TWELVE

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"Was wirst du machen wegen Eunwoo? Ich denke nicht, dass du einfach so gefragt hast."

Wir liefen den langen Gang entlang, auf dem Weg zu Yugyeoms Spint. Er zuckte lediglich mit den Schultern, wusste anscheinend selbst keine Antwort auf meine Frage.

"Mich musst du nicht in Schutz nehmen. Ich bin alt genug, um mich selbst zu verteidigen."
"Also wäre es auch in Ordnung für dich, ginge sie am nächsten Tag auf dich mit einem Messer los, ja?" Ich lachte leise auf und strubbelte mir durch die Haare. Die Vorstellung war lustig. Eunwoo war zwar ein Biest, allerdings traute ich ihr soetwas nicht zu. Sie würde ihre Grenzen kennen, hoffte ich.

"Es muss auch nicht Eunwoo sein. Jeder andere kann auch ein Beispiel sein.", fügte er noch seinen Worten hinzu.
"Wie gesagt, ich kann auf mich allein aufpassen. Du brauchst dich nicht um mich Sorgen, Yugyeom."
Seufzend gab er "Was auch immer von sich." und verdrehte seine Augen.
"Hier, zieh dich um.", meinte er nur und überreichte mit seinen Pullover, den ich dankend mit einer kleinen Verbeugung annahm. Er schmiss seinen Spint zu.
"Nicht dafür, okay? Ich kann nichts ändern, dass die alle wie besessen sind."

Ich lächelte ihn nur an. Yugyeom lächelte zurück. Meinen Blick wandte ich jedoch schnell ab und verkrümelte mich in der nächstgelegenen Toilette, um mich umzuziehen. Als ich das geschafft hatte, klingelte es zum Pausenende und jeder stürmte in seine Klassen, einschließlich mir.

Erneut hörte ich Gekicher und Geläster, währenddessen sie mich alle anstarrten. Youngjae schaute mich nur besorgt an, schenkte mir dann doch ein aufmunterndes Lächeln. Ich ließ mich auf meinen neben ihm Stuhl fallen.

Als dann auch noch Yugyeom in die Klasse trat, verstummte für wenige Sekunden das Getuschel, nur um noch lauter zu werden.

"Gyeomi~", fing ein Mädchen an und hielt das Handgelenk des Angesprochenen fest, der somit stehen blieb. Ich rümpfte die Nase, verfolgte das Geschehen. Besser gesagt, ich war gezwungen das Geschehen mir zu mindestens anzuhören. Die Klasse war untypischerweise vollkommen still und verleihte mir das Gefühl, dass etwas schlimmes passieren würde.

"Was hälst du von uns allein eigentlich?", fragte das Mädchen weiter und klimperte mit ihren Wimpern. Ihr Name war Yoojung, eine Freundin von Eunwoo, bekannt dafür, dass sie süß und niedlich in einem Moment war und im nächsten war sie ihre Freundin höchstpersönlich. Beide nahmen sich von ihrem Verhalten nicht sonderlich viel voneinander.

"Öhm", gab Yugyeom von sich, kratzte sich am Hinterkopf, "Ich kenne euch alle nicht, um euch einschätzen zu können."
"Bist du es gewollt zu ändern, Gyeomi~?" Sie schnappte seine Hand und blinzelte ihn mit großen Augen an.

"Was wird das, BamBam?", fragte mich mein bester Freund skeptisch. Auch Yerim und Sei schauten besorgt zwischen mir und dem Jüngeren her, als ich mich umdrehte. Wenn selbst die Drei mitbekamen, dass etwas nicht stimmte, würde definitv etwas schief laufen. Wirklich schief.

"Ich weiß es ni-"
"Ey, Kunpimook. Komm mal her.", befahl mir Yoojung, die eine Augenbraue in die Höhe zog. Ich zog scharf die Luft ein. Das würde vollkommen in die Hose gehen, das könnte ich wetten.

"Wie findest du ihn?", fragte sie unfreundlicher, hatte ihre Arme dabei verschränkt. Yugyeom und ich schauten uns geschockt an.

"W-wieso fragst du?", entkam es Yugyeom unsicher. Yoojung fing an zu lachen. Die Klasse murmelte leise vor sich hin.
"Stell ich hier die Fragen oder du, Gyeomi?", wurde sie lauter und verschreckte mich ein wenig. Dem Größeren erging es anscheinend nicht anders als mir.

"Ich kenn ihn nicht.", murmelte Yugyeom. Ich schluckte.
"Ach so~. Wie war das dann auf dem Gang? In der Pause? Wir sind alle besessen? Weißt du eigentlich wie verlogen du bist, Kim Yugyeom?"

𝗗𝗲𝗺𝗶𝘀𝗲𝘅𝘂𝗮𝗹 ✧ YUGBAMWhere stories live. Discover now