ELEVEN

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Gelächter erfüllte den Raum. Meine Augen geweitet vor Schrecken. Eunwoo, deren Gesicht voller Schadenfreude strahlte, hielt eine leere Flasche in der Hand. Meine Wut baute sich allmählich auf, was ich jedoch versuchte herunterzuschlucken. Denn das war genau ihr Ziel; ich sollte aus der Haut fahren. Aber ich gönnte ihr es nicht. Absolut nicht.

Ein kleines, gespieltes "Hups" entfloh ihren Lippen. Sie kicherte. "Das tut mir aber sehr leid. Das wollte ich nicht.", spielte sie weiter. Doch ich lächelte nur, biss mir auf die Zunge. Youngjae schaute abwechselnd zwischen dem Biest und mir her. Doch ein Wort über seine Lippen bringen, schaffte er nicht. Zu überfordert war er von dem plötzlichen Geschehen.
Gerade als ich ein Wort sagen wollte, drehte sie Yerim herum, schaute Eunwoo mit einem vernichtenden Blick an.

"Spinnst Du? Geht dir noch ganz gut?"
"Mir ist die Flasche hingefallen, kann ja mal passieren Yeri.", redete sie sich raus, tat einen auf unschuldig. Yerim war klug und ließ sich nicht einlullen. Die Hand der Brünetten legte sich auf die Schulter der Rothaarigen, die darauf scharf die Luft einzog.

"Natürlich. Du trinkst ja auch immer Kirschsaft, der ja sooo super für die Figur ist. Willst du mich verarschen?"
"Ich hatte halt Bock auf Kirschsaft."
"Du trinkst nie Säfte, nur Wasser und Tee. Hör auf zu lügen. Wir kennen dich, Eunwoo.", deckte Yerim alles auf, nahm mich somit in den Schutz. Sie stieß die Hand von ihrer Schulter und verschränkte ihre Arme ineinander.

Glücklicherweise machte sie dann auch einen Ablug, als sie "Hat er nicht anders verdient." von sich gab und uns somit zurückließ. Ich seufzte erneut, legte ein Lächeln auf meine Lippen, um Yerim zu danken.

"Dein Schulhemd ist versaut.", murmelte sie, strich die dunklen, nassen Flecken entlang, "Das kriegst du selbst mit der besten Reinigung nicht mehr heraus."
"Das ist halb so wild.", entgegnete ich ihr, schüttelte meinen Kopf.
"Ich hätte dir meinen Pullover gegeben, aber der liegt zu Hause warm und trocken. Und ich denke auch nicht, dass du deinen im Spint hast, damit du das Oberteil wenigstens wechseln kannst.", mischte sich auch nun Youngjae ein, der sich wieder gefangen hatte. Wieder schüttelte ich meinen Kopf. "Das ist nicht nötig. Das trocknet auch wieder. Dann muss ich eben ein Neues kaufen. Das ist halb so wild."
"Das klebt wie sau. Es wäre schon besser, wenn du das Hemd wechselst."

Ich legte meinen Kopf auf die Bank. Wieso musste das auch mir passieren? Andere würden einen in Frieden lassen, aber meine Mitschüler machten mir die letzten Schultage zum puren Horror. Auf Yugyeom die Schuld abwälzen, war falsch. Er besaß keine. Immerhin nervte es ihn selbst, aber wehren tat er sich nicht. Aber es würde sich nun auch nicht mehr lohnen, wenn er etwas sagte. Die Schulzeit war so gut wie vorbei.

"Kommt, lasst uns gehen.", meinte Yerim. Nur widerwillig erhob ich mich von meinem Platz und lief den Beiden mit hängenden Schultern hinterher. Während Youngjae und Yerim sich miteinander unterhielten, war der Tag für mich schon gelaufen. Einzig und allein wollte ich nur noch heim und überlegte daher, dass ich die Nachhilfe mit Yugyeom für heute sausen ließ.

"Was ist denn mit dir passiert?", hörte ich hinter mir, erschrak mich sofort von diesen Worten hinter mir. Der Jüngere legte einen besorgten Blick auf mich, was mich nur seufzen ließ.

"Schon gut, halb so wild."
"Wer war das?", er trat näher auf mich zu, strich mit seinen Fingern über die dunklen Flecken, nur um dann angewidert sein Finger zu betrachten.
"Ernsthaft. Das ist halb so wi-"
"Eunwoo, aus der Parallelklasse. Sie hat ihm eine Flasche Kirschsaft über den Körper geschüttet.", unterbrach mich die Rothaarige, wofür ich sie hätte verfluchen können. Es war meine Angelegenheit; nicht ihre.

"Ach so. Willst du meinen Pulli haben? Könnte bisschen unangenehm über die Zeit werden, wenn du noch weiter in dem Hemd steckst und vor dich hinklebst."
"Also...", mein Blick glitt hilflos zu Youngjae, der wie ein Irrer mit dem Kopf nickte, was mich Yugyeoms Frage bejahen ließ.
"Na gut, dann gehen wir zu meinem Spint, geb dir meinen Pulli und du ziehst dich dann um. Okay?"
Ich nickte erneut, hatte ein Lächeln auf meine Lippen gelegt.

𝗗𝗲𝗺𝗶𝘀𝗲𝘅𝘂𝗮𝗹 ✧ YUGBAMWhere stories live. Discover now