THIRTEEN

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"YOOJUNG, HÖR AUF!", schrie Yerim. Sie wollte bereits aufstehen, doch wurde von Sei festgehalten. Youngjae schaute nur überfordert drein, wusste anscheinend weder wo oben, noch unten war.

"Mir egal.", raunte Yugyeom, verschränkte ebenso seine Arme, "Ich wurde nie gefragt, ob ich einer Herde von Zicklein anführen will. Und es ist mir genauso egal, ob ihr mich zum Teufel jagt, nur weil ich endlich mal Klartext rede. Es nervt der beliebteste Schüler von euch zu sein. Immerhin bin ich nur irgendjemand und niemand besonderes. Ich kann es einstecken, wenn man mich abneigend behandelt, aber ich verstehe es nicht, wenn ihr andere, die nichts dafür können, mit einbezieht. Kunpimook trägt keine Schuld. Er versucht mir nur mit dem Schulkram zu helfen und umgedreht. Dass er nun wie der letzte Idiot bei euch dasteht, ist unterste Schublade."

Getuschel füllte den Raum. Hilflos schaute ich zu Youngjae, hoffte, dass er irgendwas tun würde. Doch er verblieb in seiner Starre und rührte sich nicht. Ich senkte meinen Kopf.

"Ach so, ist das so?", meinte die Kleine, kam Yugyeom gefährlich nahe, nahm ich im Augenwinkel wahr und war somit Anlass, dass mein Kopf hochschellte. Würde es nicht so lächerlich aussehen, wie so ein winziges Mädchen vor einem gefühlten Riesen als Junge stande, hätte ich tatsächlich ernst bleiben können. Doch ich konnte mit kein auffälliges Kichern verkneifen.

"Idiot, was denkst du wer du bist?", zischte Yoojung und schenkte mir einen vernichtenden Blick zu, was mir sofort jegliche Emotion aus meinem Gesicht jagte.

"Die Frage ist eher für wen du dich hälst?", entkam es Yugyeom und nahm mich somit in Schutz, "Bist du etwa eifersüchtig, dass er mir näher steht als du mir?"
Sie kniff ihre Augen zusammen, rümpfte ihre Nase. "Natürlich nicht! Du bist mir scheissegal!"
"Also, wieso probst du so einen Aufstand?"

Yoojung gab nach, ging von uns weg und pflanzte sich auf ihren Platz. Ihre Wangen zierten einen unverkennbaren Rosaschimmer. Ich blies nur meine Wangen auf und schüttelte meinen Kopf. Yugyeom warf mir ein kurzes Lächeln zu. Unsicher erwiderte ich dieses.

"Danke", murmelte ich leise, als er an mir vorbeiging, um auf seinen Platz zu gehen. Schief grinste er, erwiderte jedoch auf mein Danke nichts. Angespannt ging ich auch wieder zurück auf meinen Platz.

"Das kam unerwartet?", murmelte Yerim hinter mir. Sei und Youngjae stimmten ihr zu. "Ich glaub da kommt noch eine größere Scheiße auf ihn und vielleicht auch auf dich zu, als nur diese Auseinandersetzung."
"Yugyeom hat's ja jetzt gefühlt bei jedem vermasselt.", kam es von Sei. Ich seufzte nur.
"Ich nenne es ja gepflegt den Kopf gewaschen. Ist ja klar, dass es ihn nervt, wenn so gut wie jeder auf ihn besessen ist.", erklärte ich. Damit war vorerst Ruhe.

Ich stützte meinen Kopf in meine Hände, hatte nun wirklich keinen Bock mehr auf Schule für den heutigen Tag. Es war zu viel passiert, was mir den Nerv raubte und dann sollte ich auch noch mit Yugyeom Nachhilfe haben. Das würde ich heute nicht mehr verkraften und die Motivation fehlte mir schlichtweg.

Auf die nächsten Tage hatte ich auch keine großartige Lust mehr. Was würde kommen? Hänseleien? Streit? Mobbing? - Ich wollte es mir, um ehrlich zu sein, nicht vorstellen und auch genauso wenig ausmalen. - Aber ich sollte optimistisch bleiben. Es waren nur noch drei Wochen bis zu den Prüfungen und somit dem Ende dieser Hölle.

Mehr machte ich mir Sorgen um Yugyeom. Wie würden die Anderen auf ihn reagieren, nachdem sich diese Auseinandersetzung wie ein Lauffeuer verbreitet hatte? Würden sie auf ihm herumhaken? Würden sie ihn in Ruhe lassen? Ich hoffte nur das Beste. Er war eine nette Person. Er hatte Gutes verdient.

"Was denkt ihr, was nun passieren wird?", fragte Yerim und schien in Gedanken zu sein. Ich zuckte nur mit den Schultern.
"Dinge passieren.", waren meine Worte, ehe die Lehrerin den Raum betrat.

𝗗𝗲𝗺𝗶𝘀𝗲𝘅𝘂𝗮𝗹 ✧ YUGBAMWhere stories live. Discover now