Chapter 11

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Sofort senkt er seinen Blick und ich fühle mich schlecht. "Magnus ich...", fange ich an doch er schüttelt den Kopf und ich verstumme. "Schon gut Alexander. Du weißt es ja nicht.", murmelt er. Die Tatsache, dass er mich bei meinem vollen Namen nennt sollte mich stören. Doch wie er es sagt hat es eine beruhigende Wirkung auf mich, also lasse ich es dabei.

Langsam entzieht er sich meinem Griff und geht weiter, ich in seinem Tempo neben ihm her. "Meine Eltern haben sich in Indonesien kennen gelernt. Mein Vater war dort im Urlaub und hat meine Mutter dort kennen getroffen. Nach einem Jahr Fernbeziehung hat er sie mit nach Amerika genommen und geheiratet. Ich bin hier geboren, habe aber auch die Sprache meiner Mutter gelernt.", erzählt er leise und ich höre ihm aufmerksam zu.

"Mein Vater ist vor zwei Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Er war noch ziemlich jung und es war für uns alle ein Schock. Er war der einzige Grund, weshalb meine Mom gerne hier gelebt hat. Nach seiner Beerdigung wollte sie wieder nach Indonesien ziehen. Sie hat mir die Wahl gelassen, ob ich mit will oder nicht. Seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen."

Seine Stimme wird immer leiser und es zerreißt mir mein Herz. Sanft nehme ich seine Hand, verschränke meine Finger mit seinen und versuche ihm so Halt zu geben. Er hebt den Blick und lächelt mich dankbar an. "Hast du noch Kontakt zu ihr?", frage ich vorsichtig und er nickt. "Wir schreiben ab und zu. Oder telefonieren dann und wann. Aber mit der Zeitverschiebung ist es nicht einfach.", erklärt er.

Ich nicke. Ich habe sicher tausende Fragen an ihn, will das Thema aber nicht ungewollt vertiefen. Es scheint etwas zu sein, worüber er es vermeidet zu reden. "Jetzt frag schon.", fordert er mich sanft auf und wir setzen uns auf eine Bank am Rand des Hofes. "Wieso bist du hiergeblieben?", frage ich leise.

Er lächelt und sieht zum Haus, wo Clary mit Luke herauskommt und Richtung Koppel geht. "Ich habe Clary fast sofort kennen gelernt, als sie hergezogen ist. Wir haben uns sofort verstanden und ich war fast öfter auf ihrem Hof als bei mir zuhause. Mein Leben ist einfach hier, nicht in Indonesien. Also haben Jocelyn und Luke mich aufgenommen.", antwortet Magnus und sieht weiter nach vorne.

Sanft streiche ich mit meinem Daumen über seinen Handrücken und lächele. "Was hat Clary dir eigentlich über mich erzählt?", fragt er irgendwann und ich bin irgendwie froh über diesen Themawechsel. Ich grinse leicht. "Sie meinte nur, das du bei den weiblichen Gästen sehr beliebt bist. Dass du asiatischer Herkunft bist, sehr heiß und schwul."

Der Junge neben mir schmunzelt. "Soso, das hat sie also gesagt.", murmelt er und ich nicke. "Und was sagen deine Begleiter dazu?", fragt er weiter und nun muss ich lachen. "Jace freut sich auf eine heiße Romanze zwischen uns. Izzy ist da eher geteilter Meinung.", erkläre ich und nun dreht er sich neugierig zu mir.

"Wieso ist sie geteilter Meinung?", fragt er neugierig und nun weiche ich seinem Blick aus. "Naja, ich bin was Gefühle angeht ein sehr empfindlicher Mensch und..." "Und sie hat Angst, dass das zwischen uns was Ernstes wird und ich dir das Herz breche, wenn du wieder nach Hause musst.", beendet er meinen Satz als könnte er meine Gedanken lesen.

Verlegen nicke ich und lächele leicht. "Ziemlich albern hm.", sage ich nur und Magnus fängt an meine Hand zu streicheln. "Finde ich nicht. Man weiß ja nie, was passiert. Ich finde es süß, dass deine Schwester so vorsichtig ist und sich um dich sorgt.", murmelt er und ich sehe lächelnd auf unsere Hände.

Eine Weile sitzen wir schweigend nebeneinander und halten Händchen. Ich genieße das wirklich. Diese Nähe zu ihm, ein Gefühl, das wir uns auch ohne Worte perfekt verstehen. Ich schweife mit meinen Gedanken ab, denke an Simon und Ragnor und Cat. An meine letzten Worte an sie. 'Und wenn ich mich wirklich verliebe und für immer dortbleibe, bekommst du als erste ein Abschiedsvideo.'.

Ich hatte es aus spaß gesagt. Ich hatte nicht erwartet hier jemanden zu treffen, für den ich mein gesamtes Leben aufgeben würde. Aber jetzt? Ich meine, ich kenne ihn seit einem Tag. Und ich denke ernsthaft darüber nach, ob meine Worte jetzt zur Wirklichkeit werden.

Magnus piekst mir in die Seite und holt mich so aus meinen Gedanken. Verwirrt schaue ich ihn an. Er lässt meine Hand los und steht auf, sofort vermisse ich diesen Kontakt zu ihm. Dafür könnte ich mich echt selber Ohrfeigen und innerlich mache ich das auch. Ich kann mich doch nicht nach einem wildfremden Menschen verzehren!

"Ich hab Hunger, kommst du mit Frühstücken?", fragt er. Ich schüttele den Kopf. "Ich muss kurz jemanden anrufen. Das ist wichtig.", murmele ich und Magnus zieht eine Augenbraue hoch. "Jemand, um den ich mir sorgen machen sollte?", fragt er und versucht es, wie einen Witz klingen zu lassen.

Ich lächele leicht und stehe Auf. "Eventuell.", antworte ich nur und gehe dann zu meinem Auto. Ich setze mich auf den Fahrersitz, lasse die Tür aber auf. Schnell wähle ich die Nummer und warte geduldig bis sie abnimmt. "Alec! Was für eine schöne Überraschung! Seid ihr gut angekommen?", werde ich begrüßt und entspanne mich sofort.

"Hey Cat. Ja, wir sind gut angekommen. Die Fahrt war sehr ruhig und gestern haben wir nur noch gegessen und sind dann sofort schlafen gegangen.", erkläre ich ihr kurz und kann ihren misstrauischen Blick praktisch vor mir sehen. "Aha. Du rufst also an, weil du bei Clary so gut schlafen kannst?", fragt sie provokant.

Ich lache leise. "Nein deswegen rufe ich nicht an.", antworte ich. "Dann rufst du an, weil du mich jetzt schon so sehr vermisst?", fragt sie weiter und ich könnte schwören, sie klimpert grade mit ihren Wimpern. "Teilweise, aber auch das ist nicht mein Hauptgrund.", antworte ich wieder.

Sie überlegt kurz. "Okay süßer, was ist los?", fragt sie nun leicht besorgt, aber ihre Neugier überwiegt. Ich atme tief durch und sortiere kurz meine Gedanken. "Du wartest schon ewig darauf und heute wird dein Wunsch wahr. Cat, ich muss mit dir über einen Jungen reden."

Das Glück der Erde...Where stories live. Discover now