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Mit schlurfenden Schritten trittst du durch die Haustür. Ein schweres Seufzen verlässt deine Kehle und du wirfst die Haustürschlüssel in die -für Schlüssel vorgesehene- Schale auf die Kommode im Flur.
Stimmen dringen aus dem Wohnzimmer zu dir. Du kannst die Stimmen vom Cast hören, welcher sich offensichtlich in eurem Haus befindet. Lächelnd legst du deine Tasche auf den Fußboden und ziehst dann deinen langen Mantel aus.
Deinen Mantel hängst du auf den Jackenständer auf und stellst danach deine Tasche neben den Schuhschrank, in welchen du deine Schuhe gestellt hattest. „Tom?Ich bin zurück" rufst du in eurer Haus und erwartest, dass er lächelnd auf dich zukommt, um dich zu umarmen und dir danach deine verspannten Schultern zu massieren.
Leider kam weder eine Antwort von deinem Verlobten, noch kam er zu dir und umarmte dich. Mit einem verwirrten Stirnrunzeln gehst du in eurer Schlafzimmer. Auch dort ist keine Spur von Tom zu finden. „Tom? Schatz? Bist du zuhause?" rufst du noch einmal laut durch eurer Haus. Wieder keine Antwort. Diesesmal breitet sich Besorgnis in dir aus, mit einem kleinen Hauch von Angst und Verwirrung.
Mit einem leichten Stirnrunzeln begibst du's dich schließlich ins Wohnzimmer eures Hauses und welches Bild sich dort vor dir abspielt, lässt dich stocken. Alle weinen. Es sind keine Freunden Tränen, so viel ist sicher. Die Augen deines Freundes sind jedoch schon ziemlich gerötet und geschwollen. Seine blau-grünen Augen hatten -wenn du es dir nicht nur einbildest- an Glanz und Farbe verloren.
Er war umringt von den anderen, welche ebenfalls Mühe hatten sich um Tom zu kümmern, während er immer wieder erneut in Tränen ausbrach. „Tom? Was ist passiert? Was ist hier los und warum weint ihr alle?" fragst du mit sanfter Stimme, bleibst jedoch im Türrahmen stehen. Tom hebt seinen Blick traurig zum Eingang des Wohnzimmers. Es ist als würde er dich gar nicht sehen, als würde er durch dich hindurch sehen. Er sagt kein Wort.
Stattdessen bricht ein erneuerter herzzerreißender Schluchzer aus ihm heraus und er schnappt sich ein Kissen von der Couch, welches er an sich drückt. Für ihn riecht es nach deinem Parfüm, weshalb er erneut einen Heulkrampf bekommt. Du verstehst allerdings gar nichts mehr. Warum antwortet dir niemand? Warum bemerkt dich niemand? Und die wichtigste Frage noch, warum weinen alle?
„Niemand hätte ahnen können, dass so etwas passiert, Tom" schüttelt Elizabeth ihren Kopf und lässt sich neben deinen Verlobten fallen, welcher ihr nur einen ausweichenden Seitenblick schenkt. „Y/N war einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Der Bühnenscheinwerfer hätte jeden treffen können" fügte sie hinzu und strich ihrem Kollegen beruhigend über den Rücken.
Doch statt, dass Tom sich einfach an Lizzie lehnt, springt er auf und stellt sich aufgebracht an das Bodentiefe Fenster, welches zu eurer Terasse führt. „Er hat aber nun einmal nicht „jeden" sondern Y/N getroffen, Elizabeth!" schüttelt Tom seinen Kopf und reibt sich mit zwei Fingern das Nasenbein, während er versucht seine Gedanken zu ordnen.
Auf einmal wird dir alles klar. Mehrere Bilder von dem Drehtag am Set tauchen vor deinen Augen auf. In einer Sekunde hattest du noch mit deinen Kollegen gelacht und in der Nächsten fällt ein Scheinwerfer aus seiner Halterung über euch und trifft dich. Dann kannst du kurzzeitig Glascherben sehen. Du fühlst einen brennenden Schmerz in deinem ganzen Körper. Verschwommen bemerkst du das Blut, welches neben deinem Körper eine Pfütze bildet.
Du kannst vereinzelt sehen, wie sich deine Schauspiel Kollegen und Kolleginnen, sowie auch die Crew sich die Hände vor den Mund halten. Ein geschockter Gesichtsausdruck hatte sich auf ihren Gesichtern gebildet. Dann verschwindet alles in einer matten, trostlosen, aber dich wilkommen heißenden Schwärze. Es trifft dich wie ein Schlag ins Gesicht.
