TWENTY NINE

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"Du hälst es wirklich für eine gute Idee ihn sturzbetrunken auf die Leute loszulassen?", stellte ich Yugyeoms Entscheidung in Frage und zog meine Augenbrauen in die Höhe. Ihm entfloh ein kleines, heiseres Lachen.

"Jackson ist alt genug um zu entscheiden, was er tut und wenn es sein Wille ist über sein Limit zu trinken, dann soll er das tun. Ich bin nicht seine Mutter.", wurde er ernster und seine Stimme kälter.
"Aber wir müssen ihn doch im Auge behalten.."
"Müssen wir nicht. Jedenfalls ich nicht, was du machst, ist mir egal, Kunpimook.", seufzte er und drehte sich um.

Der Kopf dröhnte mir, nicht nur von dem ganzen Alkohol, den ich diesen Abend in mich gekippt hatte, sondern auch Dank der lauten Musik, die meine Ohren gefühlt bluten ließ. Es war eine scheiß Idee gewesen, dem Party machen zu zu sagen. Ich bin einfach nicht der Mensch für soetwas. Überreden ließ ich mich dennoch, nach dem Motto: Jeder hat sein erstes Mal.

Still schweigend sah ich zu Jackson, der dabei war unter den Menschen unterzugehen. In mir wuchs das Gefühl des schlechten Gewissens, doch gleichzeitig hatte ich Yugyeom versprochen, dass ich mit zu ihm kommen würde.

"Kommst du oder willst du nun Jacksons Babysitter spielen?"

Er hatte mein Handgelenk gegriffen, wartete ungeduldig auf eine Gegenreaktion. Mein Kopf war fast vor dem Platzen, wegen seiner Sturheit, doch ich nickte nur und wurde vom Größeren herausgezogen.

"Wieso bist du so scheiße zu deinen eigenen Freunden?"
"Willst du mir sagen, ich behandle dich scheiße? Dann tut's mir leid.", murmelte Yugyeom, löste seinen Griff um mein Handgelenk.
"Nein, aber Jackson."
"Ihm wird nichts passieren. Vielleicht wird er von jemanden abgeschleppt, aber mehr wird auch nicht passieren. Mach dir keine so großen Sorgen. Der Junge wird auch noch erwachsen."

Somit verließ er den Club und zwangen mich mitzukommen. Ich kannte mich in diesem Stadtteil zu wenig aus und hatte wohl auch zu viel Intus überhaupt den richtigen Weg zu finden, um zu mir nach Hause heil und unversehrt zu gelangen.

"Wo sind eigentlich Jaebum und Youngjae?", versuchte ich ein Gespräch anzufangen, obwohl ich die Antwort auf meine Frage bereits schon wusste.
"Zu Jaebum ich will mir nicht ausmalen, was die da machen..."
"Neidisch?" Ein selbstgefälliges Grinsen legte sich auf meine Lippen.
"Ja" Wenige Augenblicke später, spürte ich eine Wand an meinem Rücken. Mein Hirn arbeitete jedoch so langsam, dass ich erst wenige Sekunden später bemerkte, dass Yugyeom mich an die Wand drückte. Seinen Körper so nah an meinem, wie noch nie.

"Uhm was wird das?", fragte ich unsicher, drückte ihn weg. Mein Kopf legte ich zur Seite, dass ich ihm nicht in sein Gesicht sah. Mein Herz raste wie wild.

"Du begreifst es echt nicht. Egal was ich für Andeutungen mache, entweder stellst du dich blöd oder du bist wirklich so blöd.", seufzte er, nahm mein Gesicht in seine Hände.
"Was willst du von mir?"
"Ich will dich. Das ist alles."
"Ach, verarsch mich nicht man."

Ich stieß ihn von mir, wurde durch meine eigene Kraft umso mehr gegen die Wand gepresst, was mich leise aufzischen ließ. Verletzt sah er zu Boden, seine Haare verdeckten sein Gesicht.

"Also bin ich dir doch scheißegal.", murmelte er beinahe unverständlich. Ich kam auf ihn zu.
"Nein nein, das ist es nicht. Nur das kommt so plötzlich und wir haben Alkohol getrunken und-"

Weiter kam ich nicht, da hatte er schon seine Lippen gegen meine gedrückt und zwang mich somit einfach den Mund zu halten. Es war wie ein schlechtes Klischee einer noch so schlechten Liebesgeschichte von einem kleinen Autor, der viel zu wenig Achtung bekam, weil er eben solche Klischees einbaute und nur wenige diese mochten.

"Es ist mir egal ob ich getrunken habe oder nicht. Meine Gefühle für dich sind und bleiben die Selben, Kunpimook."

Und somit beanspruchte er ein zweites Mal an diesem Abend meine Lippen, beneblte mein Denken vollkommen.

𝗗𝗲𝗺𝗶𝘀𝗲𝘅𝘂𝗮𝗹 ✧ YUGBAMWhere stories live. Discover now