[Rumtreiber] Remus Lupin

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[Rumtreiber] Remus Lupin

Antworten

Die Karte lag aufgeschlagen vor ihm, auch wenn sie noch blank war. Doch er wusste zu gut was sich hinter dem unscheinbaren Stück Pergament verbarg. Ein Scherzartikel der jeden beleidigt der seine Nase hinein steckt. Die Karte war mehr, so viel mehr. Er hatte sie lange nicht gesehen, nicht seit sie vier sie in Filchs Büro versteckt hatten für einen würdigen Nachfolger. Seit 15 Jahren nicht.

Er kannte die Worte gut die die Geheimnisse enthüllen würden. Sie hatten sich in seine Gedanken eingebrannt. Unzählige Male gesprochen in sorgloseren Zeiten als sie noch zu viert waren.

Als sie die vier Rumtreiber waren. Jetzt waren es nur noch zwei von ihnen.

Als James und Lily noch lebten. Jetzt waren nur noch ihre Kinder am Leben.

Als Peter noch lebte. Jetzt war sein Mörder aus Askaban ausgebrochen.

Als sie jung und sorglos waren. Jetzt war er alleine und alt.

Als sie in Vollmondnächten die wildesten Abenteuer erlebten. Jetzt verkroch er sich alleine in seinem Zimmer.

Als nichts auf der Welt sie hatte trennen können. Jetzt war der eine ein Mörder und zwei von ihnen tot.

Als er noch nicht alleine gewesen war.

Es hatte nur eine Nacht gebraucht um all das zu verlieren.

Er hob seinen Zauberstab und tippte die Karte an, sprach jedoch nicht die Worte. Sein Geist verharrte in alten Erinnerungen. Mit einem Ruck riss er sich zurück in die Gegenwart. Es brachte nichts schon wieder eine Nacht den Erinnerungen nachzuhängen. Zu oft hatte er das schon getan, nur um danach sich selbst dafür zu verfluchen, dass er den bitteren Schmerz zugelassen hatte. Mit den Jahren war die Bitterkeit dumpfer geworden, doch sie war immer noch da.

"Ich schwöre feierlich ich bin ein Tunichtgut.", flüsterte Remus die bittersüßen Worte seiner Jugend.

Dunkle Tinte erschien wie aus dem Nichts, flossen über das Pergament, wirbelten umher, formten sich zu schwarzen Linien und Punkten. "Die hochwohlgeborenen Herren Moony, Wurmschwanz, Tatze und Krone präsentieren die Karte des Rumtreibers." Der Hauch eines Lächeln glitt über seine blassen Lippen als er leise ihre Spitznamen las. Und in jugendlichen Hochmut hatten sie die hochwohlgeborenen Herren genannt. Nun, es war eigentlich Sirius Idee gewesen, wessen auch sonst? Sie hatten wirklich gedacht, dass sie die Welt erobern konnten.

Doch der erste Krieg war dazwischen gekommen. Sie waren dem Orden beigetreten, direkt nach ihrem Schulabschluss. Sie vier, Lily, Marlene McKinnon, Sophia Jones, Dorcas Meadowes, Alice Watson, Frank Longbottom, Benjy Fenwick, die Prewetts und so viele mehr. Und so viele hatten es nicht überlebt. Aber es gab auch kleine Lichtblicke: Lily hatte endlich gemerkt, dass sie James liebte und die beiden hatten geheiratet. Dann wurden Emily und Harry geboren. Die beiden waren für ihn wie eigene Kinder gewesen.

Und dann kam der 31. Oktober. Halloween. Er konnte nicht mehr Halloween feiern ohne an seine besten Freunde zu denken. An die Nacht in der er alles verlor was ihm jemals wichtig war. Und das alles nur weil einer der ihren sie verriet. Ausgerechnet Sirius, der doch eigentlich der Loyalste von ihnen allen war. Der die Todesser bis aufs Blut hasste. Ausgerechnet er sollte einer von ihnen sein? Er konnte es nicht glauben auch nicht nach dreizehn Jahren.

Aber der Krieg veränderte Menschen. Er veränderte alles. Anscheinend auch die diejenigen, von denen man dachte, dass man sie kennt. Selbst der Orden hatte gedacht, dass er ein Verräter war und hatte ihm nicht vertraut. Irgendwo hatte er es verstanden, er war schließlich ein Werwolf. Und jemand hatte den Orden wirklich verraten.

Sein Blick wanderte wieder zurück zu der Karte, die Linien immer noch so tiefschwarz wie vor Jahren. Sie war ihr Meisterstück. Er sah Dumbledore zusammen mit Fudge und Macnair unten in Hagrids Hütte, weiter oben davon sah er die vier Punkte von Harry, Hermine, Emily und Ron. In der Nähe stand die Peitschende Weide.

Plötzlich stutze er. Zwei neue Punkte tauchten auf. Als er die Namen las, sackte er auf seinem Stuhl zusammen und rieb sich über die Augen. Das konnte nicht sein. Er schloss die Augen. Es konnte nicht wahr sein. Doch er wusste es besser. Die Karte lügte nie. Wusste es besser als jeder andere. Und doch konnte es nicht sein. Was hatte Emily ihm gesagt? Sie kannten Sirius. Kommt es Ihnen nicht unvorstellbar vor, dass ausgerechnet er zur Dunklen Seite überlaufen würde und seine besten Freunde verraten würde? Was wenn sie Recht hatte.

Sirius Black. Peter Pettigrew.

Beide sollten nicht hier auf den Ländereien von Hogwarts sein. Und doch waren sie es. Wie hatten sie es überhaupt hierhin geschafft? Natürlich, sie waren nicht umsonst die Rumtreiber. Außerdem waren sie Animagi. Pettigrew war Rons Ratte, er hatte sie im Zug gesehen, aber nicht erkannt. Er öffnete die Augen wieder und richtete seinen Blick auf die Karte. Wenn Pettigrew am Leben war, dann war Sirius nicht sein Mörder und er war unschuldig.

Er wusste nicht was er fühlen sollte. Sollte er glücklich sein, weil seine zwei besten Freunde hier waren? Gleichzeitig fühlte er sich merkwürdig leer. Er hatte dreizehn Jahre in dem Glauben verbracht er hätte alles verloren und jetzt waren sie wieder da.

Vier Punkte schossen über die Karte und verschwanden in einem der Geheimgänge, genauer gesagt in den unter der Peitschenden Weide. Er wusste zu genau wo der Gang hinführte. Doch warum waren Emily, Sirius, Ron und Peter dorthin verschwunden? Hastig stand er auf und verließ sein Zimmer. Wenn er noch länger rumsaß würde er keine Antworten bekommen.

Und nach dreizehn Jahren wollte er endlich Antworten.

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So ich habe endlich geschafft das Kapitel mit meinem handy zu posten. Ich hoffe es klappt :) das ist schon der vorletzte teil über die Rumtreiber, im nächsten Kapitel geht es dann aber erst mit Emily weiter. Ich hab allerdings keine Ahnung wann das kommt, ich hab nämlich kein internet :)

Wer aufgepasst hat, und an eins der Photos, die Emily sich angesehen hat, denkt, hat einen weiteren Hinweis auf die Rumtreibergeschichte :)

Animagus - II - Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt