Teil 12

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Lindsay Evans:

Ich hatte einen Entschluss gefasst. Ich wollte Kato keinen Moment länger etwas vorspielen. Ich wollte, dass wir mehr als Freunde waren. Ich wollte ihn. Einfach nur ihn!

Laute Musik dröhnte durch meine Ohren, Leute wirbelten um mich herum. Ich war berauscht vom Tanzen und nahm alles nur noch in einem Wirrwarr aus Farben wahr. Doch nichts davon war wichtig! Nichts davon hatte irgendeine Bedeutung außer Kato.

Bunte Lichter tanzten um uns herum, aber alles war ich sah war Kato Johnson. Seine geröteten Wangen. Seine funkelnden, blauen Augen. Sein sanftes Gesicht. Als ich mich vorbeugte und meine Lippen auf seine legte, schossen tausend Empfindungen gleichzeitig durch meinen Körper. Erleichterung. Hoffnung. Verlangen...

Es war, als würde ein Stromstoß durch meinen gesamten Körper fahren.

Da zuckte Kato jedoch zurück. Seine Lippen lösten sich abrupt von meinen und er schob meine Hand von seiner Wange. Ein schmerzhaftes Stechen breitete sich in mir aus. Warum tat er das? Wollte er nicht? War ich nicht gut? War ich...

„Du bist betrunken!", stellte Kato fest. Ich blickte ihm in die Augen. Diese waren weit aufgerissen, so als hätte er nicht mit dem gerade Passiertem gerechnet. Seine Stirn furchte sich, so als würde er angestrengt nachdenken. „Du bist betrunken, Lindsay", wiederholte er mit rauer Stimme, „ich kann nicht..."

Seine Worte blieben ihm im Hals stecken, als ich meine Hand wieder an seine Wange legte. Flatternd schloss er die Augenlieder. Ich merkte, wie seine eigenen Hände zuckten, so als würde er sich zurückhalten, die Geste bei mir zu erwidern.

„Ich kann das nicht ausnutzen...", flüsterte er.

Daran lag es also. Er dachte, ich wäre zu betrunken, um Entscheidungen zu treffen. Kato machte sich tatsächlich Gedanken darüber, ob ich das Ganze auch wirklich wollte und nicht später furchtbar bereuen würde. Mir wurde ganz warm. Das war so lieb, respektvoll und führsorglich von ihm! Diese verantwortungsvolle Seite machte ihn nur noch unwiderstehlicher. Kato machte sich Sorgen um mich!

Aber so süß ich diese Seite an ihm auch fand, im Moment konnte ich sie absolut nicht gebrauchen. Mein Verstand war etwas benebelt, ja, aber ich war mir trotzdem sicher, dass ich nichts lieber wollte, als ihn zu küssen.

„Ich will das hier, Kato!", ermunterte ich ihn. „Ich werde das nicht bereuen!"

Bei meinen Worten schlug er die Augen wieder auf. Sein kristallener Blick fing mich ein. Ich strich mit dem Daumen über seine Wangenknochen.

„Lindsay..." Seine Stimme war dunkel und brüchig. Fast so als würde er stöhnen. Ich nahm die Zerrissenheit in ihm war. Es war, als ob in seinen Augen ein Kampf tobte.

„Ich habe mir den ganzen Abend vorgestellt, dich zu küssen!", gab ich zu. Er biss sich auf die Unterlippe. Sein Brustkorb hob und senkte sich schnell. „Ich habe dir schon gesagt, dass meine Beherrschung Grenzen hat!", raunte er.

Gut so! Ich fuhr ihm mit meiner anderen Hand durch die Haare. Katos Finger verkrampften sich. Sein Atem wurde schneller. „Lin..." Diesmal war es wirklich ein Stöhnen. Ich wollte, dass er aufhörte zu kämpfen!

„Ich will das hier! Du nutzt mich nicht aus!", bekräftigte ich. Seine Augen wurden dunkler. „Bist du sicher, ich..."

„Bin ich!", unterbrach ich ihn und zog ihn näher an mich. „Ich will dich!" Ein Keuchen kam über Katos Lippen, bevor seine Fassade endlich fiel!

Fiebrig presste er die Lippen auf meine. Seine rauen, großen Hände umschlossen mein Gesicht. Sein Mund bewegte sich mit einer solchen Heftigkeit auf meinem, dass mir schwindlig wurde. Ich klammerte mich förmlich an ihn, als ich den Druck seiner Lippen erwiderte. Seine Hand fuhr daraufhin in meine Haare. Ein Prickeln durchströmte meinen Körper.

Kato & LindsayWhere stories live. Discover now