Teil 6

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LindsayEvans:

Der Unterricht war an diesem Tag tatsächlich ziemlich interessant. Zum Glück hatte ich am vorherigen Tag nicht wirklich viel getrunken, sodass ich mich gut auf die Vorlesung konzentrieren konnte. Zumindest einigermaßen. Immer noch schwebten Bilder von dem Fairtown-Trio in meinem Kopf umher, vor allem von einem bestimmten. Ich musste aufpassen. Das hatte ich mir vorgenommen. Darum konzentrierte ich mich an diesem Freitag besonders auf die Vorlesungen und versuchte meine Gedanken nicht wandern zu lassen. Dies gelang mir auch. Mehr oder weniger zumindest.

Wir hatten Pädagogik, was mich wirklich begeisterte. Der Professor, Dr. Campbell, gestaltete seine Präsentationsfolien übersichtlich, mit vielen Bildern und informativ. Ich schrieb die ganze Zeit mit und war konzentriert dabei, sodass die Zeit wie im Flug verging.

Bevor ich schauen konnte, war es schon Zeit für die Mittagspause. Für diese hatten wir zwei uns mit Emma und Kylie verabredet, die glücklicherweise freitags auch um zwölf Vorlesungspause hatten.

„Hey!", begrüßten die beiden uns, als wir uns an unserem üblichen Tisch am Rand der Mensa niederließen. „Hey, wie war eure Vorlesung?" „Laaaaaangweilig!", kam von Emma. „Wie war eure?" „Auch langweilig!", bekundete Sam, während ich im selben Moment „Richtig interessant!", sagte.

Wir beide starrten uns ungläubig an, bevor wir in Gelächter ausbrachen. „Ihr wart schon in derselben Vorlesung oder?", fragte Kylie. Sam nickte. „Ich glaube, Lindsay ist einfach nur viel zu stark streberisch veranlagt!"

Kylie legte mir einen Arm um die Schulter. „Also ich fand Pädagogik auch toll!" „Ja, weil du auch eine Streberin bist!", lachte Emma. „Hey! Wenn ich dich nicht zum Lernen motivieren würde, würdest du wahrscheinlich überall durchzufallen!", warf Kylie ein. „Auch wieder war", gab ihre Kommilitonin zu.

„Hey, ganz anderes Thema, bleibt ihr eigentlich über das Wochenende hier?", fragte Kylie, während sie ihr Sandwich auspackte. Sam nickte. „Also ich werde relativ selten heimfahren, denn mit dem Auto sind es zu mir fast vier Stunden." „Ist bei uns auch so ähnlich", erläuterte Kylie. „Wie sieht es bei dir aus, Lindsay?"

„Also bei mir ist es zwar nicht ganz so weit, Dawhill ist nur etwa zwei Stunden entfernt, aber mein Auto ist ziemlicher Schrott, darum bleibe ich dieses Wochenende wohl auch hier. Erst nächstes wollte ich heimfahren."

Ich wusste, dass dies meiner Mutter und Schwester nicht gefallen würde, aber ich musste noch Studienarbeiten erledigen, wollte mich erst ein bisschen einleben und außerdem ging mein Auto ja wirklich nicht richtig.

„Perfekt", rief Emma, „dann können wir ja etwas zusammen machen!" „An was hättest du denn gedacht?" „Hmmm, vielleicht könnten wir in die Stadt fahren oder spazieren gehen oder Kuchen backen!" „Also bei Kuchen wäre ich definitiv dabei!", warf Sam ein.

„Natürlich wärst du das, Vielfraß!", stichelte ich. „Wie wäre es, wenn wir schon heute backen?", schlug Kylie vor. „Bin dabei!", rief Sam. „Das war uns allen irgendwie schon klar." „Und Lindsay?", fragte Emma.

„Klar!", antwortete ich.

Plötzlich tippte mir Sam auf die Schulter. „Schau mal, da ist Jonny-Boy."

„Wer ist Jonny-Boy?", wollte Emma wissen, doch ich beachtete sie nicht und schnellte herum.

Kato kam gerade mit seinen zwei Freunden in die Cafeteria. Die Drei schienen völlig in ihr Gesprächsthema vertieft, sodass sie ihre Umgebung gar nicht beachteten. Als sie sich jedoch an einen der freien Tische setzten, huschte sein Blick durch die Mensa und blieb an mir hängen. Mein Atem beschleunigte sich. Ich drehte mich noch einmal zu meinen Freunden um. „Also, ich habe noch etwas zu erledigen. Ich komm gleich wieder."

Kato & LindsayWhere stories live. Discover now