THIRTY FOUR

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Sicht BamBam;

Einige Tage später trafen Jaebum und ich uns, Youngjae hatte uns kurzfristig abgesagt, was allerdings nicht schlimm war. Mit dem Ältesten konnte man am einfachsten und ernsthaftesten reden, wenn man jemanden einmal zum Reden brauchte. Vergleichsweise zu Youngjae, der über jede dritte Aussage von mir einen Witz riss und sonst auch kaum einmal für zehn Minuten Ernst bleiben konnte.

Mir war aufgefallen, dass ich oft, viel zu oft, mit Yugyeom meine Zeit verbrachte und mir ziemlich nervend in seiner Gegend vorkam. Vor allem jetzt, in der Zeit der Prüfungsphase, war ich oft bei ihm, da ich schließlich ihm noch mit Mathematik weiterhin half und wir auch sonst nicht mehr zur Schule gingen. Ich brauchte Abwechslung, daher wollte ich etwas mit Youngjae unternehmen, der seinen Freund im Schlepptau hatte, so wie neuerdings immer, seit dem sie zusammen waren. Allerdings hatte gerade er abgesagt, der seinem Freund so gut wie immer am Allerwertesten hing und nicht von seiner Seite wich.

"Hörst du mir noch zu?"
"Oh, tut mir leid..", erwiderte ich und bemerkte erst jetzt, dass ich mit meinen Gedanken vollkommen abgedriftet war, was mir nun umso peinlicher war.
"Ist Youngjae immer so anhänglich? Ich meine, es ist süß und alles, aber manchmal nervt es mich, dass er immer nur zu bei mir sein will."
"Dann sag ihm das doch. Manchmal braucht er das direkt ins Gesicht, weil er das nicht mehr mitbekommt. Anfangs wird er zwar enttäuscht sein, aber sein Verständnis wird Überhand nehmen. Weißt du?"

Jaebum wurde still, sah aus dem Fenster; seine Augen zusammengekniffen. Ich wusste ganz genau, dass er mit sich rang mir nicht zu widersprechen, aus Angst, dass er Youngjae verletze könnte. Doch ich kannte den Sonnenschein lang genug, um zu behaupten, dass er sowas wegsteckte, egal ob ihm die Person nahestande.

"Ich weiß nicht..", hauchte er und biss sich auf die Lippe. In wenigen Sekunden schüttelte er mit dem Kopf, ließ seine Unsicherheit verschwinden und legte ein neckendes Lächeln auf seine Lippen. Ich zog meine Augenbrauen zusammen, auf Grund seines plötzlichen Sinneswandels.
"Und jetzt sag mir, was läuft zwischen Yugi und dir?"
"Uhmm rein gar nichts?", entkam es mir etwas zu frühzeitig und im völlig falschen Ton, was Jaebum stutzig werden ließ.
"Ach wirklich? Kein kuscheln? Kein küssen? Gar nichts?"
"Na ja, er hat es versucht...mehrfach... Also mich zu küssen und hatte gemeint, dass wir uns geküsst haben, als wir betrunken waren. Aber ich kann mich nicht daran erinnern."

Der Ältere lachte auf, wuschelte mir wenig später durch die Haare.
"Was spricht denn dagegen?"
"Ich weiß nicht so recht. Das geht mir zu schnell und irgendwie will ich das auch nicht so wirklich... keine Ahnung."

Verständlich nickte er, stützte seinen Kopf mit seiner Hand ab.

"Ich meine, es muss nicht so schnell gehen wie bei Youngjae und mir. Alles braucht seine Zeit. Aber Yugyeom hat dich wirklich sehr, sehr gern, BamBam.", redete er weiter, versuchte mir ins Gewissen zu reden, "Klar kann man uns nicht miteinander vergleichen, da jeder unterschiedlich ist und seine Zeit braucht."
"Ja, du wirst schon recht haben irgendwie...", murmelte ich, biss mir auf die Lippe.
"Das wird schon, Großer... Ach, übrigens dieser Typ, weswegen Jackson uns zu sich geholt hat... Weißt du, dass sie sich jetzt daten?"
"Jetzt schon? Also ich meine, dass das jetzt erst eine knappe Woche her ist... und die daten sich? Mein Gott brauch ich ewig." Peinlich berührt, versteckte ich mein Gesicht mit der Hilfe meiner Hände. Jeder bekam eine Beziehung zustande, außer ich. Was war nur falsch mit mir? Was machte ich falsch, dass nichts klappte? Lag es überhaupt an mir?

Jaebum hatte recht; jeder brauchte seine Zeit. Doch ich wusste genau wie enttäuscht Yugyeom war, wenn ich ihn zurückwies, ihm sagte, ich wolle nicht. Langsam tat es mir leid. Ihm etwas vorzuspielen, war auch nicht richtig. Das hatte er eben so wenig verdient, wie abgewiesen zu werden. Nur was sollte ich tun?

"Vielleicht müssen Yugyeom und du einfach nur gescheit miteinander reden und euch aussprechen. Dann wird das schon...", ermutigte er mich, legte meine Hände auf den Tisch, damit er mir wieder ins Gesicht sehen konnte. "Glaub mir, er ist ein wirklich verständnisvoller Mensch, auch wenn er oft nicht so scheinen mag."
"Manchmal ist er echt kompliziert...", murmelte ich.
"Ich weiß, aber sind wir das nicht alle?"

𝗗𝗲𝗺𝗶𝘀𝗲𝘅𝘂𝗮𝗹 ✧ YUGBAMWhere stories live. Discover now