EIGHT

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"Ey, Kunpimook. Warte mal!"

Die Augen verdrehend, machte ich eine hundertachtzig Grad Kehrung und musterte einen Yugyeom, der schnellen Schrittes auf mich zu kommt. Auch Youngjae blieb neben mir stehen, hatte eine Augenbraue hochgezogen.

"Du schuldest mir jetzt was, dafür, dass ich mich für dich eingesetzt habe.", entkam es ihm vollkommen von sich überzeugt. "Und du kannst dir bestimmt denken was."
"Ist es nicht eher fatal, dass du jetzt mit so einer Aussage nach Unterrichtsschluss zu mir kommst, während wir vor der Schule stehen?"
"Scheiss dir jetzt mal nicht in dein weißes Hemd.", versuchte er die Stimmung aufzulockern. Ich warf einen genervten Blick, den eigentlich Yugyeom gegönnt war, Jae zu, der mich nur mit einem fetten Grinsen betrachtete.

"Aber nachdem ich dir aus der Scheiße geholfen habe, kann ich ja ein bisschen Dankba-"
"EY YO, YUGYEOM!" Der Große seufzte, drehte sich um. Nicht gerade erfreut war er über die Störung unseres Gesprächs. Mein Blick richtete sich auf zwei Jungen, die gerade auf uns zu kamen. Ein Blonder, ein Brünetter. Komischer Weise kam mir die Stimme des Blonden ungemein bekannt vor.
"Jackson", raunte er. Ich musste schlucken bei dem Namen. Sofort stiegen mir die Szenen in den Kopf. Panik stieg in mir auf. Auch Youngjae schaute die Beiden mit großen Augen an, als würde er sie auch in Anführungszeichen kennen.

"Hast du neue Freundschaften geschlossen, huh?" Jackson legte lässigen den Arm um den Größeren, grinste ihn schief an. Allein an seiner Ausstrahlung konnte man erkennen, wie genervt der Gelbhaarige wieder einmal war. Das Typische eben.
"Willst du uns sie nicht vorstellen, Yugyeom?", nervte er weiter, als keiner eine Antwort von sich gab. Yugyeom seufzte zeigte mit dem Finger auf mich: "Kunpimook Bhuwakul", dann glitt sein Finger zu meinem besten Freund, "Choi Youngjae".
"Nur keine Begeisterung", lachte der Blonde, wuschelte dem Jahrgangsliebling durch sein Haar, die wahrscheinlich staubtrocken sein mussten, so oft wie er sie sich färbte.

"Wars das? Ich möchte gern mit meinen Freunden allein reden.", erwiderte er, wobei er das Wort Freunden in Gänsefüßchen mit Hilfe seiner Finger setzte. "Ach so, ach so... hmm" Kurz schien Jackson zu überlegen, was er tun sollte. Kaum hatte er dies getan, schnappte er seinen Freund am Ärmel und zog ihn mit sich, trällerte ein fröhliches: "Komm mit, Jaebum."

Mein bester Freund, mit offenstehenden Mund, lugte den Beiden noch hinter her, nuschelte den Namen des Dunkelhaarigen vor sich hin. Irgendwie ließ mich das Gefühl nicht los, dass es sich bei Youngjaes neuer Bekanntschaft um diesen Jaebum handelte. Wenn dem wirklich so war, dann musste ich ihm unbedingt von seinem Vorhaben abhalten, ihn näher kennenzulernen, falls es zu dem überhaupt kommen sollte.

"Also, wo waren wir?"
"Ich sollte dir dankbar sein und warst dabei mir eine Predigt zu halten.", sagte ich gelangweilt, ohne jegliches Interesse.
"Ach ja, kann ich jetzt auf Dankbarkeit hoffen?"
"War es so geplant, dass du mir aus dieser Sache hilfst, nur damit ich dir dann helfe? Ich bin zwar dankbar, aber ni-"
"Ach komm BamBam, steck dein scheiß Ego in die Tasche und sag einfach ja. Oder ist es dir lieber, wenn du in Koreanisch durchfällst, nur weil dein Ego zu groß war, um Hilfe anzunehmen?", unterbrach Youngjae meine Rede, was mich mit den Augen rollen und genervt seufzen ließ. Ohne darüber nachzudenken schlug ich ihm mit meinem Ellenbogen gegen den Bauch, was einen leisen, dumpfen Schlag auf Grund der Kleidung zu verantworten hatte. Am Liebsten hätte ich ihn gerade windelweich geprügelt. Allerdings hatte er dann doch recht in einigen Dingen, auch wenn ich es mir nur ungern eingestehen wollte.

"Hör doch auf deinen Besten. Ich tu dir schon nichts. Spiel dich also nicht auf wie eine Diva, meine Güte." Yugyeoms Stimme war genervt, auch seine Augen schauten jähzornig in meine, als würde er jeden Moment mich gleich zu Tode prügeln.
"Ja Ja, okay. Dann mach ich's halt, damit ihr mich in Ruhe lasst."

𝗗𝗲𝗺𝗶𝘀𝗲𝘅𝘂𝗮𝗹 ✧ YUGBAMWhere stories live. Discover now