EIGHTEEN

398 44 0
                                    

Das Wochenende verlief ruhig, besser bekannt als die Ruhe vor dem Sturm. Denn nun war wieder Montag und nun würde sich zeigen, was Yugyeoms Worte anrichteten. Ich hatte schon Angst. Nicht, dass ihm etwas schlimmes widerfahren würde, nur weil er die Wahrheit sagte. Ich seufzte.

"Das ist nun bestimmt das dritte Mal, dass du hier so laut vor dich hinseufzt. Was ist denn los, Bam?" Youngjae warf mir einen besorgten Blick zu, als wüsste er nicht, was mich bedrückte. Doch er lächelte verstehend und boxte mich gegen meinen Arm, meinte nur: "Mal den Teufel nicht an die Wand. Yugyeom wird sich schon wehren können. Denkst du wirklich, dass etwas schlimmes passieren würde?"
"Ich weiß nicht.", murmelte ich ungenau und warf meinen Kopf in den Nacken.

An unserer Schule angekommen, warfen uns die ersten Schüler Blicke zu, die mich jetzt schon verletzten. Alle so vernichtend. So verachtend. So hasserfüllt. Es wurde mir jetzt schon zu viel. Womit hatte ich das verdient? Ich wurde doch sonst immer von ihnen links liegen gelassen und keiner von ihnen interessierte sich für so jemanden wie mich. Nur weil ich mich allmählich mit dem Jungen verstanden, für den sie alle schwärmten? Das war völlig bescheuert!

"Hey, zieh nicht so eine Fleppe! Du bist besser als die, Großer."

Leicht musste ich schmunzeln. Der Brünette nannte mich immer Großer, wenn ich niedergeschlagen war oder Angst vor etwas hatte. So wie jetzt.

"Wird schon schief gehen", meinte ich und öffnete die Tür des Fachraums, in welchem wir nun hatten. Schnell lief ich zu meinem Platz und setzte mich hin. Natürlich war das Gemurmel unüberhörbar.

Wenig später erschien dann auch Yugyeom, der genervt durch den Raum sah. Ein kurzes, unauffälliges Lächeln schenkte er mir zur Begrüßung, ehe er sich auf seinen Platz setzte.
Alle Blicke waren auf ihn gerichtet.

"Da ist ja unser liebes Arschloch.", stolzierte Eunwoo herein, gefolgt von ihrer Freundin und weiteren Mädchen, die als eine Art Anhängsel dienten, um den Jüngeren einzuschüchtern. Eunwoo blickte kurz zu mir, kniff ihre Augen zusammen, bevor sie sich vor Yugyeoms Tisch stellte.

"Das ist nicht deine Klasse.", raunte er ihr entgegen. Ich ballte langsam meine Hände zusammen, presste meine Lippen zusammen, um meinen Mund zu halten. Ein falsches Wort und ich könnte geliefert sein.

"Ich wollte Yoojung begleiten."
"Dann kannst du ja wieder gehen." Sein abweisender Unterton in seiner Stimme war kaum überhörbar. Wüsste ich nicht, dass er mit Absicht so war, hätte ich vielleicht eine Gänsehaut vor Angst bekommen. Aber er wollte sich schützen und wusste genau, dass er nicht so war, wie er sich hier gerade präsentierte.

"Yugyeom", seufzte sie und zog eine Augenbraue in die Höhe. Mit der Hand stützte sie sich auf der Bank vor Yugyeom ab. Vermutlich wollte sie bedrohlich wirken, was bei ihrer Größe keine sonderliche Wirkung auf Yugyeom hatte.
"Ich kenne dein größtes Geheimnis und das weißt du."

Alle murmelte mit ihren Freunden und Banknachbarn. Doch in meinem Kopf ratterte es. Was hatte es zu bedeuten? Kannten sie sich mehr, als sie es vorgaben?

"Irgendwie geht das hier voll nach hinten los.", zischte Youngjae, stützte sich in seine Hände ab.
Yugyeom gab nur ein "Schön für dich." dem Mädchen als Antwort.

"Eunwoo, hau ab. Das ist nicht deine Klasse."
"Und da kommt unsere ach so liebenswerte Yerim." Sie verdrehte ihre Augen und wendete ihren Kopf zur Rothaarigen. "Denkst du wirklich, du hättest eine Chance bei Yugyeom, nur weil du dich für ihn einsetzt? Der Typ hält sich für etwas besseres!"
"Besser, als ihn nieder zu machen, nur weil er nicht so dumpf im Schädel ist, wie ihr Weiber und jetzt macht 'ne Fliege in eure Klasse, ihr Zicken."

𝗗𝗲𝗺𝗶𝘀𝗲𝘅𝘂𝗮𝗹 ✧ YUGBAMWhere stories live. Discover now