Teil 10

5 0 0
                                    


Lindsay Evans:

„Du wirst einfach perfekt aussehen!", stellte Rixa mit einem breiten Lächeln fest. „Selbst wenn das so wäre, ist das größtenteils dir zu verdanken!", erwiderte ich.

„Das weiß ich doch, Dummerchen!" Ich lachte.

Langsam kam ich mit der Art von Katos Freunden immer besser klar. Rixa hatte mir angeboten, mich bei der Kleidungs- und Makeup- Auswahl für heute Abend zu unterstützen. Darum saß ich nun in ihrem Zimmer vor ihrem großen Spiegel, während sie mir allerlei Schminke auftrug. Ich hatte gar nicht gewusst, dass man so viel auf das Gesicht schmieren musste. Von Blush über Highlighter, bis hin zu Eyeliner hatte Rixa alles Mögliche in ihrem Repertoire.

Irgendwie gefiel es mir, wie sie mit ihren ganzen Pinseln über meine Haut strich. Fast so, als ob sie darauf malen würde.

Als sie fertig war, konnte ich jedoch meinen Augen kaum trauen, sobald ich in den Spiegel schaute. Ich sah so verändert aus! Aber gut verändert! Rixa hatte meine Haare glättet, sodass die wilden Locken nur noch in langen, sanften Wellen über meine Schulter fielen. Die Haut in meinem Gesicht sah makellos aus. Meine Lippen waren verführerisch rot. Doch das Beste an allem war die Schminke um meine Augen. Rixa hatte mir Smokey eyes gemacht, sodass außen herum alles dunkel war und somit meine Augen hervorgehoben wurden. Der leicht grüne Liedstrich betonte zudem das funkelnde Waldgrün meiner Iris.

„Wow! Rixa! Das ist wunderschön!", hauchte ich begeistert.

„Nein, du bist wunderschön, Evans!", stellte das andere Mädchen richtig. Auch sie schien überaus begeistert. Freudig grinsend knetete sie ihre Hände.

„Alle Jungs werden den Blick nicht mehr von dir abwenden können, Evans! Kato werden so was von die Augen aus dem Kopf fallen!" Bei diesem Gedanken begann mein ganzer Körper zu kribbeln. Ich wollte Kato beeindrucken. Auch wenn ich das vor Rixa nicht zugeben würde, war Kato einer der Gründe, warum ich dem Schminken überhaupt zugestimmt hatte. Ich wusste nicht warum, aber ich wollte, dass Kato mich hübsch fand.

Die letzten Tage war es irgendwie so schön, aber auch gleichzeitig so komisch zwischen uns gewesen. Ich hatte mich wahnsinnig gefreut, als die drei mich am Mittwoch zum Essen eingeladen hatten. Kato hatte auch wieder meine Hand genommen, was mir mehr als nur gefallen hatte. Doch am Donnerstag im Geschäft, hatte er sich so abrupt von mir gelöst, dass es fast so schien, als wäre er froh gewesen von mir weg zu kommen. Außerdem war ihm das Ganze sichtlich peinlich gewesen.

Ich hatte keine Ahnung, ob er das Gleiche dachte, wenn wir uns berührten und ich wusste nicht, ob er sich auch schwer damit tat nur Freunde, beziehungsweiße Geschwister zu sein!

Innerlich seufzte ich. Selbst wenn er mich genauso attraktiv fand wie ich ihn, würde trotzdem nichts zwischen uns passieren, so gern ich das auch wollte. Das war die einzig vernünftige Lösung!

Ich wusste, dass unsere Eltern ausrasten würden, wenn sie erfuhren, dass etwas zwischen uns lief und das wollte ich ihnen nicht antun. Sie schienen so felsenfest davon überzeugt, dass wir eine tolle Familie werden würden. Allerdings kam es mir mit jedem Tag umso widersprüchlicher vor, Kato nicht zu berühren. Es wurde immer schwieriger mich davon zu überzeugen, dass ich das Richtige tat und manchmal kam meine Vernunft deutlich ins Wanken. Sollte ich wirklich immer nur das Vernünftige tun? War es nicht besser einfach mal los zu lassen und das zu tun was ich wirklich wollte? Kato küssen zum Beispiel...

„An was denkst du gerade, Evans?", unterbrach Rixa meinen Gedankengang. „Ich...", fing ich planlos an, „ähm..." Irgendeine Ausrede musst mir doch einfallen! „Ähm, ich habe mir überlegt, was ich anziehen soll", kam mir zum Glück ein rettender Gedanke.

Kato & LindsayDonde viven las historias. Descúbrelo ahora