Teil 20

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Lindsay Evans:

Ich blinzelte verschlafen. Schwaches Licht schien durchs Fenster und fiel mir ins Gesicht. Das Erste, das mir auffiel, war, dass Katos Arm um meine Körpermitte lag. Unsere Beine waren ineinander verschlungen. Die Bettdecke hatte sich zwischen unseren Körpern verheddert. Ich spürte Katos Brust an meinem Rücken und wie sie sich langsam hob und senkte. Er schlief anscheinend noch. Wir waren beide nackt. Hitze stieg in meine Wangen, als ich daran dachte, was gestern Nacht zwischen uns passiert war. Bei dem Gedanken daran, was wir miteinander geteilt hatten, konnte ich gar nicht anders, als anzufangen dümmlich zu grinsen.

Ich schmiegte mich näher an Kato. Wie oft hatte ich mir gewünscht, so neben ihm aufzuwachen!

Natürlich hatten wir genau genommen vorher schon zwei Mal in einem Bett geschlafen, aber dies hier war anders. Diesmal war es ein viel süßeres Gefühl! So richtig! So als ob Kato mir gehören würde. Das tat er natürlich nicht. Nicht wirklich zumindest, aber wenigstens einem kleinen Teil in mir erlaubte ich es, dies zu glauben.

Ich schloss noch einmal die Augen und genoss die Nähe. Ich hätte stundenlang so liegen bleiben können. Vielleicht sogar tagelang.

Behutsam strich ich über Katos Hand, die um einen meiner Arme geschlungen war. Vorsichtig drehte ich mich in seinen Armen um, bedacht darauf ihn nicht aufzuwecken. Kato sah im Schlaf so ruhig und zufrieden aus. Normalerweise waren seine Augenbrauen immer nachdenklich nach unten gezogen, aber im Schlaf waren sie ganz sanft geschwungen. Sein Atem ging langsam und gleichmäßig. Immer noch breit lächelnd, legte ich meine Hand auf seine Schulter.

Nun da er schlief, konnte ich ihn ungestört betrachten. Seine Haut war blasser als meine und so weich und zart. Bedächtig ließ ich meine Hand von seiner Schulter bis zu seinem Schlüsselbein wandern. Meine Augen wandte ich kein einziges Mal von ihm ab.

Dann fuhr ich mit den Fingern vorsichtig an seinem Kinn entlang. Wow! Ich liebte es Kato anzufassen! Es war ein berauschendes Gefühl! Mein Gott war er schön! Leicht strich ich mit dem Daumen über seine Lippen. Gott, war ich froh, dass alles zwischen uns geklärt war! Ich hatte mich noch nie so erleichtert und befreit gefühlt. Kato mochte mich auch! Ich konnte es immer noch nicht glauben. Es war so unfassbar!

Seine Lippen fühlten sich unter meinem Daumen warm und weich an. Das alles war noch so neu und aufregend für mich! Ich hatte mich noch nie so zu jemandem hingezogen gefühlt wie zu ihm! Da war wieder das glückliche Flattern in meiner Brust und mein Lächeln verstärkte sich noch. Ich lag hier mit Kato Johnson im Bett! Nackt! Wie oft hatte ich mir das vorgestellt! Doch keine der Vorstellung war an das Gefühl herangekommen, das ich jetzt empfand, als ich neben ihm aufwachte.

Ein warmes Kribbeln durchströmte mich, als ich meinen Daumen weiter über seine Lippen wandern ließ. Seine Gesichtszüge waren so sanft. Seine Wangenknochen markant, seine Lippen leicht rosa.

Ich ließ von seinen Lippen ab und strich über sein glitzerndes Nasenpiercing. Im Vergleich zu seiner restlichen Haut fühlte es sich hart und kalt an. Aber irgendwie passte es zu seinem Gesicht.

Wieder kam mir der Gedanke, wie schön Kato doch war. So einmalig! Auf den ersten Blick erschien er vielleicht hart und bad-boy mäßig, sogar ich hatte dies schließlich gedacht, aber sobald man ihn näher kennenlernte, kam seine rücksichtsvolle, verletzliche und sanfte Seite zum Vorschein.

Je länger ich ihn betrachtete, seine entspannten Gesichtszüge, die geschwungenen Augenbrauen und die leicht geöffneten Lippen, desto mehr wunderte ich mich, wie ich jemals hatte denken können, er wäre einer dieser fiesen und gemeinen Typen. Jetzt, da ich seinen Sarkasmus verstand und ihn auf andere Art und Weiße kennen gelernt hatte, rügte ich mich selbst dafür so dumm und vorurteilend gewesen zu sein.

Kato & LindsayWhere stories live. Discover now