Chapter 32

1.4K 131 5
                                    

Geschockt sehe ich meinen Freund an. "Kann ich mir was mit dir vorstellen Alexander?", fragt er, eine Warnung in seinem Ton. Ich darf ihn jetzt nicht anlügen, mich nicht raus reden. Verzweifelt sehe ich meine Schwester an, die nur ratlos mit den Schultern zuckt. Seufzend sehe ich zurück zu Magnus, der immernoch mit verschränkten Armen im Türrahmen steht.

"Können wir später darüber reden? Alleine.", murmele ich unsicher. In seinem Gesicht zeichnet sich Überraschung und Neugier ab, doch er nickt. "Okay. Heute Abend.", stimmt er zu und verlässt die Küche wieder. Seufzend stütze ich mich mit den Armen auf die Küchentheke und atme schwer aus.

Izzy legt mir mitfühlend ihre Hand auf die Schulter. "Schaffst du das?", fragt sie unsicher. "Muss ich ja. Du hast ja auch gesagt, ich soll mit ihm reden. Nur jetzt habe ich nicht so viel Zeit wie ich bräuchte um mich darauf vorzubereiten.", flüstere ich verzweifelt. Langsam streicht sie mir über den Rücken und lehnt sich an mich.

"Lass uns einfach alles weiter vorbereiten. Wenn du zu viel darüber nachdenkst, machst du dir nur selber Druck.", murmelt meine Schwester und kümmert sich weiter um den Stockbrotteig. Seufzend nicke ich und helfe ihr dabei.

Nach einer Weile, als ich merke, dass sie alleine zurecht kommt, gehe ich raus und suche Jace. Ich finde ihn auf einer Bank beim Stall. "Hey.", begrüße ich ihn und er blickt auf. "Hey. Hilf mir mal.", kommandiert er und drückt mir einen Ast in die Hand. Diese bereitet er grade vor, damit wir darauf das Stockbrot machen können.

Lächelnd setze ich mich neben ihn und schneide mit einem Messer an einem Ende die Rinde ab, bis es relativ spitz und dünn ist. Das machen wir solange, bis wir für jeden einen Ast haben. "Ist alles okay?", höre ich Jace Stimme irgendwann neben mir und zucke zusammen. "Ja warum?", frage ich unwissend und starre auf den Ast auf meinem Schoss.

"Naja, du schaust Magnus an als wäre er Gott persönlich, und Magnus ignoriert dich offensichtlich. Habt ihr gestritten?", fragt mein bester Freund besorgt. "Und du und Clary? Seid ihr endlich zusammen?", versuche ich wenig elegant das Thema zu wechseln, zu offensichtlich anscheinend.

"Hör auf Alec. Was ist passiert?", fragt er ernst und legt seine Arbeit beiseite. Ich umfasse den Ast fester und starre zu Magnus, der mit der Hilfe einiger Jungs die Feuerstelle vorbereitet und einen Tisch für Essen und Getränke aufbaut. "Ichwillmitihmschlafen.", nuschele ich. "Was?", fragt Jace und lehnt sich näher zu mir.

Ich atme tief durch. "Ich will mit Magnus schlafen.", flüstere ich und als ich sehe wie die Augen meines besten Freundes sich weiten halte ich ihm mit einer Hand den Mund zu. "Ich schwöre dir bei Gott, wenn du jetzt schreist oder irgendwem davon erzählst, dann wirst du nie wieder reden!", knurre ich warnend und er nickt heftig. Langsam ziehe ich mich von ihm zurück, und als er wirklich schweigt setze ich mich wieder vernünftig hin und sehe weiter meinen Freund an.

"Er weiß es nicht? Also, dass du willst?", fragt er neben mir. Ich nicke leicht. "Er hat es fast gehört, als ich mit Izzy geredet habe, aber sie hat mir rechtzeitig den Mund zugehalten. Ich muss mit ihm darüber reden, aber wie soll ich so ein Thema anschneiden?", frage ich und raufe mir verzweifelt die Haare.

Jace rutscht näher zu mir. "Warum willst du diesen Schritt mit ihm gehen?", fragt er sanft und ich spüre, wie unsere Schultern sich berühren. Ganz leicht aber spürbar, was mir recht ist. Ich brauche seinen Beistand, wir sind seit Ewigkeiten beste Freunde und immer füreinander da. Er wird mir jetzt auch helfen! Also atme ich tief durch.

