41. Die Ruhe vor dem Sturm

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41. Die Ruhe vor dem Sturm

Die vier waren ziemlich schweigsam auf dem Weg zurück nach Hogwarts, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Vor allem in Emilys Kopf wirbelten die Gedanken herum. Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres hatte sich ihr Weltbild ganz schön verändert.

Sie fand Sophia sympathisch und sie konnte verstehen warum ihre Mutter mit Sophia so gut befreundet gewesen war. Sie konnte auch verstehen warum Sophia England den Rücken gekehrt hatte und in Harrys und Emilys Leben keine Rolle gespielt hatte. Es berührte Emily sonderbar, dass sie Sophias Namen trug, wenn auch nur als Zweitnamen.

Dennoch fühlte sich alles ein bisschen merkwürdig an, genauso wie damals als sie die Wahrheit über Sirius erfahren hatte. Ohne, dass es ihr wirklich bewusst war, fuhr ihre Hand zu der Kette mit dem Smaragd, die sie jeden Tag um den Hals trug. Eine weitere Verbindung zu ihrer Mutter und zu ihrer Vergangenheit.

„Was haltet ihr von Sophia?“ Es war Harry, der die Stille kurz vor den Toren Hogwarts brach.

„Ich finde es einfach wahnsinnig bewundernswert, dass sie Aurorin und Fluchbrecherin ist“, sagte Hermine begeistert. „Sie muss richtig gut sein wenn sie beides geschafft hat.“

„Sie scheint schon cool drauf zu sein“, meinte Ron mit einem Schulterzucken. „Irgendwie habt ihr echt die Angewohnheit, dass von irgendwo her immer Leute, die mit euren Eltern befreundet waren, auftauchen.“

„Aber du kennst sie auch nicht, oder?“, hakte Emily nach. „Weil sie da ja deine Eltern und Bill kennt.“

Wieder zuckte Ron mit den Schultern. „Mum und Dad haben sie nicht erwähnt, Bill vielleicht schon, aber ich kann mich nicht dran erinnern.“

„Was ist mit dir, Emily?“, fragte Hermine. „Schließlich ist sie deine Patin.“

„Ja“, murmelte Emily. „Das ist sie. Ich glaube ich werde sie mögen, aber ich kenne sie auch kaum.“

„Ihr habt ja noch genug Zeit euch kennen zu lernen“, sagte Hermine beruhigend. „Meint ihr, ich kann sie mal fragen was sie von B.ELFE.R hält? Es wäre gut jemanden auf der Seite zu haben, der –

Ein doppeltes Stöhnen der Jungen war ihre Antwort und weil Ron unglücklicherweise Hermine Konter gab, waren die beiden innerhalb von Sekunden in ein Streitgespräch verwickelt.

Harry und Emily ließen sich ein Stück hinter die beiden fallen und lauschten nur mit halbem Ohr dem Streit. Es war schließlich am einfachsten, die beiden sich einfach streiten zu lassen und sich rauszuhalten. Nur wenn es ganz schlimm wurde, griff einer ein, meistens Harry, einfach weil er besser zwischen den beiden vermitteln konnte.

„Ist wirklich alles in Ordnung mit dir?“, fragte Harry besorgt.

„Jaaa“, sagte Emily. „Ich kipp schon nicht um nur weil ich meine Patin kennen gelernt habe. Als ich Sirius kennen gelernt habe, habe ich das ja auch nicht getan. Und damals hielt ich ihn noch für einen Schwerverbrecher.“

Harry musste lachen. „Auch wieder wahr. Macht es dir etwas aus, dass Sirius jetzt nur noch mein Pate ist?“

Emily schüttelte den Kopf. „Nur ein bisschen. Ich fands toll, dass er mein Pate ist – war. Aber er verschwindet ja nicht aus meinem Leben und ich kann ihm immer noch schreiben und ihn sehen. Es wird schon alles werden.“

***

Während Harry, Hermine und Ron am Sonntagmorgen die Hauselfen besuchten, spazierte Emily mit Leo über die Ländereien. Es war schon längst nicht mehr so kalt wie vor ein paar Tagen und es versprach endlich Frühling zu werden.

Animagus - II - Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt