THIRTY

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Mit schmerzenden Kopf, erwachte ich aus meinem Schlaf, kniff meine Augen zusammen wegen der Helligkeit. Mir entkam ein heiseres Seufzen, ehe ich eine gewisse Last um meiner Taille spürte, die mir das Aufrichten um einiges erschwerte.

"Was zur Hölle?"

Yugyeom hatte sich an meinen Körper gekuschelt und schlief weiterhin seelenruhig wie ein kleines Baby. Ich hätte mich drehen und wenden können, weiterhin würde er schlafen und nichts von all dem mitbekommen. Leise seufzte ich erneut.

"Ach komm schon. Ich will doch nur aufstehen...", murmelte ich, versuchte seine Umklammerung zu lösen, in dem ich seine Arme von meinem Körper entfernte. Zwar verzog der Jüngere das Gesicht, als ich seine Arme bewegt hatte. Aufwachen tat er im Anschein trotz allem nicht.

Als ich mich dann hingesetzt hatte, meine Füße den Boden berührten, bekam ich das komplette Ausmaß des gestrigen Tages zu spüren. Arg plötzlich drehte sich mir mein Magen um; mir wurde speiübel und auch mein Kopfschmerzen hatten eine völlig neue Ebene an Schmerz erreicht.

"Oh fuck..." Schmerzend strich ich mir durch das Gesicht, hielt inne.

Das war wirklich eine beschissene Idee, bei diesem Feiern mitzumachen. Da konnte ich ja echt froh sein, dass nichts weiter passiert war und ich Kleidung an meinem Körper trug. Sonst hätte ich es noch mehr bereut, als ich es jetzt schon tat.

"Alles gut?", hörte ich hinter mir, was mir zeigte, dass ich den Jungen doch aufgeweckt haben musste. Seine Hand legte sich auf meine Schulter, strich behutsam über meine Haut. Ich nickte nur und versuchte mir dabei nichts von meinem Unwohlsein anmerken zu lassen.

"Du verträgst anscheinend nicht so viel, hmm?" Erneut nickte ich auf seine Frage, fühlte mich ein wenig ertappt dabei. Doch an meinem Verhalten hätte man es auch nur unschwer ablesen können.

"Trink Kaffee oder Tee.", meinte er, "Soll ich dir welchen machen?" Schulterzuckend beantwortete ich seine Frage. Sollte er eben machen, daran würde sich doch sowieso nichts ändern.

"Bist du immer so gleichgültig?"
"Weniger als du.", grummelte ich ihm und folgte ihm in die Küche. Er lachte stumpf, tapste vor mir her.

"Wunder dich nicht, meine Mutter könnte schon wach sein.", erklärte Yugyeom und schob mich auf einen Stuhl, zwang mich somit, mich hinzusetzen.

"Wie spät ist es überhaupt?"
"Kurz nach sieben."

Seltsamerweise fühlte es sich so viel später an. Gegen neun oder zehn Uhr, doch überhaupt nicht nach sieben. Das war gar nicht meine Zeit. Ganz und gar nicht. Nüchtern würde ich definitv wesentlich später wach werden. Jedenfalls in letzter Zeit.

"Mir ist echt nicht gut."

Meinen Kopf legte ich auf dem Tisch ab, schloss meine Augen. So wie es das Schicksal wollte, musste sich im Schwarz komplett alles drehen, sodass es mir umso übler erging.

"Wer saufen kann, muss auch mit den Folgen rechnen."
"Oh bitte halt einfach nur das Maul, du Pisskopf und lass mich in Ruhe sterben."
"Ach komm, so schlimm ist das nicht. Du bist ja schlimmer als jedes Mädchen, das ihre Tage hat."

Ironischerweise hätte ich mich auf Yugyeoms Aussage übergeben müssen. Allerdings würde ich mir das noch weniger wünschen, als meinen jetzigen Zustand. Ich bekam einen halben Anfall, nur wenn ich daran dachte und es mir vorstellte.

"Ja, wird schon wieder, Pisskopf."

Einen bösen Blick schenkte er mir, stellte mir eine Tasse vor die Nase, die nach kurzem begann mit dampfen, da Yugyeom heißes Wasser hineinschüttete. Neckend streckte ich ihm die Zunge heraus, was ihn nur weiterseufzen ließ.

"Ich hab dich doch ganz arg dolle lieb, du großer Pisskopf.", sagte ich an der Tasse nippend, " Du bemutterst mich besser als meine eigene Mutter."
"Du sagtest ja auch, du würdest sterben. Da muss ich dir schließlich beim Abtreten helfen."
"Oha autsch." Schmerzend hielt ich mir die Brust, musste wenig später beginnen mit Lachen, was der Jüngere erwiderte.

"Eine Frage hätte ich dann noch: Kannst du dich an gestern erinnern, als wir nach Hause gegangen waren?"

Irritiert runzelte ich meine Stirn, wusste nicht genau was er von mir hören wollte. Wissen, was er meinte, tat ich es erst recht nicht. Das Einzige, woran ich mich erinnerte, war, dass Yugyeom mich herauszog. Mehr oder weniger. Jackson hatten wir einfach im Klub gelassen, ohne Rücksicht auf Verluste. Was aus ihm wurde, wusste ich nicht.

"N-nein?"
"Soll ich dir auf die Sprünge helfen?"

Ganz plötzlich war sein Kopf vor meinem, schaute mir in die Augen, was mich die Luft anhalten ließ. Mir wurde mulmig dabei, so nahe wie er mir war. Überhaupt nicht angenehm.

"Ja oder nein?"

𝗗𝗲𝗺𝗶𝘀𝗲𝘅𝘂𝗮𝗹 ✧ YUGBAMWhere stories live. Discover now