"Ich.. ich liebe Magnus. Er ist alles woran ich denke! Er ist der Mensch, den ich immer finden wollte, obwohl ich nach niemandem Gesucht habe.", murmele ich. "Dein Lebensschicksalsschatz?", fragt Jace. Ich nicke. "Mein Lebensschicksalsschatz.", bestätige ich.

"Aber wieso willst du mit ihm schlafen?", fragt Jace wieder und jetzt sehe ich ihn verwirrt an. Doch als mein Blick seinen trifft, verstehe ich seine Frage. "Unsere Zeit ist begrenzt. In 17 Tagen fahren wir zurück nach Hause und er bleibt hier. Ich will etwas mit ihm. Eine Verbindung, die nichts und niemand zerstören kann. Ein Zeichen, dass ich immer irgendwie ihm gehöre, und er mir.", erkläre ich leise und sehe lächelnd zu Magnus rüber.

"Es geht nicht um den Sex an sich? Die Befriedigung und die Lust?", fragt Jace nochmal nach. Ich schüttele sofort den Kopf. "Nein. Ich will eine Verbindung mit ihm, die immer da ist. Die ich mit niemand anderem haben kann und will.", flüstere ich. Lächelnd klopft Jace mir auf die Schulter. "Sag ihm das. Genau so. Wäre ich Magnus und du würdest mir das sagen, wäre ich dir hoffnungslos verfallen.", grinst er.

Dankbar lächelnd sehe ich meinen besten Freund, meinen Bruder, an und nicke. "Du schaffst es immer wieder.", grinse ich. Fragend zieht er eine Augenbraue nach oben. "Mich aufzumuntern und mir in ausweglosen Situation einen Weg zu zeigen.", erkläre ich.

Lächelnd hebt er die Hand. "Gemeinsam..", fängt er an. Lächelnd schlage ich ein. "... sind wir stark.", grinse ich und umarme ihn. "Gott, ich bin immernoch so nervös.", murmele ich an seinen Hals. Er löst sich von mir und legt seine Hände auf meine Schultern. Ich halte seinem Blick stand und warte.

"Jocelyn und Luke werden heute nicht lange dabei sein. Clary, Izzy und ich werden die Kinder ins Bett bringen! Und dann seid ihr beide alleine am Lagerfeuer und könnt reden!", erklärt er. Lagerfeuer. Magnus und ich. Alleine. Das klingt romantisch. Wahrscheinlich die perfekte Gelegenheit um über so ein wichtiges Thema zu reden.

Also nicke ich. Schnell machen wir die Äste fertig und legen sie neben die Feuerstelle. Die Kinder sind gegangen und Magnus stapelt das Holz, dass wir später nach und nach dazu werfen, ordentlich auf, damit keiner sich daran verletzt. Jace schubst mich leicht in seine Richtung und geht dann ins Haus.

Vorsichtig lege ich meine Arme von hinten um ihn, als er wieder aufgestanden ist. "Bist du böse mit mir?", flüstere ich unsicher in sein Ohr. Seufzend dreht er sich in meinen Armen um und spielt am Saum meines T-Shirts rum. "Nein. Ich hab nur das Gefühl, du verheimlichst mir was. Ich dachte wir sind ehrlich zueinander und haben keine Geheimnisse. Und seit du vom Einkaufen zurück bist wirkst du... nervös."

Ich nicke und lege vorsichtig meine Arme fester um ihn, damit er nicht weglaufen kann. "Du hast recht. Ich bin nervös. Und ich habe ein Geheimnis vor dir.", fange ich an und spüre, wie er sich aus meinen Armen winden will. Grinsend ziehe ich ihn näher an mich. "Vergiss es. Dich lasse ich nie wieder los!", murmele ich und lehne meine Stirn an seine, nachdem er aufgehört hat zu zappeln.

"Was verheimlichst du mir?", brummt er genervt. "Das sage ich dir nachher. In Ruhe und alleine. Wir beide müssen über etwas reden, sehr dringend.", sage ich ernst, hauche ihm einen Kuss auf die Wange und folge Jace ins Haus zurück. Ich hoffe wirklich, dass alles gut wird und Magnus das genauso sehr will wie ich.

Das Glück der Erde...Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora