Lass mich gehen (Drarry)

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Harry's Sicht:

Still saß ich im Garten am Teich und starrte auf das Wasser, ohne etwas zu sehen. Meine Gedanken schossen wirr und ohne Zusammenhang oder Sinn durch meinen Kopf. Leicht zitternd schlang ich meine Arme um meine Knie und vergrub mein Gesicht darin. Krampfhaft versuchte ich die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Ich wollte nicht weinen, das hatte ich die letzten Tage zu genüge gemacht. Und eines wusste ich, das weinen half nichts es änderte nichts und es machte auch nichts ungeschehen oder besser. Dennoch liefen mir nun wieder Tränen über die Wangen und ein Schluchzen entrang sich meinen zusammen gepressten Lippen. Automatisch schlang ich meine Arme enger um meine Knie und begann mich langsam vor und zurück zu wiegen.

Es war so unfair, wieso musste immer ich leiden? Nach allem was ich durchgemacht hatte, dachte ich das ich nun endlich Glücklich sein durfte. Das ich nun endlich mein Leben leben konnte. Immerhin hatte ich doch schon so viel gegeben, so viel verloren und verdammte scheiße ich hatte gelitten, mehr als sonst jemand. Erneut verließ ein Schluchzen meine Lippen. Heftig zitternd biss ich mir auf die Lippe. Ich hatte endlich eine Familie, zwei tolle Väter und einen Wunderbaren Freund, der mich auf Händen trägt und mir jeden Wunsch von den Lippen abliest. Und all das soll ich nun wieder verlieren? Verlieren durch eine scheiß Krankheit, eine Krankheit welche nicht heilbar war, da sie zu spät entdeckt wurde. Eine Krankheit welche mich langsam aber sicher tötet.

Warum ich? Hätte es nicht jemand anderes treffen können? Gott wieso musste schon wieder ich leiden? Und dann auch noch meine Familie, auch sie mussten leiden. Zwar hatte ich es ihnen bis jetzt noch verschwiegen, bis jetzt habe ich es ihnen noch nicht erzählt. Doch nun musste ich es ihnen erzählen, mir blieben nur noch wenige Tage. Mit jeder verstrichenen Minute merkte ich es immer mehr, mir lief Die Zeit davon. Und Die Zeit die mir noch blieb wollte ich mit den Menschen verbringen welche mir alles bedeuteten. Doch wollte ich Die Zeit nicht in Trauer mit ihnen verbringen sondern in Glück und Harmonie.

Langsam löste ich meine Arme um meine Knie und legte den Kopf in den Nacken. Tief atmete ich die frische Luft ein. Schnell wischte ich mir die Tränen von den Wangen und stand dann auf. Langsam ging ich durch den Garten wieder zurück zum Haus. Als ich dort ankam, ging ich schnell in den Speisesaal, da es inzwischen Zeit für das Abendessen war. Als ich durch die Tür trat lagen sofort alle Blicke auf mir. Lächelnd ging ich zu dem Tisch, schnell umrundet ich diesen und nahm meinen Dad in den Arm. Dieser erwiderte die Umarmung sofort.

"Hey Kleiner wo warst du denn? Wir haben dich überall gesucht und als wir dich nicht gefunden haben, haben wir uns sorgen gemacht."

Langsam löste ich mich von meinem Dad und sah ihm in die Schwarzen Augen.

"Entschuldige ich wollte euch keine Sorgen bereiten, ich war draußen am Teich etwas frische Luft schnappen."

Schnell ging ich weiter und umarmte dann meinen Vater. Kurz vergrub ich mein Gesicht an seinem Hals.

"Hey Harry."

Kurz drückte ich mich noch etwas stärker an meinen Vater. Dann löste ich mich auch von ihm wieder und sah ihn lächelnd an. Er erwiderte das Lächeln und seine Braunen Augen strahlten mit der Sonne um die Wette. Mein Lächeln breitete sich zu einem Grinsen aus und frech wuschelte ich durch die Braunen welligen Haare meines Vaters. Dieser sah mich kurz tadelnd an, lachte dann aber.

"Hey Papa."

Immer noch grinsend ging ich zu der letzten Person welche an dem Tisch saß. Bei dem Blonden angekommen, beugte ich mich langsam runter und legte meine Lippen auf die Vollen und weichen Lippen des Jungen. Sofort erwiderte dieser den Kuss. Nach einer viel zu kurzen Zeit lösten wir uns wieder und ich strahlte meinen Gegenüber an.

Sammlung Kleiner Geschichten (Drarry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt