Chapter 7

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Nach weiteren knapp vier Stunden fahrt, die relativ ruhig verliefen, fahre ich endlich auf den Hof der Fairchild's. Vorsichtig parke ich am Rand des Hofes auf dem kleinen Parkplatz und Izzy springt sofort aus dem Auto. Grinsend sieht sie mich an und ich hupe einmal kurz, um unsere Ankunft bekannt zumachen.

Auch Jace steigt aus und atmet einmal tief durch. Leise Stimmen dringen zu mir durch und ich nehme noch mein Handy und die Autoschlüssel, bevor ich aussteige und mir einmal durch die Haare gehe. Gemütlich gehe ich um das Auto herum und stelle mich neben Izzy.

Ein junger Mann kommt auf uns zu und sieht uns freundlich an. "Gäste oder Freunde der Familie?", fragt er höflich und lächelt ehrlich. Und das einzige was ich mir denke ist Wow! Vor uns steht ein Junge, ungefähr in unserem Alter. Seine schwarzen Haare sind nach oben gestylt und dadurch, dass er kein Oberteil trägt, kann ich seinen muskulösen Oberkörper sehen.

Seine Haut ist perfekt und goldbraun, leicht verschwitzt und dreckig von der Arbeit, aber ich stehe drauf! Wohldefinierte Muskeln ziehen sich über seinen ganzen Körper, die tiefsitzende Hose legt ein stück seiner V Linie frei und seine Augen funkeln golden. Bewundernd mustere ich ihn immer wieder von oben nach unten und als ich wieder in seinem Gesicht ankomme, sieht er mich ebenfalls interessiert an. "Magnus nun werd nicht albern! Die drei sind Teil der Familie!", erklingt Clary's fröhliche Stimme und im nächsten Moment fällt sie meiner Schwester um den Hals.

Grinsend sehe ich die rothaarige an, bis sie sich zu mir dreht. "Clary Fairchild, ein Zwerg wie eh und je!", begrüße ich sie und sie boxt mir auf den Oberarm. "Alec Lightwood, frech wie eh und je.", kontert sie, bevor sie auch mich fest umarmt. Mühelos hebe ich sie hoch und drehe sie ein paar mal, was ihr ein herzliches Lachen entlockt. Das man durch das Tangtop meine muskulösen Arme so gut erkennen kann, ist mir mehr als klar.

Als nächstes umarmt sie Jace und ich sehe, wie sie ihm einen Kuss auf die Wange drückt. "Gott, ist das schön euch zu sehen!", schwärmt sie und löst sich aus den Armen meines besten Freundes. Lächelnd stellt sie sich neben den jungen Mann vor uns und mustert uns.

Der dunkelhaarige räuspert sich und Clary sieht ihn entschuldigend an. "Leute, das ist Magnus, unser Stallboy wie ihn viele nennen. Magnus, das sind meine besten Freunde aus der Kindheit. Jace, Izzy und Alec.", stellt sie uns vor und zeigt bei jedem Namen auf die entsprechende Person.

Lächelnd gibt er jedem von uns die Hand und als meine Haut zum ersten mal seine berührt, habe ich das Gefühl, ein Stromschlag durchzieht mich. Meine Finger kribbeln und ich sehe in seinen Augen, dass er das selbe fühlt. Verlegen lächeln wir beide und lassen uns langsam los. Clary hakt sich bei Jace und Izzy ein und gemeinsam gehen die drei vor Richtung Haupthaus, Magnus und ich schlendern ihnen hinterher. Immer wieder sehen wir uns an und lächeln verlegen, schweigen jedoch.

Im Haus werden wir sofort von Jocelyn und Luke begrüßt. "Meine Lieben, endlich sehen wir uns wieder!", freut sich Clary's Mutter und zieht uns in eine Gruppenumarmung. Ich spüre Magnus Blick auf mir und kann mir ein lächeln nicht verkneifen, auch weil Jocelyn uns wie Kleinkinder rumschunkelt. "Ach, ihr seid so groß geworden!", schwärmt sie überschwänglich und betastet uns, als müsste sie sichergehen, das wir wirklich vor ihr stehen.

Belustigt lasse ich die Tortur über mich ergehen. "Ach und Magnus! Finger weg von unserem zukünftigen Schwiegersohn!", droht Luke spaßeshalber und erntet dafür einen Schlag von seiner Stieftochter. Grinsend sehen Jace und ich uns an. "Dein Schwiegersohn?", fragt Magnus etwas verwirrt und sieht mich mit einem undefinierbaren Blick an.

Grinsend deute ich mit meinem Kopf auf meinen besten Freund und in Magnus Gesicht macht sich Erkenntnis und auch ein Hauch Erleichterung breit. "So, ich liebe euch ja wirklich alle sehr aber ich bin grade sechs Stunden Auto gefahren und würde gerne duschen und was essen!", unterbreche ich das aufgeregte Durcheinander.

Izzy sieht Jocelyn flehend an und ich weiß genau was jetzt kommt. Alle Augen sind auf mich gerichtet und ich seufze. "Na gut. Ich gehe duschen und ihr beide", ich zeige auf Clary und Izzy, "legt mir alles raus, was ich für Lasagne brauche!", befehle ich.

Die Augen der Mädchen fangen an zu glitzern und sofort rennen die beiden in die Küche. Belustigt sehe ich den beiden nach und drehe mich dann zu Jace. "Hilf mir mal mit dem Gepäck.", sage ich und er nickt. Auch Magnus kommt wieder mit uns nach draußen. Jace schnappt sich seine Sachen aus dem Auto und verschwindet wieder im Haus.

Ich reiche Magnus das Gepäck von Izzy und nehme dann mein eigenes, um danach das Auto abzuschließen. "Du kannst wohl sehr gut kochen.", bricht Magnus das Schweigen und ich lächele. "Darüber kannst du dir später eine eigene Meinung bilden. Ich bin immer offen für Kritik und Anmerkungen.", grinse ich und auch er lacht leise.

Gemeinsam bringen wir die Sachen in die Schlafzimmer und ich krame sofort neue Klamotten und meine Hygieneartikel hervor. Als ich mich umdrehe steht Magnus in der Tür am Türrahmen angelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt. Ich habe Mühe, meinen Blick in seinem Gesicht zu halten, statt diesen Gottähnlichen Körper zu bewundern.

"Ihr habt ein eigenes Badezimmer. Clary's und Izzy's Zimmer ist direkt links nebenan. Ich wohne auch hier, mein Zimmer ist den Flur runter die letzte Tür rechts, falls du mich mal besuchen willst.", sagt er, zwinkert mir zu und geht. Eine angenehme Gänsehaut bedeckt meinen Körper und mir wird gleichzeitig warm und kalt. Schnell verschwinde ich in unserem Bad, ziehe mich aus und stelle mich unter das warme Wasser der Dusche.

Die Erfrischung tut gut. Die Wärme entspannt meine Muskeln und das Wasser klärt meine Gedanken. Magnus hat ganz eindeutig mit mir geflirtet. Habe ich auch mit ihm geflirtet? Kann man überhaupt irgendwas, das ich tue, flirten nennen? Eins ist auf jeden Fall klar: er ruft eine Reaktion in mir hervor, die ich bisher noch nicht kannte.

Nach dem Duschen ziehe ich mir einfach eine kurze Sporthose und Socken an und laufe Oberkörperfrei nach unten, ein T-Shirt in der Hand. Im Gegensatz zu New York, wo die Temperaturen fast immer recht frisch sind, ist es hier wie im Hochsommer in Spanien. Mir ist heiß, doch als ich Magnus mit meinen Freunden und meiner Schwester in der Küche antreffe, weiß ich, dass das nicht nur vom Wetter hier kommt.

Ich lege mein Shirt beiseite und klatsche in die Hände, um mich in der Küche bemerkbar zu machen. "So bitte einmal Platz machen. Der Meister muss arbeiten!", grinse ich und lachend setzen die vier sich auf die andere Seite der Küche an den Tresen, damit wir uns nebenbei weiter unterhalten können, während ich mit der Zubereitung des Essens anfange.

Das Glück der Erde...Where stories live. Discover now