Teil 7

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Kato Johnson:

Ich strich mir zum gefühlt tausendsten Mal die Haare zurück, während ich vor dem Ganzkörperspiegel in Rixas Zimmer stand und mich betrachtete. Meine weißblonden Haare hatte ich mir von Rixa herrichten lassen, sodass sie jetzt auf eine Seite gekämmt und mit Gel gestylt waren. „Lass das sofort sein, Kato! Kein Haare Verwuscheln mehr! Du zerstörst meine Arbeit!", rief sie in diesem Moment.

„Ja Prinzessin!", erwiderte ich. Rixa boxte mich gegen die Schulter. „Ist das der Dank für meine Hilfe?" Ich grinste sie an. „Welche Hilfe? Ich sehe ganz von alleine phänomenal aus!" Rixas Augen verengten sich. „Dein Aussehen, deine Augen, dein Lächeln, dein Charme! Ich könnte kotzen!"

Entgeistert schaute ich sie an. „Danke dafür, Biest!" Sie grinste mich nur an und zeigte mir den Mittelfinger. „Der hat gesessen, Sullivan!", lobte Alekto sie auch noch. „Okay, Leute, jetzt aber ernsthaft, sehe ich passabel aus?", fragte ich meine beiden kichernden Anhängsel. „Naja, als passabel kann man dich vielleicht durchgehen lassen", meinte Alekto, „zumindest, wenn du dein Outfit, deine Haare und deinen Charakter ändern würdest."

Ich verdrehte meine Augen, starrte mich dann aber doch leicht verunsichert im Spiegel an. In fünf Minuten würde ich mich mit Lindsay zu unserem ersten Halb - Date treffen. Halb deswegen, weil ich ja der einzige von uns beiden war, der wusste, dass dieses Treffen sowas in der Art Date werden sollte.

Ich hatte mich sogar von Rixa überreden lassen neben der dunkelgrauen Hose auch noch ein blaues, enganliegendes T-Shirt unter der schwarzen Lederjacke anzuziehen. Sie meinte, dass Lin Farben gefallen könnten und in diesem Punkt musste ich ihr tatsächlich recht geben. Außerdem mochte ich die Art, wie es meine blauen Augen hervorhob.

Nervös strich ich mir erneut durch die Haare. Verdammt! Warum war ich bloß so verunsichert? Die letzte halbe Stunde hatte ich nur damit zugebracht in Rixas Zimmer auf und ab zu gehen und die beiden wahrscheinlich zu Tode zu nerven. Ich konnte es selbst nicht verstehen. Ich hatte schon so viele Dats gehabt und dieses war nicht mal ein richtiges! Nicht mal bei meinem ersten Date mit meinem Schulschwarm war ich so verdammt aufgeregt gewesen!

Aber was sollte denn schon groß schiefgehen? „Du könntest sie verärgern, sie könnte dich wieder auslachen oder noch viel schlimmer, du könntest sie küssen und sie würde dich angeekelt wegstoßen, weil du ihr scheiß Stiefbruder bist!", malte ich mir selbst die schlimmsten Szenarien aus.

Verunsichert fing ich wieder an auf und ab zu laufen. „Ist mein Outfit wirklich so schlimm? Soll ich mich vielleicht noch mal umziehen?", wollte ich von Alekto wissen, doch als dieser den Mund öffnete fuhr Rixa dazwischen: „Gott, Johnson! Er verarscht dich doch nur! Was bist du nur so furchtbar nervös? Du siehst toll aus, okay?!?"

„Perfekt! Endlich, hast du es mal zugegeben!"

Obwohl ich Sullivan damit aufzog, war ich doch insgeheim sehr froh über ihren Kommentar. „Vielleicht solltest du die ganze Sache noch einmal überdenken", warf Alekto ein. Ich runzelte die Stirn. „Untervögelt ein Date zu haben, ist noch viel schlimmer, als hungrig einkaufen zu gehen!" Rixa kicherte, während ich stöhnte. „Erstens bin ich nicht untervögelt", erklärte ich, „und zweitens ist das auch kein Date!" Alekto verdrehte die Augen. „Nein, das ist bestimmt kein Date! Wir haben ja auch vorher nicht stundenlang darüber diskutiert, wie du sie unterschwellig einladen kannst! Und untervögelt bist du sicher auch nicht, weil ihr ja gestern definitiv schon Sex hattet!"

„Arschloch!", sagte ich. „Immer zu Diensten!", konterte Alekto. „Seid ihr beiden dann bald fertig mit euren Date - und Sex - Gesprächen? Denn wenn nicht, kommt Johnson noch zu spät!", unterbrach uns Rixa.

Kato & LindsayWhere stories live. Discover now