Teil 25

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Kato Johnson:

Es war die Hölle! Die reinste Hölle! Keine Ahnung, wie ich den restlichen Sonntag hinter mich gebracht hatte. Ich und Lindsay versuchten beide uns gegenseitig auszuweichen und redeten kein einziges Wort miteinander Allerdings hätte ich nichts lieber getan, als mit ihr zu sprechen und unsere Probleme aus der Welt zu schaffen. Doch ich hatte keinen blassen Schimmer, wie ich das anstellen sollte. Ich konnte ihr auf keinen Fall erklären, warum ich das zwischen uns vor meinem Dad lieber geheim halten wollte!

Ich wusste einfach nicht, was ich dazu sagen sollte.

Allerdings schien es fast so, als hätte sich das Ganze sowieso von ganz allein erledigt. Diese Feststellung verletzte mich mehr, als sie sollte. Ich hatte es geschafft das zwischen uns ganz alleine zu zerstören! Ich würde es vor niemandem zugeben, aber scheiße tat das weh! Und es machte mich wütend! Wütend auf mich selbst.

Die Nacht von Samstag auf Sonntag hatte ich keine Sekunde die Augen geschlossen. Zu viele Vorwürfe und Gedanken waren durch meinen Kopf gegangen. Wie konnte etwas, das noch gar nicht richtig angefangen hatte, mir so unter die Haut gehen?

Ich hatte immer noch keine Antwort darauf.

Wegen der schlaflosen Nacht war ich am Sonntagabend wie gerädert gewesen, als wir uns endlich auf den Weg nach Hause gemacht hatten.

Gezwungenermaßen sah ich Lindsay dabei, da sie im Auto direkt neben mir saß. Allerdings strafte sie mich die komplette Fahrt über mit eisigem Schweigen, was mich nur noch enttäuschter machte, als ich sowieso schon war. Es fühlte sich an, als würde man ein Messer das sowieso schon in meinem Körper steckte, noch einmal richtig umdrehen. Und ich konnte nichts dagegen tun. Rein gar nichts! Es machte mich fertig!

Als ich mich schließlich endlich in mein Bett fallen lassen konnte, um den wohlersehnten Schlaf nachzuholen, wurde ich von erneutem Schmerz und Traurigkeit erschüttert. Finstere Gedanken und Vorwürfe an mich selbst holten mich unweigerlich ein.

Ich war schrecklich müde, doch ich brachte verdammt noch mal kein Auge zu. Stattdessen starrte ich an die dunkle Decke und fragte mich, wie um Himmels willen etwas nur so falsch laufen konnte.

Irgendwann wandelte sich meine Trauer in glühend heiße Wut. Da mir nichts Besseres einfiel, ich wollte weder Alekto noch Rixa wecken, nahm ich eine Flasche Gin aus unserm Vorratsregal und ertränkte meine Gefühle in Alkohol.

Es half.

Irgendwann konnte ich keine vernünftigen Gedanken mehr fassen und irgendwann tat mein Kopf mehr weh als der Rest.

Am nächsten Tag ging ich nicht in die Uni. Zum einen hatte ich einen schrecklichen Kater, zum anderen hatte ich absolut keine Lust Lindsay zu begegnen.

Stattdessen blieb ich in meinem Bett und versuchte an nichts zu denken. Dieses Vorhaben wurde aber jäh unterbrochen, als jemand mit voller Wucht gegen meine Tür hämmerte. Mein Kopf fühlte sich an, als würde er in tausend Teile zerspringen.

„Kann ich reinkommen?", hörte ich Alekto rufen.

„Nein!", brüllte ich zurück. Ich hatte absolut keine Lust auf Gesellschaft.

„Kannst du rauskommen?", störte er erneut meine Ruhe.

„Nein, verdammt! Hau ab!" Was wollte er bloß? Auf meine Worte folgte Getuschel. Ich seufzte genervt.

„Das ist mir so scheiß egal!", hörte ich auf einmal Rixas Stimme.

Plötzlich wurde an der Tür gerüttelt. Wohl weißlich hatte ich sie jedoch abgeschlossen. „Johnson", brüllte sie, „ist mir so egal, was du gerade machst, ob du peinliche Videos schaust oder eklig wichst oder was auch immer, mach jetzt sofort diese verdammte Tür auf!!!" Ich stöhnte. Ihre Stimme brachte meinen Kopf zum Explodieren.

Kato & LindsayHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin