso dachtest du gestern, dass ich schluss machen will?", frage ich vorsichtig. Seufzend legt er einen Arm auf sein Gesicht und weicht so meinen Blick aus. Langsam lege ich meine Hand auf seinen Arm und schiebe ihn beiseite. "Schatz.", murmele ich. "Okay. Aber schwör mir, du wirst nicht sauer sein!", fleht er.

Verwirrt nicke ich und sehe ihn neugierig an. "Vor vier Jahren, ich bin grade 15 geworden, war ich mit Clary auf einer Party. Ein Mädchen aus unserem Jahrgang hatte Geburtstag. Dort haben wir ihren Bruder kennen gelernt. Er war damals schon 18. Süß, nett, zuvorkommend. Und ich dachte er hätte Interesse an mir. Ich bin ihm wochenlang hinterher gelaufen! Und als ich endlich allen Mut zusammen genommen habe um ihn nach einem Date zu fragen, sagte er 'Ey wir müssen mal reden. Du bist süß aber zu jung für mich. Meld dich wenn du 18 bist und gefickt hast.'", äfft er den Typen nach.

Obwohl ich es nicht will, kann ich nicht verhindern, dass ich eifersüchtig werde. Langsam setze ich mich auf, sodass er nur noch meinen Rücken sieht. "Alexander.", flüstert er, setzt sich hinter mich und legt seinen Kopf auf meine Schulter. "Schnucki, was ist los mit dir?", fragt er nervös und ich rutsche seufzend von ihm weg, um mich ihm gegenüber zu setzen. "Nichts. Naja doch. Es ist nur... also ich dachte, ich wäre der erste in den du...", fange ich an und schäme mich einfach nur für meine blöden Gedanken.

Schweigend sieht er mich an, streicht über meine Arme. "Ich dachte, ich bin der erste in den du dich verliebt hast.", murmele ich beschämt und sehe auf meine Finger, die unsichtbare Fussel von der Decke zupfen. "Das bist du.", sagt er fest und ich hebe meinen Blick. "Aber du hast doch.."
"Ich hatte Interesse an ihm! Ich war jung und frisch geoutet und wollte... keine ahnung. Ich wollte, dass mich jemand mag. Aber er war nicht der Richtige. Du bist es!", erklärt er mit fester Stimme und zaubert mir ein lächeln ins Gesicht.

"Du bist so wundervoll.", lächele ich und ziehe ihn in einen liebevollen Kuss. "Ich dachte, ich bin dir nicht genug. Du warst so komisch und... ich könnte es nicht ertragen, wenn du mich abweisen würdest.", murmelt er traurig. Lächelnd setze ich mich wieder neben ihn und ziehe ihn in eine Umarmung. "Du bist alles, was ich mir je erträumt habe!", flüstere ich in sein Ohr. Ein Klopfen an der Tür lässt uns aufsehen und im nächsten Moment steht Clary im Zimmer. "Kommt ihr zum Frühstück? Die Kinder haben unter Raphael's Anleitung ein Meisterwerk gezaubert.", grinst sie fröhlich und verschwindet wieder.

Nach einem kurzen Kuss stehen wir auf, ziehen uns an und putzen uns die Zähne, bevor wir zu den anderen ins Esszimmer stoßen. Der Tisch ist wundervoll gedeckt. Brötchen und all möglicher Belag steht darauf. Kaffee und Kakao, Pfannkuchen und kleingeschnittenes Obst. Rührei und Speck. "Wow.", entkommt es Magnus und mir gleichzeitig. Lächelnd setze ich mich neben Raphael, Magnus auf meiner anderen Seite und Aline auf Raphael's anderer Seite.

Das Frühstück verläuft heute länger als sonst. Alle reden fröhlich durcheinander und genießen die letzten Momente der Ferien hier. Doch hier und da hört man auch Worte der Trauer. Keiner möchte wirklich hier weg. Und auch wenn ich die Kinder verstehe, mein Abschiedsschmerz wird größer sein als ihrer. Denn ich lasse nicht nur die beste Zeit meines Lebens hier zurück, sondern auch den wundervollsten Menschen den ich je kennenlernen werde!

Nach dem Frühstück gehen die Kinder in ihre Zimmer um zuende zu packen, Clary, Magnus und ich räumen den Tisch ab und waschen das Geschirr. Izzy und Jace gehen raus und kümmern sich schonmal um die Pferde, bis die Eltern der Kinder hier eintreffen. "Ist alles okay zwischen euch beiden?", fragt Clary, während sie das Geschirr abwäscht, das ich danach abtrockne. Magnus räumt das restliche Essen weg. Lächelnd sehe ich ihn an und er erwidert meinen Blick. "Es läuft einfach fantastisch!", schwärmt mein Freund.

"Also habt ihr eine Lösung gefunden?", fragt sie neugierig. Verwirrt sehe ich sie an. "Weil du doch in zwei Wochen zurück nach New York fährst.", hilft sie mir auf die Sprünge und ich schlucke schwer. Entsetzt sieht sie zwischen uns hin und her. "Ihr habt noch nicht darüber geredet?", fragt sie geschockt. Magnus und ich nicken synchron. "Wir wollen die Zeit ohne irgendwelche negativen Gespräche genießen.", flüstert Magnus bedrückt.

Wieder sieht sie zwischen uns hin und her. Ihr Blick sagt alles, was ich denke. Wir müssen darüber reden. Diese Beziehung hat sonst keine Zukunft. Schweigend machen wir weiter sauber und als Clary mit dem Abwasch fertig ist verlässt sie die Küche, lässt Magnus und mich mit dem nassen Geschirr alleine. "Clary hat recht. Wir müssen darüber reden.", murmele ich neben ihm und trockne die Teller ab. Er nickt. "Wir können zusammen bleiben. Ich bin 19, ich könnte mir in New York einen Job suchen und dort wohnen.", schlägt er vor und sieht mich erwartungsvoll an.

Meine Augen weiten sich, als seine Worte zu mir durchdringen. "Du.. spinnst du? Dein ganzes Leben spielt hier! Und du liebst Shadow und Hunter! Und was ist mit Clary? Sie ist deine beste Freundin! Ich würde nie von dir verlangen dein Leben aufzugeben!", erkläre ich aufgebracht. "Alexander, du würdest doch nie...", fängt er an, doch ich schneide ihm das Wort ab. "Lieber lebe ich ohne dich, als dich von hier weg zu holen!", stelle ich klar und verlasse die Küche um zu Shadow zu gehen.

Das Glück der Erde...Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora