Teil 9

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Lindsay Evans:

Verdammt! Ich musste immer und immer wieder an das denken, was am Samstag passiert oder eben nicht passiert war.

Es war Montagmorgen und ich saß in meiner üblichen Vorlesung, doch ich konnte mich einfach, so stark ich es auch versuchte, nicht auf den Unterricht konzentrieren. Ich presste mir die Hände an die Schläfen. Scheiße!

In meinem Kopf drehte sich alles um Katos Finger in meinen Haaren, sein Lachen, seine weichen Haare, seine muskulösen Oberarme, die Art, wie er mir an der Straßenecke ins Ohr geflüstert hatte: „Was willst du denn, dass es ist, Lin?"

Das Problem war allerdings, dass ich nicht wie ein halbwegs seniler Mensch damit umgehen konnte und mir vorstellte, wie es tatsächlich weiter gegangen war, sondern mein absolut bescheuertes Gehirn spielte mir Szenarien vor, in denen ich Kato einfach an mich gezogen und geküsst hatte. In diesen Vorstellungen erwiderte Kato meinen Kuss. Heftig! Mit Zunge! Und vielen Berührungen, bei denen seine Zunge noch an ganz andere Stellen, als nur meine Lippen wanderte.

Unwillkürlich wurde mir heiß. Wenn das geschah würde ich in seine dichten Haare greifen und...

„Sag mal hörst du mir überhaupt zu?", riss mich Sam jäh aus den Gedanken.

„Das ist aber eine seltsame Art eine Konversation zu beginnen!", erwiderte ich. „Oh mein Gott!" Sam schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Du hast eindeutig zu viel Zeit mit Kato Johnson verbracht!"

Dies wiederum brachte mich zum Lachen. „So viel machen wir auch nicht zusammen." Sam zog daraufhin die Augenbrauen hoch. „Ach ja? Zumindest so viel, dass du seine Art Sarkasmus übernommen hast."

Ich grinste ihn an. „Ich war auch vorher schon sarkastisch."

„Vielleicht", stimmte mir Sam zu, „aber du warst definitiv in den Vorlesungen nicht so abwesend!" Bei seinen Worten schoss mir Röte ins Gesicht. Das traf es auf den Punkt.

„Was hast du vorhin eigentlich gesagt?", wollte ich wissen und wich dabei seinem Blick aus. Sam kicherte. Daraufhin wandte ich mich ihm doch wieder zu. Was war so lustig?

„Falls du es noch nicht bemerkt hast, die Vorlesung ist zu Ende. Ich wollte fragen, ob wir in die Mensa gehen wollen?" Verdutzt blickte ich mich um. Sam hatte Recht. Fast alle hatten den Vorlesungssaal schon verlassen. Nur noch vereinzelte Studenten packten noch ihre Bücher zusammen. Das war komplett an mir vorbei gegangen. War ich so in meine Gedanken vertieft gewesen?

„Oh", machte ich, „das habe ich gar nicht mitbekommen." „Das habe ich bemerkt!", meinte Sam, während er von seinem Platz aufstand. Schnell packte ich auch meine Sachen zusammen und tat es ihm gleich.

„Lass uns etwas essen gehen", antwortete ich auf seine vorherige Frage.

Als wir Richtung Mensa schlenderten, blickte mich Sam ständig von der Seite an. „Aaaaalso", zog er das Wort in die Länge, „was hast du am Wochenende so mit Johnson getrieben?" Ich riss die Augen auf.

„Gar nichts!", rief ich ein wenig zu laut und schnell. Sam schaute mich mit einem Blick an, der eindeutig sagte: „Dein Ernst?"

Als wir zu unserem üblichen Tisch kamen stellte er fest: „Ich glaube dir absolut kein Wort, Lindsay!" „Was glaubst du ihr nicht?", kam gleich darauf die Frage von Emma, die schon an ihrem Platz saß und sich einen Löffel Spagetti in den Mund schob.

„Gar nichts!", warf ich ein, bevor Sam noch irgendetwas Dämliches sagen konnte. „Ach ja? Das hat sich aber nicht so angehört!", meinte Emma augenzwinkernd. Ich zuckte mit den Schultern, doch da ergriff Sam schon das Wort: „Sie hat mit Kato Johnson rum gemacht!" Emma ließ ihren Löffel mit einem lauten Klatschen fallen, während Kylie in hohem Bogen ihren Saft ausspuckte, den sie gerade noch getrunken hatte.

Kato & LindsayWhere stories live. Discover now