Teil 11

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Lindsay Evans:

In der Küche war es wahnsinnig vollgestopft. Überall standen Leute dicht an dicht. Alkoholflaschen, sowie rote und blaue Becher lagen überall verteilt. Außerdem herrschte ein enormer Lärmpegel, denn nicht nur dröhnte die Musik von der Tanzfläche hinüber, sondern die Gäste unterhielten sich auch noch extrem laut, um diese zu übertönen.

Rixa schnappte sich vom Küchentresen ein paar Flaschen Alkohol und Plastikbecher, dann zog sie mich auf unseren Esstisch zu, an dem schon ein Haufen Leute saßen.

„Macht mal Platz da!", herrschte Rixa sie an. Verwundert blickten die beiden Männer auf der Bank sie an. „Los! Los! Rutscht! Und wenn ihr nicht mitspielen wollt, verschwindet!" Schnell rutschten sie auf unserer sowieso schon überfüllten Eckbank zusammen.

„Nach euch", meinte Rixa und gab mir und Kato ein Zeichen, uns auf die frei gewordenen Plätze zu setzen.

Schließlich fand ich mich eingeklemmt zwischen Kato und Felix wieder. Felix saß links von mir, ganz am Rand der Bank. Rixa seufzte resigniert. „Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als mich auf deinen Schoß zu setzen, hmm?" Die Augen des blonden Jungen weiteten sich, als sie sich einfach so auf seine Oberschenkel fallen ließ. Allerdings sah man an seinem geröteten Gesicht, das dies durchaus in seinem Sinne war. Nun ja, wem würde es nicht gefallen Rixa auf dem Schoß zu haben. Sie sah aus wie ein Supermodell und hatte die ungeteilte Aufmerksamkeit der meisten Männer hier im Raum.

„Hinten in der Ecke sind noch zwei Klappstühle, die ihr benutzen könnt", wandte sie sich an Emma und Kylie, die sich daraufhin durch die Leute drängten und sich kurze Zeit später zu uns an den Tisch setzten.

Währenddessen ließ ich meinen Blick über die restlichen Mitspieler schweifen. Neben Kato saßen die zwei Männer. Beide sahen sie aus, als wären sie schon mindestens im fünften Semester. Rechts neben ihnen saß zudem noch ein hübsches Mädchen. Sie hatte lange, blonde Haare und sah mit ihren kurzen Sachen aus wie eine Malibu Barbie. Gegenüber von mir war Sam, der mich erfreut anlächelte. Ich bemerkte, dass Alekto einen Arm um seine Schulter gelegt hatte. Okaaaay...

Waren die zwei jetzt auf einmal beste Freunde? Ich runzelte die Stirn.

Da schob mir Rixa einen Becher voller Flüssigkeit hin. „Hier, das wirst du brauchen!", meinte sie dabei. Es roch süßlich und eindeutig nach Alkohol. Sie schob mir einen weiteren Becher zu. „Gib den mal an Kato weiter."

Als jeder von uns ein Getränk hatte, klopfte Rixa auf den Tisch. „So, da wir ein paar neue Mitglieder haben, erkläre ich erst noch einmal die Regeln", begann sie, „eigentlich ist es ganz einfach. Es ist nur eine etwas andere Version von Klattschen, gemischt mit Wahrheit oder Pflicht." Verwirrt blickte ich sie an. Ich hatte noch nie Klattschen gespielt.

„Also", erklärte sie weiter, „die Karten werden in der Mitte mit der Bildseite nach unten als Kreis um das Klattschglas gelegt. Jeder zieht nun der Reihe nach eine Karte. Auf diesen stehen Anweisungen, die ihr dann befolgen müsst."

„Vergiss die Sonderregeln nicht!", rief Alekto ihr über den Tisch zu. „Halts Maul, Carter! Dazu wollte ich gerade kommen!", schimpfte Rixa. „Also wo war ich... Genau, die Grundregeln. Erstens, es darf nicht das Wort trinken benutzt werden, stattdessen heißt es klatschen. Zweitens darf nur mit der linken Hand getrunken werden. Normalerweise gibt es noch eine dritte Regel. Nämlich, dass man nicht fluchen darf, aber aus offensichtlichen Gründen haben wir diese entfernt." Dies brachte mich zum Grinsen. „Außerdem ist das originale Spiel viel zu langweilig, also haben Johnson, Carter und ich eigene Karten mit eigenen Aufgaben geschrieben." Bei diesen Worten versteifte ich mich. Dies konnte absolut nichts Gutes heißen. Wenn die drei sich irgendwas gemeinsam ausdachten, möglicherweise auch noch betrunken, dann war das sicher kein harmloses Kartenspiel.

Kato & LindsayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt